Donau Zeitung

Geballte Blasmusik mit ungewohnte­n Tönen

Rund 300 Besucher lauschten der Stadtkapel­le Lauingen bei ihrem Weihnachts­konzert

- VON ALEXANDER MILLAUER

Lauingen „Wer mich kennt, der weiß, dass ich selten sprachlos bin“, sagte die Erste Vorsitzend­e der Stadtkapel­le Lauingen, Susanne Rottmüller, als der Vorhang nach gut zwei Stunden vor die Bühne fiel. Auch sie war begeistert vom Spiel der über 40 Musiker. Das Potpourri erstreckte sich von Märschen über Weihnachts­klassiker bis hin zu Filmmusik. Bereits zu Beginn schlug den rund 300 Besuchern ein wuchtiger, kräftiger Sound entgegen. Der UNO-Marsch, eine Hymne an die Vereinten Nationen, die in den 1960er-Jahren von Robert Stolz geschriebe­n wurde, war der Auftakt zu rund zwei Stunden Blasmusik.

Die Abenteuer des wagemutige­n Phileas Fogg wurden schließlic­h mit „In 80 Tagen um die Welt“musikalisc­h erzählt. Selbst der Klang der

Wiehern der Pferde und Rufe von Indianern

Eisenbahne­n wurde von den Bläsern täuschend echt imitiert. So fand man sich mal in arabischen Ländern, mal in Amerika oder mal in afrikanisc­hen Ländern wieder. 10 Minuten und 30 Sekunden dauerte das bunte Stück, erklärte Moderator Uwe Kaipf den aufmerksam­en Besuchern. Etwas schneller also als die echte Reise von Phileas Fogg und etwas kürzer als der Film oder der Roman, jedoch ähnlich detailreic­h. Selbst das Wiehern von Pferden oder die Rufe von Indianern wurden von den Musikern imitiert.

Ein eher unbekannte­r Abba-Hit kam mit „The way old friends do“in die Lauinger Stadthalle. Selbst Moderator Uwe Kaipf gestand, das Lied bisher nicht gekannt zu haben. Doch das erwies sich als Fehler. Denn das langsame Stück, das eine Hommage an die guten Freunde ist, kommt derart klanggewal­tig daher, dass in der Stadthalle absolute Ruhe herrscht und alle Blicke auf die festlich dekorierte Bühne gerichtet sind.

Echte Entertaine­r gibt es aber nicht nur bei den Großen, sondern auch bei den Kleinen. Was früher die „Wilden 10“waren, sind mitt- lerweile schon die „Wilden 28“. Eine bunt gemischte Truppe der jüngsten Musiker der Stadtkapel­le Lauingen rockte im wahrsten Sinne des Wortes die Stadthalle.

Die kleine Hanna Bender, die im vergangene­n Jahr bereits mit einem Auftritt glänzte, sang in diesem Jahr mit den zwei Jungs Mika Vincon und Karl Seybold ein Lied zu Ehren des Weihnachts­mannes. Dabei schwangen sie das Bein hin und her, reckten den Arm gen Himmel und sangen so laut, wie es die Stimmbände­r hergaben, ins Mikrofon. Tosender Applaus war den jungen Wilden sicher. Der zweite Teil der Stadtkapel­le fokussiert­e sich vor allem auf Weihnachts­klassiker. „Feliz Navidad“war beispielsw­eise einer oder „White Christmas“. Zwar bemerkte Moderator Uwe Kaipf vollkommen korrekt, dass von „White Christmas“wieder keine Spur gewesen sei, allerdings heißt es im Stück ja auch: „I’m dreaming of a White Christmas“, also: Ich träume von einer weißen Weihnacht.

Mit „Stille Nacht“fiel der Vorhang schließlic­h vor die Bühne und beendete zwei Stunden Blasmusik in Lauingen.

 ?? Foto: Erwin Freudling ?? Die Stadtkapel­le Lauingen begeistert­e die rund 300 Zuhörer im Stadtsaal bei ihrem traditione­llen Weihnachts­konzert. Sowohl die erfahrenen als auch die jungen Musiker zeigten ihr Können.
Foto: Erwin Freudling Die Stadtkapel­le Lauingen begeistert­e die rund 300 Zuhörer im Stadtsaal bei ihrem traditione­llen Weihnachts­konzert. Sowohl die erfahrenen als auch die jungen Musiker zeigten ihr Können.

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