„Eineinhalb Meter“für den TSV
Wie sich Wertingen im Favoriten-Duell den riesigen Siegerpokal beim UR-Cup sicherte. In der Verlängerung hatte ein Rückkehrer seinen großen Auftritt
REICHHARDT MASTERS HÖCHSTÄDT Als sich die beiden favorisierten Teams im Finale um den UR-Cup gegenüberstanden, war die Spannung greifbar. In der mit rund 400 Zuschauern besetzten Stadthalle in Wertingen trafen am Dienstagabend Bezirksligist TSV Meitingen und der gastgebende Kreisligist TSV Wertingen aufeinander, um zu klären, wer den eineinhalb Meter hohen Siegerpokal, den Turniersponsor Uli Reitenberger organisiert hatte, in die Höhe stemmen darf.
Beide Mannschaften hatten sich in ihren Gruppen souverän durchgesetzt. Die Meitinger gewannen in ihrer Gruppe klar mit 4:0 gegen den FC Emersacker. Gegen Kreisklassist SV Wortelstetten, der ein sehenswertes Turnier spielte, taten sich die Lechtaler beim 2:1 etwas schwerer.
Bester Gruppensieger wurde der TSV Wertingen. Zwei souveräne 3:0-Siege gegen Osterbuch und Zusmarshausen sorgten dafür, dass neben den Meitingern auch die Hausherren bereits sicher im Halbfinale standen. Die Gegner der beiden wurden in zwei Duellen ermit- telt. Unterthürheim war mit vier Punkten zwar Gruppensieger, im Vergleich zu den späteren Finalisten aber der schlechteste. Deshalb musste der Nord-Kreisklassist ins Viertelfinale, erst im Neun-MeterSchießen gelang der Sieg über Zusmarshausen. Im anderen Viertelfinale, ausgetragen zwischen den beiden Gruppenzweiten TSV Binswangen und SV Wortelstetten, setzten sich die schwarz-gelben Binswanger knapp mit 2:1 durch.
In den Platzierungsspielen der drei Gruppendritten hatte der FC Osterbuch am Ende das Glück auf seiner Seite: Ein Sieg gegen den FC Emersacker, bei zwei 1:1-Unentschieden in den beiden anderen Spielen, brachten den siebten Platz vor Roggden und Emersacker.
Im ersten Halbfinale zwischen Meitingen und Unterthürheim waren die Fronten schnell geklärt, Meitingen gewann mit gutem Kombinationsspiel verdient 4:1. Spannender wurde es da zwischen Wertingen und Binswangen, das Derby war hitzig geführt, die Oberhand behielten die Gastgeber – 2:1. Wortelstetten zeigte im Spiel um Platz fünf gegen Zusmarshausen eine klasse Leistung und gewann verdient mit 4:1, ehe Unterthürheim genauso souverän gegen Binswangen mit 3:0 triumphierte und Platz drei sicherte.
Bevor nun der große Showdown starten sollte, hatte Mike Niidas seinen zweiten Auftritt des Tages. Der Fußball-Freestyler begeisterte die zahlreichen Zuschauer mit tollen Tricks, jonglierte den Ball im Sitzen, im Liegen, balancierte ihn auf einer Flasche, die auf der Nase platziert war, oder zog sich, während er den Ball auf dem Kopf balancierte, seine Mütze aus.
Das Finale war dann sehr taktisch geprägt, im ersten Durchgang fielen keine Tore. Dann ging Meitingen durch Nießner in Führung, der Ausgleich durch Prestel folgte postwendend. Als Meitingen nach einem heftigen Foul von Martin Bader, das die Rote Karte nach sich zog, in Unterzahl war schoss der Ex-Meitinger Martin Winkler Wertingen in Führung. Doch erneut Nießner glich aus. Erst in der Verlängerung wurde das Spiel entschieden – und da hatte Rückkehrer Nicolas Korselt seinen großen Auftritt: Mit einem langen Schritt lenkte er den Ball in Richtung Tor, Meitingens Torwart konnte nicht mehr eingreifen, und das Leder zappelte im Netz.
Und auch zwei weitere Titel sammelten die Wertinger ein. Mihael Potnar, der erst im Finale hinter sich greifen musste, wurde zum besten Torhüter gewählt, Manuel Rueß zum besten Spieler. Bei den besten Torschützen teilten sich drei Akteure mit jeweils vier Toren den Sieg: Alex Lechner (TSV Unterthürheim), Johannes Nießner (TSV Meitingen) und Stefan Wolf (SV Wortelstetten). Vor allem bei letzterem war es eine Überraschung, denn Wolf ist im Freien nicht für das Schießen, sondern das Verhindern von Toren zuständig. Bei der Siegerehrung dankte Sponsor und Namensgeber Uli Reitenberger allen Mannschaften, für die insgesamt 72 erzielten Tore möchte er jeweils fünf Euro spenden, also 360 Euro. Und dann durfte Wertingens Kapitän Maximilian Beham den großen Pokal in die Luft stemmen, Hallensprecher Josef Baur sagte spaßig, der wäre „fast so groß wie Max“.