Donau Zeitung

So ist die politische Lage in Italien vor der Wahl

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● Fünf Sterne Bewegung 2009 gründete der italienisc­he Komiker Beppe Grillo das „Movimento 5 Stelle“, die „Fünf Sterne Bewegung“. Die fünf Sterne stehen für die Bereiche Was ser, Umwelt, Internet, Entwicklun­g und Transport, die Haupttheme­n der Bewegung. Grillo hatte zuvor in vie len italienisc­hen Städten mit einem „Leck mich am Arsch Tag“zu Pro testen gegen das politische Establish ment aufgerufen. Bei den Parla mentswahle­n 2013 erreichten die Fünf Sterne aus dem Stand 25 Prozent der Stimmen und gelten seither als Sam melbecken für Unzufriede­ne. Ehema lige Berlusconi Wähler ebenso wie enttäuscht­e Altlinke haben die Bewe gung gewählt, außerdem vor allem junge Italiener.

● Politische Lage In Italien wird am

4. März ein neues Parlament ge wählt. Nach dem gescheiter­ten Refe rendum um eine Verfassung­sreform war Premier Matteo Renzi im Dezember zurückgetr­eten. Seither kämpft der Sozialdemo­krat um sein politische­s Überleben. Seither ist der ehemalige Außenminis­ter Paolo Gentiloni als Über gangspremi­er im Amt.

● Wahlrecht Das Parlament in Rom hat im Oktober für ein neues Wahl recht gestimmt, das „Rosatellum“. Es sieht eine Mischung aus Verhältnis und Mehrheitsw­ahlrecht vor und be günstigt Parteien, die bereit sind, zu koalieren. So soll das politische System Italiens gestärkt werden.

● Umfragen Die Fünf Sterne Bewe gung liegt mit bis zu 28 Prozent der Stimmen in den jüngsten Umfragen vorne und könnte damit stärkste Kraft bei den Wahlen im März werden. Die Bewegung schließt allerdings Bündnisse mit anderen politische­n Kräften kategorisc­h aus. Am stärks ten dürfte der neue Wahlmodus dem Mitte Rechts Bündnis um Silvio Ber lusconi nutzen. Der wegen Steuer betrugs verurteilt­e Ex Premier führt das Bündnis aus Forza Italia, der Lega Nord sowie der nationalis­tischen Ver einigung Fratelli d’Italia. In Umfragen kommt es, vor allem dank des neuen Wahlrechts, auf bis zu 37 Prozent. Ber lusconis Forza Italia allein käme auf 16 Prozent. Abgeschlag­en scheint die sozialdemo­kratische Partei PD von Ex Premier Renzi, die laut Umfragen bei knapp 24 Prozent liegt. (jmm)

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