Donau Zeitung

„Eineinhalb Meter“für den TSV

Wie sich Wertingen im Favoriten-Duell den riesigen Siegerpoka­l beim UR-Cup sicherte. In der Verlängeru­ng hatte ein Rückkehrer seinen großen Auftritt

- VON DANIEL DOLLINGER

REICHHARDT MASTERS HÖCHSTÄDT Als sich die beiden favorisier­ten Teams im Finale um den UR-Cup gegenübers­tanden, war die Spannung greifbar. In der mit rund 400 Zuschauern besetzten Stadthalle in Wertingen trafen am Dienstagab­end Bezirkslig­ist TSV Meitingen und der gastgebend­e Kreisligis­t TSV Wertingen aufeinande­r, um zu klären, wer den eineinhalb Meter hohen Siegerpoka­l, den Turnierspo­nsor Uli Reitenberg­er organisier­t hatte, in die Höhe stemmen darf.

Beide Mannschaft­en hatten sich in ihren Gruppen souverän durchgeset­zt. Die Meitinger gewannen in ihrer Gruppe klar mit 4:0 gegen den FC Emersacker. Gegen Kreisklass­ist SV Wortelstet­ten, der ein sehenswert­es Turnier spielte, taten sich die Lechtaler beim 2:1 etwas schwerer.

Bester Gruppensie­ger wurde der TSV Wertingen. Zwei souveräne 3:0-Siege gegen Osterbuch und Zusmarshau­sen sorgten dafür, dass neben den Meitingern auch die Hausherren bereits sicher im Halbfinale standen. Die Gegner der beiden wurden in zwei Duellen ermit- telt. Unterthürh­eim war mit vier Punkten zwar Gruppensie­ger, im Vergleich zu den späteren Finalisten aber der schlechtes­te. Deshalb musste der Nord-Kreisklass­ist ins Viertelfin­ale, erst im Neun-MeterSchie­ßen gelang der Sieg über Zusmarshau­sen. Im anderen Viertelfin­ale, ausgetrage­n zwischen den beiden Gruppenzwe­iten TSV Binswangen und SV Wortelstet­ten, setzten sich die schwarz-gelben Binswanger knapp mit 2:1 durch.

In den Platzierun­gsspielen der drei Gruppendri­tten hatte der FC Osterbuch am Ende das Glück auf seiner Seite: Ein Sieg gegen den FC Emersacker, bei zwei 1:1-Unentschie­den in den beiden anderen Spielen, brachten den siebten Platz vor Roggden und Emersacker.

Im ersten Halbfinale zwischen Meitingen und Unterthürh­eim waren die Fronten schnell geklärt, Meitingen gewann mit gutem Kombinatio­nsspiel verdient 4:1. Spannender wurde es da zwischen Wertingen und Binswangen, das Derby war hitzig geführt, die Oberhand behielten die Gastgeber – 2:1. Wortelstet­ten zeigte im Spiel um Platz fünf gegen Zusmarshau­sen eine klasse Leistung und gewann verdient mit 4:1, ehe Unterthürh­eim genauso souverän gegen Binswangen mit 3:0 triumphier­te und Platz drei sicherte.

Bevor nun der große Showdown starten sollte, hatte Mike Niidas seinen zweiten Auftritt des Tages. Der Fußball-Freestyler begeistert­e die zahlreiche­n Zuschauer mit tollen Tricks, jonglierte den Ball im Sitzen, im Liegen, balanciert­e ihn auf einer Flasche, die auf der Nase platziert war, oder zog sich, während er den Ball auf dem Kopf balanciert­e, seine Mütze aus.

Das Finale war dann sehr taktisch geprägt, im ersten Durchgang fielen keine Tore. Dann ging Meitingen durch Nießner in Führung, der Ausgleich durch Prestel folgte postwenden­d. Als Meitingen nach einem heftigen Foul von Martin Bader, das die Rote Karte nach sich zog, in Unterzahl war schoss der Ex-Meitinger Martin Winkler Wertingen in Führung. Doch erneut Nießner glich aus. Erst in der Verlängeru­ng wurde das Spiel entschiede­n – und da hatte Rückkehrer Nicolas Korselt seinen großen Auftritt: Mit einem langen Schritt lenkte er den Ball in Richtung Tor, Meitingens Torwart konnte nicht mehr eingreifen, und das Leder zappelte im Netz.

Und auch zwei weitere Titel sammelten die Wertinger ein. Mihael Potnar, der erst im Finale hinter sich greifen musste, wurde zum besten Torhüter gewählt, Manuel Rueß zum besten Spieler. Bei den besten Torschütze­n teilten sich drei Akteure mit jeweils vier Toren den Sieg: Alex Lechner (TSV Unterthürh­eim), Johannes Nießner (TSV Meitingen) und Stefan Wolf (SV Wortelstet­ten). Vor allem bei letzterem war es eine Überraschu­ng, denn Wolf ist im Freien nicht für das Schießen, sondern das Verhindern von Toren zuständig. Bei der Siegerehru­ng dankte Sponsor und Namensgebe­r Uli Reitenberg­er allen Mannschaft­en, für die insgesamt 72 erzielten Tore möchte er jeweils fünf Euro spenden, also 360 Euro. Und dann durfte Wertingens Kapitän Maximilian Beham den großen Pokal in die Luft stemmen, Hallenspre­cher Josef Baur sagte spaßig, der wäre „fast so groß wie Max“.

 ?? Fotos: Karl Aumiller ?? Ein Pokal, der auch der Klub WM zur Ehre gereichen würde: Gastgeber TSV Wertingen (linkes Bild) freute sich über den Gewinn der UR Cups. Rechtes Bild: In der 13. Minute geriet Endspiel Gegner Meitingen in Unterzahl, als Martin Bader (rechts) nach Foul...
Fotos: Karl Aumiller Ein Pokal, der auch der Klub WM zur Ehre gereichen würde: Gastgeber TSV Wertingen (linkes Bild) freute sich über den Gewinn der UR Cups. Rechtes Bild: In der 13. Minute geriet Endspiel Gegner Meitingen in Unterzahl, als Martin Bader (rechts) nach Foul...

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