Wo ein Mann noch Mann sein darf
Rückzugsgebiete für Männer schrumpfen seit Jahren dramatisch. Aber keiner regt sich darüber auf. Stattdessen kämpfen die Menschen für Waldlurche und Juchtenkäfer. Natürlich ist das auch wichtig. Aber wo bleibt der Einsatz für die bedrängten Männer, für jene Orte, an denen Mann noch ungeniert Mann sein darf? Die Hobbyräume, in denen Männer abends zu Laubsägearbeiten verschwanden – von Umweltgruppen unter Führung der eigenen Ehefrau besetzt und plattgemacht. Schafkopfrunden im Wirtshaus – mit den Wirtshäusern ausgestorben. Kegelgruppen-Ausflüge nach Mallorca und Thailand – verpönt und anrüchig. Was bleibt da noch?
Als eines ihrer letzten Refugien hat sich die Spielerkabine gehalten. Dort können Männer reden wie Männer. Die Kabine ist ihre Höhle. Jenes archaische Zuhause, das ihre Urinstinkte weckt. Flogen früher die abgenagten Mammutknochen durch die Gegend, sind es jetzt durchgeschwitzte Trikots, muffelnde Handtücher und benutzte Plastikbecher. Nur sein Haargel packt jeder selbst ein.
Mit ein wenig Nachsicht lassen sich die Zustände in kontinentaleuropäischen Spielerkabinen noch zivilisiert nennen. Für die englische Variante gilt das nicht. Die Geschichte der Fußballer-Umkleide auf der Insel kennt viele Tiefpunkte der Zivilisation. Die wenigsten