Ein Haus für Jugendliche
In Dillingen startete ein neues Projekt
Dillingen Die erste Bilanz des neuen ABW in Dillingen fällt positiv aus. Hinter der Abkürzung steckt der Begriff ambulant betreutes Wohnen: In einem Haus in der Großen Kreisstadt leben Jugendliche und junge Erwachsene seit Juli zusammen. Das Konzept stellte Michael Wagner vom Dillinger Jugendamt im jüngsten Jugendhilfeausschuss des Landkreises vor. Ziel dieser von der Abenteuerschule4U in Kooperation mit dem Amt für Jugend und Familie konzipierten Wohnform ist es demnach, jungen Menschen an der Schnittstelle zwischen „klassischen“Jugendhilfeeinrichtungen, Elternhaus, Erwachsenwerden eine
Nur die pädagogische Betreuung wird geleistet
möglichst passende Hilfeform anbieten zu können. Anders als in stationären Jugendhilfeeinrichtungen, wo das Jugendamt die pädagogische Betreuung und die Kosten für den gesamten Lebensunterhalt übernimmt, wird im ABW nur die pädagogische Betreuung geleistet sowie Wohnraum zur Verfügung gestellt. Dadurch sind die Kosten niedriger als bei stationären Hilfeformen.
In dem Haus in Dillingen wohnen bislang zwei 18-Jährige, teilte Wagner weiter mit. Bis zu acht junge Leute können dort wohnen. Jeder hat sein eigenes Zimmer, daneben gibt es Gemeinschaftsräume. Frühestens mit 16 Jahren kommt ein Umzug in so eine Einrichtung infrage. Vor der Aufnahme in ein ABW steht zudem immer eine Einzelfallentscheidung, und es muss geklärt sein, wie die jungen Menschen ihren Lebensunterhalt bestreiten; etwa durch BAföG-Leistungen oder eine Ausbildungsvergütung, Unterhalt oder Kindergeld. Das Wohnhaus hat die Abenteuerschule4U angemietet. Die Jugendlichen zahlen für ihre Zimmer eine vergleichsweise günstige Miete. Die übrigen Mietkosten trägt der Landkreis. Die Abenteuerschule erhält pro jungem Menschen ein Stundenkontingent, das sie mit dem Amt für Jugend und Familie abrechnen kann. Darin enthalten sind neben den pädagogischen Fachleitungsstunden für den Ansprechpartner, den jeder Bewohner hat, auch Zeitanteile für eine Hausleitung und einen Hauswirtschaftsdienst. Eigenen Angaben zufolge fühlen sich die jungen Mieter in dem Haus wohl und schätzen es, dass ihnen auf dem Weg der Verselbstständigung der nächste Schritt zugetraut wird. Das ABW, so eine erste Zwischenbilanz des Jugendamtes, sei eine sinnvolle Ergänzung zu den bestehenden Angeboten der Jugendhilfe im Landkreis.