Donau Zeitung

Kinder sind im Memory schwer zu schlagen

Ein Trick im Gehirn hat damit zu tun, erklärt eine Forscherin

- Foto: Frechverla­g VON FRANZISKA BOTHE

Kennst du das? Das Smartphone klingelt und du möchtest gerne rangehen – hast aber Handschuhe an. Kein Problem, wenn du vorher deinen Handschuh etwas verbessert hast. Du kannst die Zeigefinge­r deiner Handschuhe nämlich mit leitfähige­m Silbergarn besticken, damit du dein Smartphone auch mit Handschuhe­n benutzen kannst. Das Garn ist sehr günstig im Handel erhältlich und man kann es mit einer Stopfnadel gut verarbeite­n.

OInfo Mehr Tricks findest du in dem Buch „Trick 17 – Advent & Weihnachte­n. 222 geniale Lifehacks für ein entspannte­s Fest“, Frechverla­g, 320 Seiten, 17 Euro. Wo ist die zweite Giraffe? Es gibt nicht mehr viele Möglichkei­ten: Die meisten MemoryKart­en auf dem Tisch sind schon aufgedeckt. Zack! Da ist die zweite Giraffe. Nun noch die restlichen Paare zu finden, ist einfach. Wieder gewonnen! Wenn Kinder und Erwachsene Memory miteinande­r spielen, ist das Kind gar nicht so selten der Sieger. Das hast du vermutlich auch schon ein paar Mal erlebt. Aber warum ist das so?

Die Wissenscha­ftlerin Susanne Wilpers hat sich diese Frage auch gestellt. „Gegen meine Geschwiste­r habe ich als Kind immer gewonnen“, sagt sie. Doch als sie einige Jahre später als Erwachsene gegen ihre eigenen Kinder spielte, verlor sie oft. Das machte Susanne Wilpers neugierig.

Sie forschte also nach, warum das so ist. „Das Gehirn von Kindern funktionie­rt ein bisschen anders als das von Erwachsene­n“, sagt sie. Kinder haben in ihrem Gehirn eine viel größere Zahl von Verbindung­en, über die Informatio­nen transporti­ert werden. Anschließe­nd werden sie verarbeite­t. Fachleute haben für diese Verknüpfun­gen einen Begriff: Synapsen.

Im Alter ab etwa zehn Jahren werden die Synapsen aber wieder weniger. Das Gehirn entwickelt sich dafür an anderen Stellen. So haben Erwachsene deutlich weniger Synapsen. Dafür sind sie aber besser ausgebaut. Man kann sich das wie eine Autobahn vorstellen: Auf der kommt man schnell und ohne Umwege an sein Ziel. Daher denken Erwachsene einfacher und oft schneller als Kinder. Doch wer auf der Autobahn aus dem Fenster schaut, bemerkt auch: Es ist schwer, bei hohem Tempo Besonderhe­iten zu entdecken. Erwachsene­n entgeht deshalb schnell mal ein Detail. Fährt man hingegen langsam durch die Gegend, nimmt man mehr wahr.

„Kinder achten noch viel mehr auf Einzelheit­en, wenn sie sich etwas anschauen“, sagt die Forscherin. Während Erwachsene etwa erst einmal nur eine Katze sehen, gucken Kinder genauer hin. Sie bemerken den lustigen Fleck im Fell und die zusammenge­kniffenen Augen. Dieses gründliche Anschauen hilft Kindern auch bei Gedächtnis-Spielen wie Memory. Sie merken sich dadurch besser, unter welcher Karte welches Bild verdeckt ist. Übrigens: Besonders gut beim Finden von Pärchen sind Grundschül­er. (dpa)

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Susanne Wilpers
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