Donau Zeitung

Ein altes Schulhaus als Lasterhöhl­e

Das Fristinger Ensemble arbeitet mit Perücken, Hingabe und Humor

- VON HORST VON WEITERSHAU­SEN

Fristingen Sie hatten sich einmal mehr gründlich vorbereite­t, die Mitglieder der Theatergru­ppe der Schützenge­sellschaft Fristingen, um ihrem Publikum sechs humorvolle Theaterabe­nde im Schützenhe­im zu präsentier­en. Die Mühen der Proben haben sich gelohnt.

Denn, wie das Laienensem­ble bereits nach dem Öffnen des Vorhangs zum ersten Akt des Lustspiels „So eine Landplage“– eines Schwanks in drei Akten aus der Feder von Wolfgang Kynaß – loslegte, versprach einen Theaterabe­nd mit einem Feuerwerk an Witz und Humor, der die Lachmuskel­n der Besucher für rund zwei Stunden strapazier­en sollte. In harmonisch­er Abstimmung zueinander zeigten die Darsteller, mit welch großartige­m Einfühlver­mögen sie ihren jeweiligen Rollenchar­akter auf die Bühne zu bringen verstehen. Mit Spielwitz und großer Hingabe werden die Verwicklun­gen in der Handlung szenisch humorvoll aufgebaut, um dann nach und nach entwirrt zu werden. Das Publikum belohnt das Spiel mit Szenenappl­aus, herzhaften Lachausbrü­chen und hörbarer Freude über das Spiel der Darsteller auf der Bühne. Kurz zum Inhalt der Inszenieru­ng in Fristingen: Die alte Schule im Ort wird geschlosse­n und verkauft. Sehr zum Missfallen des ansässigen Wirts Walter Präg (Michael Ahle) eröffnet der neue Besitzer Erwin Schnell (Stefan Kuchenbaur) darin ein Nachtlokal.

Die Einweihung des Night-Clubs läuft total aus dem Ruder, was für Aufregung bei der holden Weiblichke­it im Dorf sorgt. Denn ausgerechn­et die französisc­he Striptease­tänzerin Claire Scheufele (Corinna Egelhofer) hat sich im Wirtshaus von Walter Präg für die Zeit ihres Gastspiels im alten Schulhaus ein Zimmer genommen. Angetriebe­n von der Pfarrgemei­nderätin Ottilie Guter (Rita Ahle) gründen Wirtstocht­er Sonja (Lisa-Marie Schweizer, Haushälter­in Erna Huber (Sonja Jung) und Dienstmädc­hen Anette Frick (Johanna Greiner) eine Bürgerinit­iative gegen das sündige Lokal. Die Aktion erzielt allerdings nicht den gewünschte­n Erfolg, denn der arbeitssch­eue Knecht Karl Mayer (Martin Gütinger) spielt im Night-Club den Türsteher. Der Bruder des Wirts, Benno (Thomas Sager), und der Lkw-Fahrer Michael Müller (Martin Sager) verfolgen ihre eigenen Interessen. Und warum verkauft der Gemischtwa­renhändler Alois Moser (Helmut Link) plötzlich Bärte und Perücken?

Dass hier Verwicklun­gen nicht ausbleiben können, ist logisch und sorgt für Verwirrung­en und Irrunreich­lich gen. Wie das Ganze ausgeht, können Theaterbes­ucher in einer der nächsten Vorstellun­gen miterleben. Das Publikum dankte dem Ensemble mit langem Schlussbei­fall für diesen heiteren Theaterabe­nd. Nicht zu vergessen das Fristinger Doppelquar­tett unter der Leitung von Manfred Trabe, das mit seinen gesungenen Einlagen für Kurzweil in den Pausen sorgte. Weitere Aufführung­stermine: Frei tag, 5. Januar, und Samstag, 6. Januar, jeweils 19.30 Uhr.

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Foto: Horst von Weitershau­sen Night Club Besitzer Erwin Schnell (links) und Gastwirt Walter Präg betrachten interessie­rt die junge Dame, die – aus welchen Gründen auch immer – im Gasthaus von Walter übernachte­n möchte.

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