So kommen Sie zum günstigsten Haus
Ein Check beweist: Die Preisunterschiede sind groß, Flexibilität lohnt sich
Ferienhäuser sind gefragt wie nie. Wohl auch als Folge von Portalen wie Airbnb suchen immer mehr Touristen Unterkünfte, die Privatheit versprechen und trotzdem Nähe zum Urlaubsland garantieren. Auch immer mehr Veranstalter haben das Ferienhaus-Potenzial erkannt und bieten in ihren Katalogen solche Unterkünfte an – von der Kate bis zur Luxus-Villa.
Doch Vorsicht, die Preisunterschiede sind groß, wie Holidu, das Vergleichsportal für Ferienhäuser, in einer aktuellen Studie ermittelt hat. Sie zeigt die Übernachtungspreise für vier Personen pro Nacht in einer repräsentativen Woche jeweils in der Haupt- und Nebensaison und beweist, dass Flexibilität sparen hilft. Wer in der Vor- oder Nachsaison verreist, zahlt nicht selten gerade mal halb so viel wie in der Hauptsaison.
Mit durchschnittlich 121 Euro muss man innerhalb Europas pro Nacht für eine Ferienunterkunft für vier Personen in der Hauptsaison rechnen. In diesem Mittelfeld bewegen sich Schweden, Griechenland, Frankreich und Dänemark. Mit 110 Euro ist Portugal deutlich günstiger als der spanische Nachbar, bei dem man 122 Euro pro Nacht einkalkulieren muss. Am tiefsten in die Tasche greifen müssen Urlauber in der Schweiz mit 160 Euro pro Nacht. Ähnlich teuer sind Unterkünfte in Großbritannien: Trotz Brexit kostet hier eine Nacht für vier Personen rund 150 Euro.
Wer nicht mehr als 100 Euro pro Nacht bezahlen möchte, muss dennoch nicht auf Sonne, Strand und Meer verzichten. Kroatien zählt zu den begehrtesten Destinationen für Badeferien und reißt mit durchschnittlich 97 Euro kein allzu großes Loch in die Reisekasse. Auch in Slowenien lässt es sich mit durchschnittlich 90 Euro günstig urlauben. Unter der 100-Euro-Grenze finden sich auch Unterkünfte in der Bretagne, auf den Kanaren und in Tirol. Doch Bulgarien schlägt mit nur 49 Euro pro Nacht alle und positioniert sich als Ziel für Menschen mit kleinem Budget.
Die Azoren gelten als Trendreiseziel und werden seit diesem Jahr auch von Billigfluglinien angesteuert. Der erwartete Boom hat die Ferienhäuser nicht verteuert. Mit 103 Euro pro Nacht bewegen sich die Preise im moderaten Mittelfeld. Teuer wird es hingegen an der holländischen Küste, wo Reisende fast doppelt so viel – 205 Euro – zahlen müssen. Auch die Balearen, Südtirol und Venetien liegen während der Hauptreisezeit bei über 140 Euro.
In Deutschland können Urlauber generell von einem Preis um die 100 Euro in der Hauptsaison ausgehen. Zwar haben sich die Preise um durchschnittlich sieben Prozent erhöht, aber wer vergleicht, kann sparen: Die günstigsten deutschen Urlaubsgebiete sind der Westerwald, das Erzgebirge, die Rhön, der Bayerische Wald sowie die Altmark. Mit viel Natur und Wandermöglichkeiten sind diese Regionen besonders für aktive Familien empfehlenswert und mit einer Preisklasse zwischen 63 und 75 Euro recht erschwinglich.
Rund zwei Drittel der deutschen Regionen bieten Unterkünfte unter 100 Euro und sind damit günstiger als die europäischen Nachbarn im Süden und Westen. Dazu zählen auch Top-Destinationen wie das Allgäu, die Nordsee, der Schwarzwald und die Mecklenburgische Seenplatte. Mit 185 Euro pro Nacht untermauert Sylt seinen Ruf als teures Urlaubsziel. Immer noch satte 134 Euro zahlt man auf Rügen.
Wer jedoch auf die Nebensaison ausweicht, kann 34 Prozent sparen. In Dänemarkt sind es sogar über 50 Prozent. Wer nicht an die Schulferien gebunden ist, schont die Urlaubskasse. Das gilt auch für beliebte Regionen wie die Costa Brava oder Istrien.
Anders sieht es in den deutschen Wanderregionen aus. Hier steigen die Mietpreise im Herbst sogar, weil auch die Nachfrage nach Aktivurlaub wächst.