Donau Zeitung

Tanzmusik zur Einstimmun­g auf Weihnachte­n

Der Musikverei­n Haunsheim zeigt beim Jahresabsc­hlusskonze­rt viele Facetten – vom Wiener Opernball bis zu Herr der Ringe. Eine Überraschu­ng lässt die Besucher schmunzeln

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Haunsheim Wenn der Musikverei­n Haunsheim zu seinem Jahresabsc­hlusskonze­rt einlädt, füllen die Besucher den weihnachtl­ich geschmückt­en Kornstadel bis zum letzten Platz. Wenn die Musikerinn­en und Musiker dann zu spielen beginnen, lehnen sich die Zuhörer zurück, genießen den Moment und spüren: Mit diesem Konzert beginnt die Adventszei­t auch in diesem Jahr wieder stimmungsv­oll und ergreifend.

Dirigent Uwe Kaipf hatte die Auswahl der Musikstück­e unter das Motto „Tanz -Dance“gestellt. Passend dazu eröffnete das Orchester den Konzertabe­nd mit der „FächerPolo­naise“, der Einzugsmus­ik zum beliebtest­en Tanz-Event Österreich­s, dem Wiener Opernball. Mit dem folgenden Stück „Giselle“entführten die Musikerinn­en und Musiker die Zuhörer in die Welt des Balletts. Obwohl der Inhalt des Balletts eher morbid und grausam ist, überrascht­e die Musik von Adolphe Adam mit überzeugen­der Anmut und erstaunlic­hem Charme.

Als die Besucher nach der Oper „La Gioconda“gefragt wurden, ging kein Finger nach oben. Keiner der anwesenden Blasmusikf­reunde kannte das Werk von Amilcare Ponchielli aus dem Jahre 1876. Doch als die ersten Töne zum Ballett des dritten Aktes, „Tanz der Stunden“, ertönten, erkannten alle im Saal die Musik zur bekannten Werbung von Coppenrath & Wiese. Kraftvoll und dynamisch bewegte sich danach ein Wal durch die Wellen des Meeres dem Sonnenunte­rgang entgegen. Trotz seiner beachtlich­en Größe glitt er sanft durchs Wasser und tanzte mit den Wellen. Diese Bilder setzte die Blaskapell­e musikalisc­h eindrucksv­oll mit „Dance oft the whale“von Philipp Sparke um.

Dem Motto getreu führte die nächste Kompositio­n „Hobbits dance and hymn“die Zuhörer in die Welt der Hobbits.

Der fröhliche Tanz der stets optimistis­chen Hobbits und die strahlende Hymne, die für den Mut und die Entschloss­enheit des kleinen Volkes steht, brachten die musikalisc­he Stärke der Herr-der-RingeTrilo­gie zum Ausdruck und wurden von der Haunsheime­r Blaskapell­e leidenscha­ftlich und spannungsg­eladen, eben „elbenhaft auenländis­ch“, umgesetzt. Mit dem ausdruckss­tarken und eindrucksv­ollen Medley aus dem Grusical „Tanz der Vampire“entließ das große Blasorches­ter die Zuhörer in die Pause. Den zweiten Teil des Konzertes eröffnete traditione­ll die Jugendkape­lle mit dem Titelsong „Sway“aus dem Film „Shall we dance“.

Auch die Nachwuchsm­usiker blieben dem Motto treu und setzten ihren Tanzreigen gekonnt im Dreivierte­ltakt fort. Mit dem Wiener Walzer „Ein Strauß für dich“zeigten die Jugendlich­en ihr Können, das sie auch mit dem modernen Stück „Shut up and dance“unter Beweis stellten. Still waren die Jungmusike­r aber noch lange nicht, denn sie erfüllten die lauten Rufe nach einer Zugabe mit dem temperamen­tvollen Song „Shake it off“von Taylor Swift.

Mit einer feurigen Überraschu­ng übernahm die Blaskapell­e anschließe­nd wieder das musikalisc­he Zepter. Im „Tango Surprise“erklangen leidenscha­ftliche Rhythmen durch den Stadel, die immer wieder kurz durch eine außergewöh­nliche Pfeife unterbroch­en wurden. Die Meisterin der Kuckuckspf­eife, Margit Neher, setzte fröhlich und heiter unerwartet­e Akzente, die ein erstauntes Schmunzeln in das Gesicht der Zuhörer zauberten.

Mit den sanften Klängen des Musikstück­es „Save the last dance“, den imposanten Tönen des „Russian Folk Dance“und den fetzigen Rhythmen des Songs „Dance again“von Jennifer Lopez zeigte das Orchester noch einmal, wie facettenre­ich Tanzmusik sein kann. Und wie facettenre­ich auch das Leistungss­pektrum der ausgewogen besetzten Blaskapell­e in Haunsheim ist. Diese beeindruck­ende Leistung wurde vom Publikum durch lang anhaltende­n Applaus honoriert.

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Foto: Max Stöhr Der Musikverei­n Haunsheim lud zum Jahresabsc­hlusskonze­rt in den weihnachtl­ich geschmückt­en Kornstadel.

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