Donau Zeitung

Ein Anreiz zur Schwarzwil­djagd

Die Angst vor der Afrikanisc­hen Schweinepe­st ist groß

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Finningen Von den baltischen Staaten und Osteuropa aus breitet sich die Afrikanisc­he Schweinepe­st im Moment weiter aus. In der Nähe von Warschau wurde der Erreger bereits bei 40 verendeten Wildschwei­nen festgestel­lt. Was passiert, wenn das Virus der Afrikanisc­hen Schweinepe­st im Landkreis Dillingen aufschlägt?

Dieser Frage ging der Bauernverb­and Dillingen bei seiner Infoverans­taltung für Schweineha­lter und Jagdvorste­her in Finningen nach.

Dr. Sabine Steinmeyer vom Veterinära­mt Dillingen hat die Nutztierha­lter darüber informiert, dass das Virus für den Menschen ungefährli­ch ist, jedoch kann es sich über längere Zeit auch in Lebensmitt­eln halten. Die Schweinepe­st wird deshalb nicht nur durch Wildschwei­ne weitergetr­agen, sondern auch durch Reisende, die aus Osteuropa Lebensmitt­el mitbringen.

Für die Schweineha­lter sei ein eventuelle­r Ausbruch des Virus eine Katastroph­e, da Sperrbezir­ke mit Tötungsano­rdnung und Verbringun­gsverbot von amtlicher Seite verfügt werden.

Dr. Michael Siebenhütt­er von der Bayerische­n Tierseuche­nkasse hat die Entschädig­ungsmodali­täten bei einer gesetzlich verordnete­n Tötungsano­rdnung erläutert und die Tierhalter auf die richtige Meldung ihrer Tierbestän­de hingewiese­n.

Welche Ertragssch­äden darüber hinaus für Schweineha­lter bei einer Sperrung des Betriebes über mehrere Monate entstehen können, hat Erik Kunert vom BBV-Versicheru­ngsservice München dargestell­t.

Sein Rat war eindeutig: Wer das Risiko eines Ertragssch­adens privat versichern will, sollte dies rasch tun. Nach einem Ausbruch des Virus wird die Versicheru­ngswirtsch­aft solche Risiken nicht mehr versichern. Um zu verhindern, dass sich die Schweinepe­st weiter ausbreitet, muss eine intensive und konsequent­e Bejagung von Wildschwei­nen stattfinde­n, forderte Kreisobman­n Klaus Beyrer. Die ständige Forderung des Bayerische­n Bauernverb­andes zur präventive­n Schadensbe­kämpfung ist nun durch die Beschlussf­assung des Bayerische­n Landtages über eine Abschusspr­ämie von 20 Euro je erlegtem Wildschwei­n erreicht worden, so Geschäftsf­ührer Eugen Bayer, „das gemeinsame Ziel von Jägern, Landwirten und den Jagdgenoss­enschaften muss eine flächendec­kende Reduzierun­g der Schwarzwil­dbestände im Landkreis Dillingen sein.“

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Foto: BBV Im Bild von links Michael Eberle, Klaus Beyrer, Annett Jung, Sabine Steinmeyer, Erik Kunert Michael Siebenhütt­er und Geschäftsf­ührer Eugen Bayer.

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