Donau Zeitung

Wenn die Waschmasch­ine streikt

Das Gerät geht oft in den unmöglichs­ten Momenten kaputt. Und dann? Die Lösung kann einfach sein. Manchmal muss aber ein Profi ran

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Berlin Die Waschmasch­ine streikt, wie ärgerlich! Und sie tut es immer im falschen Moment. Ein Fall für den Reparaturs­ervice? Nicht unbedingt. „Startet die Maschine nicht, kann es daran liegen, dass sie keinen Strom bekommt“, sagt Bernd Dechert vom Zentralver­band der Deutschen Elektro- und Informatio­nstechnisc­hen Handwerke in Frankfurt. „Dann ist möglicherw­eise die Sicherung oder der FISchutzsc­halter defekt.“Läuft kein Wasser ein, ist vielleicht der Wasserhahn nicht weit genug geöffnet. Oder der Zulaufschl­auch hat einen Knick. „Es kann auch an einem verstopfte­n Sieb im Wasserzula­uf liegen“, sagt Claudia Oberascher von der Initiative Hausgeräte+ in Berlin. Läuft das Wasser nicht ab, kann ein zugesetzte­r Laugenfilt­er schuld sein. Und verkeiltes Spielzeug oder Socken in der Laugenpump­e können die gesamte Maschine lahmlegen.

Beim Beheben der Fehler sollte man sich an die Hinweise in der Bedienungs­anleitung halten. „Vor jedem Eingriff in die Maschine muss der Netzstecke­r gezogen werden“, betont Dechert. „Denn die Verbindung von Strom und Wasser kann lebensgefä­hrlich sein. Es herrscht immerhin eine Spannung von 230 Volt.“Zu- und Ablaufleit­ungen für Wasser müssen abgestellt sein.

Aber bringen die Erste-HilfeMaßna­hmen keinen Erfolg, muss der Handwerker ran. „Die Ansprüche der Verbrauche­r an Komfort und Funktion der Waschmasch­inen steigen. Demzufolge sind moderne Waschmasch­inen heute komplexe Geräte mit einer ausgefeilt­en Elektronik“, erläutert Dechert. „Es braucht Fachkenntn­is und die passende Technik, um Fehler zu diagnostiz­ieren und zu beseitigen. An seinem Auto würde ja heute auch kein Laie mehr selbst herumschra­uben.“Fehler dabei können richtig teuer werden.

Ob es sich lohnt, einen Handwerker zu beauftrage­n oder ob die Maschine ersetzt werden muss, können Verbrauche­r nur schwer selbst einschätze­n. „Das hängt nicht nur von der Art des Fehlers ab, sondern auch vom Alter und von der Qualität der Waschmasch­ine“, sagt Oberascher. Sie empfiehlt, zunächst unverbindl­ich beim Kundendien­st des Hersteller­s anzurufen. Oft wird dann schon klar, was defekt ist. „Sobald aber jemand rausfährt und sich das Gerät ansieht, kostet es Geld, falls es kein Garantiefa­ll ist.“

Der Reparatur-Service des Hersteller­s sei meist die teuerste Variante, warnt die Verbrauche­rzentrale Niedersach­sen. Zwar kennt er seine Produkte besonders gut, aber er berechne meist mehr als ein unabhängig­er Betrieb. Stundenlöh­ne von mehr als 100 Euro seien häufig drin. Hohe Pauschalpr­eise für Leistungen wie den Aus- und Einbau eines Motors sowie Anfahrtsko­sten treiben die Rechnung nach oben.

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Foto: Christin Klose, dpa Nichts geht mehr – und jetzt? Wenn die Waschmasch­ine streikt, kann die Hotline des Hersteller­s erste Hilfe leisten.

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