Auch Pilze sind zum Teil kontaminiert
Zu unserem Bericht „Ist unser Boden ra dioaktiv verseucht?“vom 28. Dezem ber:
Es war nicht, wie irrtümlich berichtet, der Reaktor-Unfall im japanischen Fukushima 2011
sondern die Katastrophe im April 1986 im ukrainischen Tschernobyl nahe Kiew, die uns die Verseuchung mit dem radioaktiven Isotop Cäsium Cs137 beschert hat. Betroffen waren (und sind noch immer) weite Gebiete auf der nördlichen Erdhalbkugel, vor allem Weißrussland, Skandinavien, Polen, Österreich und Teile Ostbayerns.
Es wird noch viele Jahrzehnte dauern, bis das Cs 137 bei uns ganz verschwunden sein wird, weil seine Halbwertszeit mehr als 30 Jahre beträgt. Nicht nur das Erdreich ist kontaminiert, sondern auch Pilze wie etwa der Maronen-Röhrling (Braunkappe), der Birkenpilz oder der Flockenstielige Hexenröhrling (Schusterpilz), ansonsten geschmacklich ein dem Steinpilz durchaus ebenbürtiger Speisepilz. Dagegen sind die Blätter-(Lamellen-)Pilze kaum radioaktiv kontaminiert: Der wohlschmeckende, aber sehr leicht verderbliche Schopftintling etwa zeigt überhaupt keine Radioaktivität. Radioaktiv verseucht ist aber immer noch ein großer Teil unserer pilzfressenden Wildschweine, weil ihr Fleisch wegen Überschreitung des Grenzwertes von 600 Becquerels/kg für den menschlichen Verzehr nicht geeignet ist.
Reiner Uhlig, Weisingen