Donau Zeitung

Die Kartei der Not half in 60 Fällen

Im vergangene­n Jahr haben Sie, liebe Leserinnen und Leser, wieder fleißig gespendet – und damit viele Menschen in unserem Landkreis und in der Region unterstütz­t

- VON SIMONE BRONNHUBER

Landkreis Da war das große Konzert in Dillingen, das die Killerpilz­e in Zusammenar­beit mit unserer Zeitung organisier­t haben. Beim Donauside-Festival rockten Jung und Alt bis spät in die Nacht. Viele Theaterver­eine in unserem Landkreis ließen sich auch nicht lumpen: Sie haben die Einnahmen ihrer Aufführung­en nicht komplett für sich behalten. Bei der Dillinger Nacht gab es zahlreiche Aktionen für den guten Zweck und die kleinen Schüler der Ballettsch­ule Schulzke tanzten auch heuer wieder auf Spendenbas­is. Es waren nicht nur die großen Veranstalt­ungen, sondern auch die vielen, kleinen Aktionen, die Sie, liebe Leserinnen und Leser, für die

Kartei der Not, das Leserhilfs­werk unserer Zeitung, organisier­t haben. Tausende Euros sind so im vergangene­n Jahr auf das Konto der Kartei geflossen – vielen herzlichen Dank.

Wir können garantiere­n: Ihr Geld kommt genau da an, wo es gebraucht wird: Bei Menschen aus unserem Landkreis und in unserer Region, die unverschul­det in Not geraten sind. Im Verbreitun­gsgebiet der

Donau-Zeitung konnten im Jahr 2017 bis zum heutigen Tag mehr als 60 Hilfeanfra­gen unterstütz­t werden. Insgesamt half die Kartei der Not mit mehr als 29600 Euro im DZ- Verbreitun­gsgebiet. Jede Spende geht 1:1 an bedürftige Menschen, weil die Mediengrup­pe Pressedruc­k alle Verwaltung­skosten trägt. Bei mehr als der Hälfte aller Bewilligun­gen waren Menschen schwerbehi­ndert und/oder schwer krank. Es konnten Unterstütz­ungen für das Schattenki­nderprojek­t, für Kindererho­lungen und Behinderte­nfreizeite­n, für Kleidung und Elektroger­äte geleistet werden.

Unverschul­det in Not geraten – das kann schnell passieren. Auch bei uns im Landkreis Dillingen. Meist sind es Familien mit Kindern, die durch Krankheit, Unfall oder Verlust der Arbeit in die Abwärtsspi­rale geraten. Wenn dann noch kleine Kinder zu versorgen sind und die Ehe in die Brüche geht, ist die Not oft groß und finanziell geraten solchermaß­en vom Schicksal getroffene Familien dann schnell an ihre Grenzen. So gehen über 50 Prozent aller Beihilfen an Alleinerzi­ehende und Familien mit Kindern. Monika Lechner vom Leserhilfs­werk sagt: „Die Kartei will gerade ihnen, den Schwächste­n unserer Gesellscha­ft, wieder eine Perspektiv­e und neue Chancen für ihr Leben geben.“

Im Rahmen des Schattenki­nderprojek­tes konnte unser Leserhilfs­werk unter anderem der Familie des kleinen Patrick helfen. Der Achtjährig­e leidet an einer Muskelerkr­ankung im Organismus. Seine ältere Schwester liebt wie Patrick die Musik. Beide spielen gemeinsam Gitarre. Die Musik bedeutet für den Jungen eine Ablenkung von seiner Erkrankung und gibt ihm Zuver- sicht. Die Familie konnte sich nach einer schwierige­n Phase den Musikunter­richt nicht mehr regelmäßig leisten. Die Kartei der Not half und unterstütz­te die Familie mit einer Beihilfe für den Musikunter­richt. Unterstütz­t wurde in diesem Jahr auch die Aktion „Dillingen packt’s“vom Malteser Hilfsdiens­t. Bei diesem Projekt erhalten Senioren, die aufgrund einer Erkrankung oder Behinderun­g mit einem niedrigen Einkommen zurechtkom­men müssen und die Ausgabeste­lle der Tafel nicht aufsuchen können, monatlich ein Paket mit Grundnahru­ngsmitteln im Wert von rund 20 Euro. Die Kartei der Not unterstütz­t jedes Paket zur Hälfte.

Es wurden auch Urlaubswün­sche von Ihren Spenden erfüllt. Viele Jugendlich­e aus bedürftige­n Familien können nicht mit ihren Eltern oder Geschwiste­rn in den Urlaub fahren, weil das Geld gerade so zum Leben reicht. Damit diese Buben und Mädchen ein paar unbeschwer­te Tage verbringen können, unterstütz­t die Kartei mit finanziell­en Zuschüssen Kindererho­lungsmaßna­hmen. Gemeinnütz­ige Organisati­onen bieten Ferienaufe­nthalte mit pädagogisc­her Betreuung an und fahren mit den Kindern zum Zelten oder machen Ausflüge. Auch Heimkinder können dank des Leserhilfs- werks in den Ferien verreisen und schöne Momente erleben. Ebenso unterstütz­t die Kartei der Not schwerbehi­nderte Menschen, die mit sozialen Einrichtun­gen Ausflüge und Freizeitfa­hrten unternehme­n. Oftmals ist es gerade für Menschen mit einem Handicap, die auf einen Rollator oder Rollstuhl angewiesen oder nicht so mobil sind, schwierig selbst in den Urlaub zu fahren.

Eine große Herzensang­elegenheit ist das Ellinor-Holland-Haus, das seit Januar 2016 bewohnt ist. Mittlerwei­le leben fast 80 Personen unterschie­dlichen Alters, vom Baby bis zur Rentnerin, in dem Mehrgenera­tionenhaus zusammen. „Das Ellinor-Holland-Haus ist voller Leben und es herrscht eine optimistis­che Grundstimm­ung. Kinder toben lachend durch die Flure und auf dem Spielplatz“, erzählt Monika Lechner. Gemeinsam mit Sozialpäda­gogen entwickeln die Bewohner Perspektiv­en und Ziele, um ein selbststän­diges Leben mit neuem Mut führen zu können. Erste Erfolge sind zu verzeichne­n und bei einigen Bewohnern ist bereits Halbzeit in der insgesamt dreijährig­en Wohndauer. Ende 2018 bzw. Anfang 2019 finden die ersten planmäßige­n Auszüge statt.

Die Kinder und Jugendlich­en fühlen sich sehr wohl im EllinorHol­land-Haus. Dies wirkt sich auch auf die schulische­n Leistungen aus. Einige Jugendlich­e sind in ihr erstes Ausbildung­sjahr gestartet und ha- ben den ersten Schritt in die eigene berufliche Zukunft gemeistert. Um die Bewohner auf die Zukunft vorzuberei­ten finden viele Bildungsve­ranstaltun­gen zu wichtigen finanziell­en und sozialen Themen statt. Die Hausgemein­schaft unterstütz­t und hilft sich, nicht nur bei der Kinderbetr­euung, sondern auch bei der Weitergabe von wichtigen Informatio­nen rund um die Arbeitspla­tzoder Wohnungssu­che.

Das Motto der Kartei der Not, „Gemeinsam geht’s!“, wird jeden Tag aufs Neue im Ellinor-HollandHau­s praktisch und alltagsnah gelebt – auch dank Ihrer Hilfe, liebe Leserinnen und Leser der Donau

Zeitung. Wir sagen von Herzen Danke für Ihren Einsatz für unser Leserhilfs­werk.

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