Gesund, lecker, aber zuletzt meist zu wenig
Zum heutigen „Tag des deutschen Apfels“haben wir uns im Landkreis umgehört, ob die Frucht auch in der Region so beliebt ist wie im Rest Deutschlands. Die Ernte fällt sehr unterschiedlich aus
Landkreis Er ist lecker, gesund und deswegen wohl auch fester Bestandteil in der Brotzeitbox vieler Schulkinder: Der Apfel. Ob süß, sauer, saftig oder mehlig, bei den vielen Sorten, die es hierzulande gibt, ist für jeden etwas dabei.
Heute kommt die beliebteste Obstsorte der Deutschen mit dem „Tag des deutschen Apfels“besonders zu Ehren. Ihre Äpfel werden hauptsächlich zu Kompott, Apfelkuchen und Gelee verarbeitet, erzählt Annett Jung. Die Kreisbäuerin aus Sonderheim hat elf Apfelbäume in ihrem Obstgarten stehen. Doch heuer sei die Ernte sehr schlecht ausgefallen, sagt sie. „Nur zwei der Bäume haben Früchte getragen.“Doch die Äpfel seien nicht lagerfähig und ziemlich schnell faulig gewesen, sagt Jung. Die schlechten Erträge hängen laut der Sonderheimerin mit dem späten Frost im Frühjahr, der viele Apfelblüten erwischt hat, zusammen.
Davon blieben die Pflanzen von Richard Mayr glücklicherweise verschont. Der Binswanger kann sich nicht über die jüngste Ernte beschweren. Sein Obstgarten grenzt an einen Waldrand und wird zudem noch von einer vier Meter hohen Hecke abgeschirmt. So wurden die Bäume größtenteils geschützt, so seine Erklärung.
Er baut viele verschiedene Sorten an, die alle zu unterschiedlichen Zeiten geerntet und verarbeitet werden. Die Berner-Rosenäpfel, die im Spätherbst geerntet werden, brachte er beispielsweise zum Saften in eine Mosterei nach Unterliezheim. Andere, wie zum Beispiel der Wettringer Taubenapfel, seien erfahrungsgemäß von September bis Weihnachten zu verzehren, sagt der 70-Jährige. Zurzeit gibt es im Hause Mayr den Winterglockenapfel, der erst ab Weihnachten reif ist. Sein Apfelvorrat reiche wohl bis März, sagt er. Jeden Tag bekommen seine Enkelsöhne natürlich einen seiner Äpfel mit in die Schule, erzählt der vierfache Opa stolz. Der Rest wird an Bekannte verschenkt, zu Kuchen, Strudel oder Apfelmus verarbeitet.
Da er seine Pflanzen nicht mit chemischen Mitteln behandle, haben diese oft kleinere Schönheitsfehler, sagt Mayr. „Meine Äpfel sehen nicht so schön aus, wie die aus dem Supermarkt, sind dafür aber komplett naturbelassen.“
Hobbygärtnern rät der Binswanger, die Apfelbäume im Herbst zu pflanzen. Er selbst habe einige im Frühling eingepflanzt, doch die Erfahrung gemacht, dass sich der Herbst dafür besser eigne. Laut Mayr gibt es viele Kriterien, die man beim Apfelanbau beachten muss, wie zum Beispiel die Bodenbeschaffenheit oder die Sonneneinstrahlung. Um besonders große Erträge zu ernten, muss der Standort stimmen. „Jeder Baum ist anders und ein wenig Glück gehört auch dazu.“
Laut einer Statistik der Erzeugergemeinschaft für Obst und Gemüse isst jeder Deutsche im Schnitt 59 Äpfel pro Jahr – damit ist der Apfel unangefochtener Spitzenreiter. Dies hänge wohl auch damit zusammen, dass der Apfel fast das ganze Jahr über erhältlich ist, sagt Werner Kreis, Inhaber des Obstladens Früchte-Kreis aus Dillingen. Er verkauft Äpfel aus dem Badischen, aus Nürnberg und vom Bodensee. Die beliebtesten Apfelsorten bei seinen Kunden seien „Elstar“und „Pinova“, sagt Kreis. Sein Favorit ist ebenfalls der rot-gelbe Pinova, der sehr süß schmeckt.