Sie sanieren das Bissinger Sportheim
Seit gut zwei Jahren wird an dem Projekt gearbeitet. Keiner hatte mit diesem Umfang gerechnet
Bissingen Dass es so viel Arbeit sein würde, damit hätten sie nicht gerechnet, gesteht Klaus-Peter Gutberlet. Ende Juni 2016 rollten die Bagger an. Der Putz am Sportheim des TSV Bissingen bröckelte da schon an manchen Stellen von den Wänden. 40 Jahre alt war das Bissinger Sportheim – und eine Sanierung dringend notwendig.
Ein echtes Mammutprojekt hatten die Mitglieder des TSV vor sich. Der Altbau wurde komplett entkernt und zusätzlich ist ein angeschlossener Gebäudeteil neu entstanden. Jetzt, rund eineinhalb Jahre später, sind die Bissinger, zumindest mit dem Anbau, kurz vor der Fertigstellung.
„Was wir selbst schaffen können, das machen wir auch selbst“, sagt der Schriftführer des TSV, KlausPeter Gutberlet. Und das ist einiges: 3500 Stunden ehrenamtlicher Arbeit seien bislang schon geleistet worden, verrät er. Dabei haben die Helfer des TSV ordentlich Gas gegeben. Denn bis zum Rückrundenbeginn im Februar sollen die Kabinen im Untergeschoss des Anbaus fertiggestellt sein. Über 300 Jugendliche trainieren beim TSV Bissingen. Bisher gab es für sie viel zu wenig Umkleiden mit Duschen. Das wird jetzt anders sein. „Mit den Umkleidekabinen sind wir fast fertig, es fehlen nur noch die Bänke, Spiegel und ein Ablagebrett“, sagt Gutberlet. Zusätzlich zu den zwei bestehenden Umkleidekabinen wird es künftig vier neue im Sportheim geben – mit Duschmöglichkeit. Auch der Mehrzweckraum im Erdgeschoss ist fertiggestellt. Ein riesiges Fenster erhellt ihn und lässt einen großzügigen Blick auf den Sportplatz zu. Sogar die Dartscheiben, die auf Knopfdruck blau leuchten, hängen an den Wänden. Wie dieser Raum künftig genutzt werden soll, ist allerdings noch nicht gewiss. Es gebe die Option, Fitnessgeräte zu installieren – die seien dann allerdings fix und der Raum für nichts anderes mehr nutzbar, hakt Gutberlet ein. Eine andere Idee sei es, den Raum für Gymnastik zu nutzen. „Wir können uns vorstellen, dass durch den neuen Mehrzweckraum eine neue Abteilung bei uns entsteht“, sagt Gutberlet.
Die größte Herausforderung beim Bau sei die Sanierung der Heizung gewesen, erinnert sich Gutberlet. Auf dem Dach des neu gebauten Gebäudeflügels ist eine Fotovoltaikanlage installiert. Damit will der TSV große Teile seines Energiebedarfs mit erneuerbarer Energie decken. Auch die Bewässerung des Sportplatzes wird künftig weitgehend autark ablaufen. Zwei Zisternen fangen das Regenwasser auf. „Denn Wasser wird immer kostbarer“, sagt Gutberlet.
Auf viele andere Dinge, wie barrierefreie Zugänge zum Sportheim, mussten die Bissinger achten. Denn der Bayerische Landessportverband (BLSV) hat viele Vorgaben, um an die begehrten Fördermittel für den Bau des Sportheims zu gelangen. Und die braucht der TSV Bissingen dringend. 830000 Euro sind nach neuester Planung für den Bau veranschlagt – 15 bis 20 Prozent mehr, als geplant waren. Ohne die vielen Stunden, die ehrenamtlich geleistet wurden, und ohne die Sponsoren wäre der Bau nicht möglich gewesen, betont Gutberlet.
Eine Weile wird noch gebaut werden am Sportheim in Bissingen. Im Untergeschoss des entkernten Altbaus stehen schon die Werkzeuge bereit. In den früheren Garagen sollen weitere Umkleiden, ein Übungsleiterzimmer und ein Vorstandszimmer entstehen. In ein bis zwei Jahren werde man damit fertig sein, prognostiziert Gutberlet.