Die katholische Modelleisenbahn
Im Stadt- und Hochstiftmuseum werden am Sonntag die Besonderheiten der Schregle-Krippe vorgestellt
Dillingen Zum letzten Mal in diesem Jahr gibt es am Sonntag „Museum Spezial“in Dillingen. Der Museumsarbeitskreis lädt zu einem Nachmittag ins Stadt- und Hochstiftmuseum ein, um Gästen wieder ein Ausstellungsstück aus den umfangreichen Sammlungen zu präsentieren. Der nahenden Weihnachtszeit gemäß soll die „SchregleKrippe“im Mittelpunkt stehen.
Dr. Felicitas Schmid-Grotz führt in die Besonderheiten dieser umfangreichen Hauskrippe ein, die der Dillinger Hafnermeister Franz Xaver Schregle vermutlich um 1905 gestaltet hat. Sicherlich einzigartig ist zum Beispiel, dass Schregle selbst in einem Manuskript, das bei dieser Gelegenheit der Öffentlichkeit zugänglich sein wird, genaue Anweisungen dazu gibt, wie die einzelnen Figuren und Architekturteile aufgestellt werden sollen.
Dabei soll auch das zweite, heute noch in Dillingen zugängliche Kunstwerk aus seiner Werkstatt, die Krippe in der „Spitalkirche“, Berücksichtigung finden. Interessenten können am Sonntag Teile aus dem dortigen „Zug der Heiligen Drei Könige“begutachten und mit den Figuren des Hochstiftmuseums vergleichen.
Außerdem soll beleuchtet werden, warum und wozu sich Krippen in der katholischen Kirche durchgesetzt haben und welche Bedeutung sie heute noch haben. Wer also wissen möchte, wo sich in der Darstellung der Geburt Christi ein Spaßmacher verstecken kann und warum man in Fachkreisen Krippen auch als „katholische Modelleisenbahnen“bezeichnet, sollte sich am Sonntag, 17. Dezember, um 15 Uhr im Stadtmuseum am Hafenmarkt 10 einfinden.