Ryanair ist an Niki interessiert
Passagiere können jetzt umbuchen
Berlin/Wien Nach der Pleite der Air-Berlin-Tochter Niki saßen fast 40 000 Reisende im Ausland fest. Sie alle hatten ihren Rückflug über Niki gebucht. Damit sie zurück nach Hause kommen, hatten schon mehrere Airlines angeboten, die Passagiere zu Sonderkonditionen zurück nach Hause zu fliegen. Nun sind diese Aktionen angelaufen, sagte ein Sprecher des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft. „Wir empfehlen, sich direkt an die Airlines zu wenden und zu erfragen, wie die Sonderkonditionen sind.“An der Aktion beteiligen sich die Linien Condor, Eurowings, Germania, Lufthansa, Austrian Airlines, Swiss und Tuifly.
Während die Urlauber bald zurückreisen können, werde die Suche nach einem Investor für Niki wohl noch einige Tage dauern, sagte ein Sprecher des Insolvenzverwalters Lucas Flöther. Zu möglichen Angeboten äußerte er sich nicht. Interesse an Niki haben nach eigenen Angaben bisher die Thomas-CookFluglinie Condor und der ehemalige Rennfahrer und Unternehmer Niki Lauda bekundet. Auch die irische Billig-Airline Ryanair zeigte sich interessiert. Ryanair habe Kontakt mit dem Insolvenzverwalter aufgenommen bezüglich eines „möglichen Kaufs der verbliebenen NikiVermögenswerte“, teilte Ryanair mit. Auf welche Teile von Niki Ryanair konkret ein Auge geworfen hat, wurde nicht bekannt.
Lufthansa wollte nach der Insolvenz des Mutterkonzerns Air Berlin im Sommer die österreichische Tochter übernehmen. Die Airline zog das Angebot aber diese Woche zurück, weil ihr die drohenden wettbewerbsrechtlichen Auflagen der EU-Kommission zu einschneidend erschienen. Auf 50 Strecken hätte es nur noch Lufthansa als einzigen Anbieter gegeben, hatte die dänische EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager ihre ablehnende Haltung erklärt. Das Risiko von höheren Preisen und weniger Angeboten sei erheblich gewesen.