Die Kartei der Not half in 60 Fällen
Im vergangenen Jahr haben Sie, liebe Leserinnen und Leser, wieder fleißig gespendet – und damit viele Menschen in unserem Landkreis und in der Region unterstützt
Landkreis Da war das große Konzert in Dillingen, das die Killerpilze in Zusammenarbeit mit unserer Zeitung organisiert haben. Beim Donauside-Festival rockten Jung und Alt bis spät in die Nacht. Viele Theatervereine in unserem Landkreis ließen sich auch nicht lumpen: Sie haben die Einnahmen ihrer Aufführungen nicht komplett für sich behalten. Bei der Dillinger Nacht gab es zahlreiche Aktionen für den guten Zweck und die kleinen Schüler der Ballettschule Schulzke tanzten auch heuer wieder auf Spendenbasis. Es waren nicht nur die großen Veranstaltungen, sondern auch die vielen, kleinen Aktionen, die Sie, liebe Leserinnen und Leser, für die
Kartei der Not, das Leserhilfswerk unserer Zeitung, organisiert haben. Tausende Euros sind so im vergangenen Jahr auf das Konto der Kartei geflossen – vielen herzlichen Dank.
Wir können garantieren: Ihr Geld kommt genau da an, wo es gebraucht wird: Bei Menschen aus unserem Landkreis und in unserer Region, die unverschuldet in Not geraten sind. Im Verbreitungsgebiet der
Donau-Zeitung konnten im Jahr 2017 bis zum heutigen Tag mehr als 60 Hilfeanfragen unterstützt werden. Insgesamt half die Kartei der Not mit mehr als 29600 Euro im DZ- Verbreitungsgebiet. Jede Spende geht 1:1 an bedürftige Menschen, weil die Mediengruppe Pressedruck alle Verwaltungskosten trägt. Bei mehr als der Hälfte aller Bewilligungen waren Menschen schwerbehindert und/oder schwer krank. Es konnten Unterstützungen für das Schattenkinderprojekt, für Kindererholungen und Behindertenfreizeiten, für Kleidung und Elektrogeräte geleistet werden.
Unverschuldet in Not geraten – das kann schnell passieren. Auch bei uns im Landkreis Dillingen. Meist sind es Familien mit Kindern, die durch Krankheit, Unfall oder Verlust der Arbeit in die Abwärtsspirale geraten. Wenn dann noch kleine Kinder zu versorgen sind und die Ehe in die Brüche geht, ist die Not oft groß und finanziell geraten solchermaßen vom Schicksal getroffene Familien dann schnell an ihre Grenzen. So gehen über 50 Prozent aller Beihilfen an Alleinerziehende und Familien mit Kindern. Monika Lechner vom Leserhilfswerk sagt: „Die Kartei will gerade ihnen, den Schwächsten unserer Gesellschaft, wieder eine Perspektive und neue Chancen für ihr Leben geben.“
Im Rahmen des Schattenkinderprojektes konnte unser Leserhilfswerk unter anderem der Familie des kleinen Patrick helfen. Der Achtjährige leidet an einer Muskelerkrankung im Organismus. Seine ältere Schwester liebt wie Patrick die Musik. Beide spielen gemeinsam Gitarre. Die Musik bedeutet für den Jungen eine Ablenkung von seiner Erkrankung und gibt ihm Zuver- sicht. Die Familie konnte sich nach einer schwierigen Phase den Musikunterricht nicht mehr regelmäßig leisten. Die Kartei der Not half und unterstützte die Familie mit einer Beihilfe für den Musikunterricht. Unterstützt wurde in diesem Jahr auch die Aktion „Dillingen packt’s“vom Malteser Hilfsdienst. Bei diesem Projekt erhalten Senioren, die aufgrund einer Erkrankung oder Behinderung mit einem niedrigen Einkommen zurechtkommen müssen und die Ausgabestelle der Tafel nicht aufsuchen können, monatlich ein Paket mit Grundnahrungsmitteln im Wert von rund 20 Euro. Die Kartei der Not unterstützt jedes Paket zur Hälfte.
Es wurden auch Urlaubswünsche von Ihren Spenden erfüllt. Viele Jugendliche aus bedürftigen Familien können nicht mit ihren Eltern oder Geschwistern in den Urlaub fahren, weil das Geld gerade so zum Leben reicht. Damit diese Buben und Mädchen ein paar unbeschwerte Tage verbringen können, unterstützt die Kartei mit finanziellen Zuschüssen Kindererholungsmaßnahmen. Gemeinnützige Organisationen bieten Ferienaufenthalte mit pädagogischer Betreuung an und fahren mit den Kindern zum Zelten oder machen Ausflüge. Auch Heimkinder können dank des Leserhilfs- werks in den Ferien verreisen und schöne Momente erleben. Ebenso unterstützt die Kartei der Not schwerbehinderte Menschen, die mit sozialen Einrichtungen Ausflüge und Freizeitfahrten unternehmen. Oftmals ist es gerade für Menschen mit einem Handicap, die auf einen Rollator oder Rollstuhl angewiesen oder nicht so mobil sind, schwierig selbst in den Urlaub zu fahren.
Eine große Herzensangelegenheit ist das Ellinor-Holland-Haus, das seit Januar 2016 bewohnt ist. Mittlerweile leben fast 80 Personen unterschiedlichen Alters, vom Baby bis zur Rentnerin, in dem Mehrgenerationenhaus zusammen. „Das Ellinor-Holland-Haus ist voller Leben und es herrscht eine optimistische Grundstimmung. Kinder toben lachend durch die Flure und auf dem Spielplatz“, erzählt Monika Lechner. Gemeinsam mit Sozialpädagogen entwickeln die Bewohner Perspektiven und Ziele, um ein selbstständiges Leben mit neuem Mut führen zu können. Erste Erfolge sind zu verzeichnen und bei einigen Bewohnern ist bereits Halbzeit in der insgesamt dreijährigen Wohndauer. Ende 2018 bzw. Anfang 2019 finden die ersten planmäßigen Auszüge statt.
Die Kinder und Jugendlichen fühlen sich sehr wohl im EllinorHolland-Haus. Dies wirkt sich auch auf die schulischen Leistungen aus. Einige Jugendliche sind in ihr erstes Ausbildungsjahr gestartet und ha- ben den ersten Schritt in die eigene berufliche Zukunft gemeistert. Um die Bewohner auf die Zukunft vorzubereiten finden viele Bildungsveranstaltungen zu wichtigen finanziellen und sozialen Themen statt. Die Hausgemeinschaft unterstützt und hilft sich, nicht nur bei der Kinderbetreuung, sondern auch bei der Weitergabe von wichtigen Informationen rund um die Arbeitsplatzoder Wohnungssuche.
Das Motto der Kartei der Not, „Gemeinsam geht’s!“, wird jeden Tag aufs Neue im Ellinor-HollandHaus praktisch und alltagsnah gelebt – auch dank Ihrer Hilfe, liebe Leserinnen und Leser der Donau
Zeitung. Wir sagen von Herzen Danke für Ihren Einsatz für unser Leserhilfswerk.