Trauer um Berliner Eisbär
Das Jungtier wurde nur 26 Tage alt
Berlin Knapp einen Monat nach seiner Geburt ist im Berliner Tierpark ein Eisbärenbaby gestorben. Damit verliert Eisbärenmutter Tonja zum zweiten Mal hintereinander ihren Nachwuchs. Im vergangenen Jahr war der kleine Eisbär Fritz als erster Wurf im Alter von vier Monaten plötzlich gestorben. Die Ursache ist bis heute nicht geklärt. Das zweite Jungtier ist nun im Berliner Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung obduziert worden.
Erstes Ergebnis: Es hat vor seinem Tod am Dienstag nicht genug getrunken. „Es hat 12 bis 15 Stunden lang zu wenig Milch bekommen und ist dann hinweggeschlafen“, sagte Tierpark-Direktor Andreas Knieriem, der das Jungtier mit obduziert hatte. Das vor 26 Tagen geborene Eisbären-Weibchen sei ohne ausreichende Flüssigkeitszufuhr dehydriert. Warum das Tier nicht mehr trank, ist noch unklar. Bei weiteren Untersuchungen soll es um mögliche Infektionen gehen. Ein Fehler der Eisbärenmutter sei nicht zu erkennen.
Noch am Neujahrstag waren Pfleger erfreut, die noch namenlose kleine Eisbärin wohlbehalten nach der Silvesternacht zu entdecken und bei der achtjährigen Eisbärenmutter Tonja zu sehen. Jede Störung und auch Lärm gelten als potenzielle Gefahren für die Eisbären-Aufzucht. Beim Blick auf die Überwachungskamera am Dienstagmorgen sahen die Pfleger dann aber nur noch einen leblosen Körper in der sogenannten Wurfhöhle.
„Wir wussten, dass die Jungtiersterblichkeit in den ersten Wochen sehr hoch ist, dennoch sind wir deprimiert und es macht uns traurig“, sagte Eisbären-Kurator Florian Sicks. Tonjas Wurfhöhle war erst renoviert worden, um Hygienemängel auszuschließen.