Wesel will einen Esel
Die Stadt am Niederrhein möchte ihr Symboltier auch auf Ampeln sehen
Wesel Augsburg hat eine „KasperlAmpel“, Mainz eine „Mainzelmännchen-Ampel“. Und Wesel? Will jetzt ein Eselchen. Das Symboltier der Stadt am Niederrhein soll damit zu neuen Ehren kommen, wie eine Sprecherin mitteilte. Da die Richtlinie für Lichtsignalanlagen aber einen Fußgänger und keinen Vierbeiner vorsieht, braucht Wesel die Erlaubnis der zuständigen Bezirksregierung Düsseldorf. Die prüft gerade den Antrag. In Wesel hofft man, dass das schnell geht.
Wesel und der Esel haben eine lange gemeinsame Geschichte. So ist ein Schmähruf aus dem 19. Jahrhundert dokumentiert: „Wie heißt der Bürgermeister von Wesel? Esel.“Seit 1972 wird von den örtlichen Karnevalisten der Weseler Eselorden verliehen – an Persönlichkeiten, die „den Mut zu einer nicht alltäglichen Entscheidung“hatten. Und bereit seien, „alle Folgen – also auch den Eselorden der Stadt Wesel, – mit Humor zu tragen“. Zu den Geehrten zählt etwa Kabarettist Dieter Nuhr. Weil er über seine Heimatstadt Wesel gesagt hatte, sie sei „potthässlich“. „Grund genug, ihn mit dem Eselorden auszuzeichnen!“, fanden die Karnevalisten.
Der Weseler Esel-Spruch schaffte es sogar in den Kinohit „Der Schuh des Manitu“. Wesel ist auf den Esel gekommen – in der Stadt stehen lebensgroße Eselfiguren, es gibt Esel aus Plüsch, als Schlüsselanhänger. Nur keine Esel-Ampel.