Donau Zeitung

Das geliebte Zuhause

Wunderschö­ne Fotos und besondere Geschichte­n haben wir auf unseren Aufruf hin erhalten

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Wir haben unsere Leser um Fotos aus Ihrer Heimat gebeten. Das Ergebnis waren dutzende toller Fotos aus dem Kreis Dillingen. Mehr dazu lesen Sie auf

Landkreis „Wenn man Heimat so intensiv mit viel Arbeit für sich, die Familie, in den Vereinen und für die Gemeinde erlebt hat, dann kann man nur dem lieben Gott dankbar sein“, schreibt Wilhelm Rochau aus Bächingen. „Wenn ich meine Kinder Larissa, 13, und Dominik, zwölf Jahre, frage: Wohin soll es denn in den Urlaub gehen, dann sagen sie immer, sie brauchen keinen, daheim sei es am schönsten“, schreibt Beate Butzke aus Fronhofen. „Wir fühlen uns hier sauwohl.“Im Dezember hatten wir unsere

Leser um ihre Fotos und Eindrücke rund um das Thema Heimat gebeten. Die Resonanz war überwältig­end: viele, wunderschö­ne Fotos haben uns unsre Leser geschickt. Eine Auswahl finden Sie weiter hinten in unserer Ausgabe. Doch nicht nur Bilder haben uns erreicht, sondern auch Texte, in denen die Begeisteru­ng für den Landkreis Dillingen, für einzelne Gemeinden und Städte zum Ausdruck kommt.

Josef Schrallham­mer aus Buttenwies­en, Mitglied beim Bund Naturschut­z, mahnt aber, Heimat basiere auf einer achtsamen Begegnung mit der Natur in ihrer ursprüngli­chen Vielfalt. „Das leise Sterben von Pflanzen- und Tierarten durch Ver- lust ihrer heimischen Lebensräum­e findet auch in unmittelba­rer Nähe, direkt vor unseren Haustüren statt“, warnt er. Naturschut­z sei aber in letzter Konsequenz Schutz einer lebenswert­en Heimat und Zukunft für uns Menschen.

Seit etwa 90 Jahren lebt Familie Herz schon in Lauingen. Auch die vierte Generation der Familie fühlt sich in der Mohrenstad­t wohl, wie der 20-jährige Fabian Herz berichtet. Denn: „Heimat ist für mich nicht an einen Ort gebunden. Die Heimat ist dort, wo Familie und Freunde sind und man sich geborgen und geliebt fühlt“, sagt er. Er könne sich zwar vorstellen, eines Tages wegzuziehe­n, würde jedoch immer wieder zurückkehr­en, denn seine Freunde und Familie wolle er auf keinen Fall aus den Augen verlieren. Er würde sich jedoch wünschen, dass es in seiner Heimatstad­t Lauingen mehr Möglichkei­ten gäbe, etwas zu unternehme­n. „Das wird hier leider immer weniger“, bedauert er. Besonders wichtig sei die Heimat für ihn deswegen, weil er immer wüsste, an wen er sich wenden kann. „Wenn ich mal Sorgen oder Probleme habe, weiß ich immer, wo ich hin kann“, erzählt er.

Georg Schrenk, Koordinato­r des Helferkrei­ses Asyl/Migration, ist zwar auch Stadtrat, aber kein UrDillinge­r, sondern im Südschwarz­wald geboren. Der Bezug zur Hei- mat ist geblieben und im Laufe der Zeit sogar wieder stärker geworden: „Die Heimat, die dort lebenden Menschen und die Landschaft haben mich geprägt, ich bin immer „Badener“geblieben.“Würde die jüngste Tochter mit Familie nicht in Dillingen wohnen, wären Schrenks vermutlich wieder in den Schwarzwal­d gezogen. „Wer mit Flüchtling­en aus aller Welt Kontakt hat, weiß wie wertvoll Heimat ist und schätzt sie besonders. Was bleibt? Die Erinnerung und die Besuche – sie, die Heimat lebt aber in unseren Herzen fort! Dillingen ist inzwischen zur zweiten Heimat geworden, in der man gut leben kann“, schreibt Schrenk.

Und er kennt noch jemanden, der in der Region – auch dank Schrenks Engagement – eine zweite Heimat gefunden hat: Sahraf Al Rahal aus Syrien. Seit drei Jahren lebt der 21-Jährige im Landkreis, im März fängt er seine Ausbildung zum Physiother­apeuten an. Er spielt beim SSV Steinheim in der ersten Mannschaft Fußball, spricht fließend deutsch – und hat vor ein paar Wochen einen Vortrag über das Thema Heimat gehalten. „Heimat ist, was gleichzeit­ig mit den Orten, Erinnerung­en und Gefühlen eines jeden Menschen verbunden ist“, schreibt er in seinem Beitrag zum Schreibwet­tbewerb zum Thema Heimat. Er erinnert sich darin an seinen Kindergart­en, wie er mit den Cousins um Schokolade stritt und später mitten auf dem Dach im Sommer Karten spielte, bis tief in die Nacht. „Heimat ist das Gefühl zu haben, nicht irgendwo fremd zu sein.“Syrien sei sein erstes Land, das in seiner Seele stecke. „Das Land, das ich in meinem Herzen haben werde, egal, wo ich hingehe.“Deutschlan­d sei sein zweites Land, das der Wissenscha­ft, Zivilisati­on, Freiheit und der netten Menschen, seines neuen Opas und aller seiner zukunftsre­ichen Träume.

Viele weitere Fotos finden Sie auf den beiden

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Foto: Thomas Ambros Ein Gefühl von Heimat entsteht bei Wanderunge­n und Kutschfahr­ten durch reizvolle Kultur und Naturlands­chaften wie hier im Donauried in der Gremheimer Flur.
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Dieses Foto stammt von Magda Schmid aus Mörslingen.

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