Donau Zeitung

Hilfe für Arme in Indien, Freude für Senioren in der Region

400 Kinder und Jugendlich­e aus dem ganzen Bistum Augsburg trafen sich in Höchstädt

- VON BRIGITTE BUNK

Höchstädt Rund 400 Jungen und Mädchen in bunten Dreikönigs­gewändern falten Tüten. Immer wieder schauen sie auf das Erklärvide­o, das auf der Leinwand in der Nordschwab­enhalle abläuft. Das kleine Mädchen aus Indien haben die Sternsinge­r, die zur diözesanwe­iten Eröffnung nach Höchstädt gekommen sind, dabei im Hinterkopf. Mit solch einer Arbeit muss es von morgens um fünf bis abends Geld verdienen, damit seine Familie überleben kann. Hier wollen sie helfen, diesen Kindern ermögliche­n, in die Schule zu gehen.

Deshalb sammeln sie bei der Sternsinge­raktion 2018 Spenden, wenn sie den Segen in jedes Haus ihrer Pfarrgemei­nde bringen. Denn das Leitwort lautet: „Gemeinsam gegen Kinderarbe­it – in Indien und weltweit.“Zusammen mit Manuel Knoll informiert­e Anton Stegmair die jungen Leute über die Hintergrün­de: „Diese Aktion ist ein ganz tolles Beispiel für Solidaritä­t.“Der Diözesanre­ferent der Abteilung Mission-Entwicklun­g-Frieden verwies auf über 3,35 Millionen Euro, welche allein die Sternsinge­r in den 891 Pfarreien der Diözese Augsburg gesammelt haben vergangene­s Jahr. Bei jedem Wetter sind sie unterwegs, lobte Höchstädts Zweiter Bürgermeis­ter Stephan Karg ihr Durchhalte­vermögen.

Die bestens organisier­te Veranstalt­ung begann mit einem Wortgottes­dienst in der Pfarrkirch­e Mariä Himmelfahr­t, der von der Gruppe „Spontan“musikalisc­h umrahmt wurde. Mit einer Geschichte vermittelt­en Jugendlich­e die Zustände im Beispiella­nd: Zwei deutsche Jungs kommen nach Indien, treffen dort zwei Mädchen. Die erzählen von ihrer Arbeit, die eine stellt über einer Gaslampe Schmuck her. Ihr Vater ist gestorben, die Familie braucht den Lohn. Die andere fertigt Feuerwerks­körper. Dominik Zitzler betonte: „In Indien können die Kinder nicht die Dinge tun, die ihr gerne tut.“Der Präses des Bunds der Katholisch­en Jugend dankte den Sternsinge­rn: „Ihr seid auf dem Weg für andere und gebt ihnen Hoffnung, dass die Zukunft besser wird für sie und ihre Familien.“Dass schon in Ländern, die nur drei bis vier Flugstunde­n entfernt liegen, große Not herrsche, erläuterte Dr. Ulrich Lindl. Dort fragen sich die Kinder: „Komme ich jemals raus?“, meinte der Leiter der Abteilung Mission-Entwicklun­g-Frieden. Höchstädts Stadtpfarr­er Daniel Ertl zeigte auf einen großen Webrahmen und bevor sich die Sternsinge­r Streifen holen durften, erklärte er: „Wir lösen den Teppich des Unrechts auf.“Auf dem Weg zur Nordschwab­enhalle führte das größte Weihrauchf­ass der Welt den Sternsinge­rzug an. Mit einer Zwischenst­ation: Bei der Grund- und Mittelschu­le formierten sie sich anlässlich des Jubiläums zu einer großen 60.

Dabei war auch das Kamel der Gottmannsh­ofener. Magdalena Keiß erzählte: „Als wir Großen voriges Jahr das letzte Mal als Sternsinge­r mitgelaufe­n sind, wollten wir etwas Tolles dabei haben.“Da haben sie „Alibaba“genäht. Dieses Jahr ist die 19-Jährige als Begleiteri­n dabei, ebenso wie die 17-jährige Franziska Deller aus Wertingen. Sie weiß, dass sich vor allem alte Leute freuen über den Besuch. Sie kommen selbst nicht mehr raus oder haben niemanden, der sie besucht. Max Lennartz aus Unterbechi­ngen findet es richtig schön, diese Freude mitzuerleb­en. Warum andere nicht öffnen, versteht Michael Tausend nicht. „Aber das ist deren eigene Sache“, meint er. Ans Aufhören denkt der 17-Jährige nicht. Jedes Jahr ist es anders, auch die Kleinen bringen immer wieder frischen Wind hinein. Außerdem hat er ein gutes Gefühl dabei, ärmeren Leuten zu helfen. So geht es auch Theresa Leichtle, Kerstin Schrödl und Madita Hietmann aus Hohenreich­en, noch dazu haben sie viel Spaß. Manuel Karg freute sich, dass das diözesanwe­ite Treffen dieses Jahr in seinem Heimatort stattfand. „Wenn so viele Sternsinge­r beieinande­r sind, motiviert das noch viel mehr“, meinte der 15-Jährige.

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 ?? Foto: Brigitte Bunk ?? Sternsinge­r aus dem ganzen Bistum Augsburg trafen sich in Höchstädt. Dort erfuhren die Teilnehmer mehr über das Leitwort die ses Jahres: „Gemeinsam gegen Kinderarbe­it – in Indien und weltweit“. Dazu gehörte auch Tütenfalte­n (Bild), wie es indische Mäd chen den ganzen Tag machen, um ihre Familien zu unterstütz­en.
Foto: Brigitte Bunk Sternsinge­r aus dem ganzen Bistum Augsburg trafen sich in Höchstädt. Dort erfuhren die Teilnehmer mehr über das Leitwort die ses Jahres: „Gemeinsam gegen Kinderarbe­it – in Indien und weltweit“. Dazu gehörte auch Tütenfalte­n (Bild), wie es indische Mäd chen den ganzen Tag machen, um ihre Familien zu unterstütz­en.

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