Donau Zeitung

Gesund, lecker, aber zuletzt meist zu wenig

Zum heutigen „Tag des deutschen Apfels“haben wir uns im Landkreis umgehört, ob die Frucht auch in der Region so beliebt ist wie im Rest Deutschlan­ds. Die Ernte fällt sehr unterschie­dlich aus

- VON FILIPPA MÖRZ

Landkreis Er ist lecker, gesund und deswegen wohl auch fester Bestandtei­l in der Brotzeitbo­x vieler Schulkinde­r: Der Apfel. Ob süß, sauer, saftig oder mehlig, bei den vielen Sorten, die es hierzuland­e gibt, ist für jeden etwas dabei.

Heute kommt die beliebtest­e Obstsorte der Deutschen mit dem „Tag des deutschen Apfels“besonders zu Ehren. Ihre Äpfel werden hauptsächl­ich zu Kompott, Apfelkuche­n und Gelee verarbeite­t, erzählt Annett Jung. Die Kreisbäuer­in aus Sonderheim hat elf Apfelbäume in ihrem Obstgarten stehen. Doch heuer sei die Ernte sehr schlecht ausgefalle­n, sagt sie. „Nur zwei der Bäume haben Früchte getragen.“Doch die Äpfel seien nicht lagerfähig und ziemlich schnell faulig gewesen, sagt Jung. Die schlechten Erträge hängen laut der Sonderheim­erin mit dem späten Frost im Frühjahr, der viele Apfelblüte­n erwischt hat, zusammen.

Davon blieben die Pflanzen von Richard Mayr glückliche­rweise verschont. Der Binswanger kann sich nicht über die jüngste Ernte beschweren. Sein Obstgarten grenzt an einen Waldrand und wird zudem noch von einer vier Meter hohen Hecke abgeschirm­t. So wurden die Bäume größtentei­ls geschützt, so seine Erklärung.

Er baut viele verschiede­ne Sorten an, die alle zu unterschie­dlichen Zeiten geerntet und verarbeite­t werden. Die Berner-Rosenäpfel, die im Spätherbst geerntet werden, brachte er beispielsw­eise zum Saften in eine Mosterei nach Unterliezh­eim. Andere, wie zum Beispiel der Wettringer Taubenapfe­l, seien erfahrungs­gemäß von September bis Weihnachte­n zu verzehren, sagt der 70-Jährige. Zurzeit gibt es im Hause Mayr den Wintergloc­kenapfel, der erst ab Weihnachte­n reif ist. Sein Apfelvorra­t reiche wohl bis März, sagt er. Jeden Tag bekommen seine Enkelsöhne natürlich einen seiner Äpfel mit in die Schule, erzählt der vierfache Opa stolz. Der Rest wird an Bekannte verschenkt, zu Kuchen, Strudel oder Apfelmus verarbeite­t.

Da er seine Pflanzen nicht mit chemischen Mitteln behandle, haben diese oft kleinere Schönheits­fehler, sagt Mayr. „Meine Äpfel sehen nicht so schön aus, wie die aus dem Supermarkt, sind dafür aber komplett naturbelas­sen.“

Hobbygärtn­ern rät der Binswanger, die Apfelbäume im Herbst zu pflanzen. Er selbst habe einige im Frühling eingepflan­zt, doch die Erfahrung gemacht, dass sich der Herbst dafür besser eigne. Laut Mayr gibt es viele Kriterien, die man beim Apfelanbau beachten muss, wie zum Beispiel die Bodenbesch­affenheit oder die Sonneneins­trahlung. Um besonders große Erträge zu ernten, muss der Standort stimmen. „Jeder Baum ist anders und ein wenig Glück gehört auch dazu.“

Laut einer Statistik der Erzeugerge­meinschaft für Obst und Gemüse isst jeder Deutsche im Schnitt 59 Äpfel pro Jahr – damit ist der Apfel unangefoch­tener Spitzenrei­ter. Dies hänge wohl auch damit zusammen, dass der Apfel fast das ganze Jahr über erhältlich ist, sagt Werner Kreis, Inhaber des Obstladens Früchte-Kreis aus Dillingen. Er verkauft Äpfel aus dem Badischen, aus Nürnberg und vom Bodensee. Die beliebtest­en Apfelsorte­n bei seinen Kunden seien „Elstar“und „Pinova“, sagt Kreis. Sein Favorit ist ebenfalls der rot-gelbe Pinova, der sehr süß schmeckt.

 ?? Symbolfoto: Alexander Kaya ?? Die Apfelernte im vergangene­n Jahr war bei manchen verheerend schlecht, bei anderen recht normal. Beliebt ist die Frucht aber auch in der Region. Kreisbäuer­in Annett Jung hat einen besonderen Favoriten für die Zubereitun­g: Apfelweink­uchen, am besten...
Symbolfoto: Alexander Kaya Die Apfelernte im vergangene­n Jahr war bei manchen verheerend schlecht, bei anderen recht normal. Beliebt ist die Frucht aber auch in der Region. Kreisbäuer­in Annett Jung hat einen besonderen Favoriten für die Zubereitun­g: Apfelweink­uchen, am besten...

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