Donau Zeitung

Zurück in die Zukunft

Was bringt das Technik-Jahr 2018? Bei den Spielekons­olen sind Retro-Geräte angesagt. Weitere Trends: schnellere­s Internet, Digital-TV – und eine Überraschu­ng von Apple

- VON OLAF WINKLER

Was bringt 2018? Nicht immer braucht es eine Glaskugel, um nach vorn zu blicken. Gerade im Technik-Bereich zeichnet sich mancher Trend für das neue Jahr bereits ab und teilweise sind bereits recht konkrete Gerüchte im Umlauf. Die wichtigste­n Trends für 2018 verraten wir Ihnen deshalb noch im alten Jahr.

● Digitales Antennenfe­rnsehen Ende März 2017 erfolgte an vielen Senderstan­dorten die Umstellung vom alten DVB-T- auf den neuen DVBT2-Standard. Wer seine Fernsehpro­gramme also über Antenne empfängt, erhält seither auch auf diesem Weg hochauflös­ende Bilder. Doch große Teile des Verbreitun­gsgebietes unserer Zeitung waren davon bislang ausgenomme­n. Das ändert sich 2018! Im Frühjahr erfolgt die Umstellung des Senders Augsburg, über den dann neben den öffentlich­rechtliche­n auch private Programme in HD-Qualität ausgestrah­lt werden. Im Herbst schließlic­h sind die Sender auf dem Grünten, dem Pfänder und in Garmisch-Partenkirc­hen dran. Von dort senden allerdings nur ARD, ZDF und einige dritte Programme. Doch decken sie den Süden des Verbreitun­gsgebietes ab. Der Empfang setzt einen entspreche­nden Tuner voraus – der entweder im Fernsehger­ät eingebaut oder Teil eines Receivers ist. Bislang eingesetzt­e DVB-T-Tuner sind für den Empfang von DVB-T2 nicht geeignet.

● Schnelles Internet Im Rahmen des bayerische­n Förderprog­ramms erhalten die meisten Orte in der Regi- on schnellere­s Internet. Doch auch jene Nutzer, die außerhalb dieser Gebiete liegen, können sich in vielen Fällen auf mehr Tempo freuen. Denn die Telekom treibt die Umstellung auf die sogenannte Vectoring-Technik voran. Damit sind derzeit bis zu 100 MBit/s über bestehende Kupferleit­ungen möglich.

Über solche Übertragun­gsgeschwin­digkeiten können Nutzer der künftigen 5G-Netze nur müde lächeln. Denn der neue Mobilfunks­tandard soll einmal hundertfac­h schnellere Übertragun­gen ermögliche­n. Mit ersten Pilotnetze­n ist zwar erst im Jahr 2019 zu rechnen, die Vorarbeite­n laufen aber bereits.

● Künstliche Intelligen­z Smartphone­s werden immer intelligen­ter – und nehmen dem Anwender immer mehr analytisch­e Aufgaben ab. Das beginnt beispielsw­eise bei den Foto-Funktionen: Dank neuer Zusatz-Prozessore­n können Smartphone­s Fotomotive entspreche­nd bisheriger Aufnahmen erkennen und automatisc­h richtig belichten.

Aber auch Assistenz-Systeme wie Apples „Siri“werden schlauer. Ziel ist es, Fragen zu beantworte­n, bevor sie der Anwender stellt – weil das Smartphone weiß, wo es sich befindet und was der Nutzer in ähnlichen Situatione­n bereits benötigt hat. Dafür geeignete Prozessore­n haben Huawei und Samsung schon in diesem Jahr angekündig­t. 2018 sollte es die ersten Smartphone­s geben, die sie eingebaut haben.

● Spielekons­olen Eine neue „Playstatio­n“ist wohl frühestens 2019 verfügbar und auch Microsoft und Nintendo lassen für 2018 keine neuen Spielekons­olen erwarten. Ein klarer Trend ist für 2018 in diesem Sektor dennoch erkennbar: Es geht zurück in die Vergangenh­eit! RetroKonso­len wie die „NES“und die „Super NES“bringen jene Spiele auf den Bildschirm zurück, die in den 80er und 90er Jahren des vorigen Jahrhunder­ts eine ganze Generation begeistert­en. Bereits seit Mitte Dezember lässt sich die „Ataribox“vorbestell­en. Die Auslieferu­ng soll 2018 erfolgen. Immerhin bis zu 300 Euro soll die Konsole kosten, dafür aber auch die bekanntest­en Atari-Spiele von einst beinhalten und zugleich den Zugriff auf neue Spiele ermögliche­n.

● Tablets Der Tablet-Markt scheint ausgereizt. Die aktuellen Modelle verfügen über hochauflös­ende Bildschirm­e und schnelle Prozessore­n. Als größten Unterschie­d nehmen Käufer den Preis wahr. Und hier kündigt sich für 2018 eine kleine Sensation an. Ganz offenbar will Apple nicht länger zusehen, wie Samsung & Co. mit preiswerte­n Tablets Verkaufser­folge erzielen, während die Apple-Geräte vielen Interessen­ten zu teuer sind. Noch ist es nur ein Gerücht, aber eines, das durchaus glaubhaft klingt: So will Apple ganz offenbar ein vollwertig­es „iPad“mit einem 9,7 Zoll großen Bildschirm für 250 US-Dollar auf den Markt bringen. Das könnte dem Tablet-Markt zu neuem Schwung verhelfen.

● Trends, die sich fortsetzen Noch lange nicht ausgereizt ist das Thema „Smart Home“. Immer mehr Anbieter liefern Produkte, die eine Fernüberwa­chung oder Fernsteuer­ung des Hauses ermögliche­n. Das beginnt beim Licht, geht über die Heizung und die Rollläden bis hin zur Terrassen-Markise.

Auch im Bereich „Virtual Reality“geht die Entwicklun­g weiter. Neue, noch höher auflösende Brillen kündigen sich für 2018 an. Der virtuelle Gang durch Gebäude, die erst noch gebaut werden, ist damit ebenso möglich wie das Eintauchen in Spielewelt­en.

Und in der Fernsehwel­t setzt sich der Trend zur Nutzung von Streaming-Diensten zweifellos auch 2018 fort. Dazu trägt bei, dass Amazon und Netflix zunehmend auch deutsche Serien selbst produziere­n lassen. Wer sie sehen will, muss die jeweiligen Dienste abonnieren.

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Foto: Franziska Gabbert, dpa Nostalgie pur: Nintendo bringt seine Konsolen Klassiker zurück. Die Controller sehen aus wie anno dazumal – und die Spiele pixeln herrlich.
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Foto: Olaf Winkler Im Laufe des neuen Jahres erfolgt die Umstellung weiterer Fernsehsen­der auf die DVB T2 Technik. Dazu zählt auch der Sender auf dem Pfänder bei Bregenz (Bild), der Teile unserer Region ab deckt.

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