Rock ’n’ Roll bei den Glinken
In Gundelfingen gibt es nach Jahren wieder eine Showtanz-Gruppe. Das große Prinzenpaar feiert eine gelungene Faschings-Premiere
Gundelfingen Bei allem Frohsinn an diesem Abend durfte die politische Botschaft nicht fehlen. „Bitte sorgen Sie dafür“, sagte Gerhard Kleiber, Vorsitzender der Gundelfinger Faschingsgesellschaft bei seiner Eröffnungsrede in Richtung Bürgermeisterin Miriam Gruß, „dass wir im kommenden Jahr wieder hier feiern können.“Es war der letzte Hofball der Glinken in der alten Brenzhalle, bevor das Bauwerk saniert wird. Die Gesellschaft hofft, dass die Arbeiten rechtzeitig zum nächsten Hofball abgeschlossen sind.
Beim jetzigen wurde den rund 400 Besuchern in der ausverkauften Halle ein bunter und abwechslungsreicher Abend geboten. Erster Höhepunkt war der Tanz des kleinen Prinzenpaares, Noah II. (Gumpp) und Lorena I. (Kimmerle). Die beiden Zehnjährigen zeigten keine Nervosität und schwangen sich gekonnt über die Bühne. Gleiches galt für die Jugendgarde, deren dunkelblau gekleidete Tänzerinnen alle Blicke auf sich zogen. Anschließend hatte das große Prinzenpaar seinen Auftritt: Marius I. (Reisacher) und Franziska II. (Traut). Beide betraten Neuland, es war ihr erster Faschingsauftritt. Trotzdem legten sie einen überzeugenden Tanz aufs Parkett und bekamen dafür reichlich Applaus. Dann eröffnete die Band Pianissimo die Tanzfläche für die Besucher. Die Musiker waren heuer neu in Gundelfingen und sorgten mit einer abwechslungsreichen Titelauswahl für gute Stimmung und viele tanzende Pärchen – bis spät in die Nacht. Die Band soll laut Kleiber auch für das kommende Jahr wieder gebucht werden.
Eine andere Art, sich zur Musik zu bewegen, zeigten die Tanzmariechen. Zunächst beeindruckte die 13-jährige Fiona Kaiser mit ihren Sprüngen und Spagaten. Sie ist bereits seit neun Jahren auf der Bühne aktiv, ebenso wie das zweite Tanzmariechen, die 17-jährige Zoe Rupp, die ebenfalls das Publikum begeisterte. Der Gardetanz der Prinzengarde rundete das Programm bis zur nächsten Pause ab. Die Tänzerinnen bildeten souverän ihre Formationen und animierten die Menge, wie bei allen anderen Tänzen auch, zum Mitklatschen. In den Pausen sorgten die Hofnarren für einige Lacher, indem sie unter anderem Luftballons unter ihren Oberteilen zum Platzen brachten.
Dann wurde es gruselig in der Brenzhalle. Coni Deisler schwang sich als „Graf Cognac“auf die Bühne. Dem weiß geschminkten Büttenredner mit Kerzenhalter in der Hand lief eine Blutspur aus dem Mund, auf dem schwarzen Umhang hatte er Spinnen hängen. In seiner Rede nahm er sich Miriam Gruß vor, Bürgermeisterin von „Grusselfingen“. Er bezeichnete sie als „junges Häschen“, das lediglich „ein, zwei Stunden“täglich im Rathaus verbringt. „Das spart Heizkosten.“Das Ergebnis der Christbaum-Abstimmung unserer Zeitung, bei der Gundelfingen auf dem letzten Platz gelandet war, nahm er zum Anlass, um gegen die Konkurrenten aus Lauingen und Dillingen auszuteilen.
Nach drei Jahren ohne Showtanzgruppe gab es bei diesem Hofball der Glinken wieder ein solch sehenswertes Finale. Eine eigene Tanzgruppe zeigte ihre einstudierten Formationen, getreu dem Motto „Let’s Rock“, unter anderem zu Rock-’n’-Roll-Titeln. Ausgerechnet der einzige Mann der Formation fehlte krankheitsbedingt. Er wird aber bei den kommenden Veranstaltungen der Glinken voraussichtlich wieder dabei sein.
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Viele Bilder vom Hofball unter www.donau zeitung.de