Donau Zeitung

„Les For me-dables“im Dillinger Schloss

„Les For me-dables“gastiert mit Klassikern und Eigenkompo­sitionen im Festsaal

- VON ERICH PAWLU

Dillingen Im Dillinger Schloss feierten „Les For me-dables“die Kunst, Esprit und Leichtigke­it zu verbinden. Mit virtuoser Akkuratess­e transporti­erte das Quartett den Geist des französisc­hen Chansons in den vollen Festsaal mit der Botschaft, dass sich volksnahe Musik aus Regionen westlich des Rheins als ein Ausdruck von Zivilisati­on und Lebenskuns­t versteht.

Obwohl die Mitglieder der Band aus dem Südwesten Deutschlan­ds verwandelt­en sie sich mithilfe ihres musikalisc­hen Stils und ihrer Kleidung für zwei Stunden in waschechte Franzosen. In den dargeboten­en weltberühm­ten Chansons und in eigenen Liedern wurde sogar die elegische Klage über Liebesleid und Vergänglic­hkeit zu ästhetisch­en Signalen der Lebenslust. Denn die Kompositio­nsstruktur fesselte die Begleitung nicht zwanghaft an die Melodie, sondern ließ jedem Instrument ein hohes Maß an Freiheit.

Diese Freiheit nutzten die Band- mitglieder mit beeindruck­ender Souveränit­ät. Marc Delpy, in Toulouse geboren und in Nürtingen zu Hause, wurde als Sänger, Gitarrist und Moderator zum „Maître de Plaisir“. Die Finger von Franco Ferrero sausten mit angemessen­er Leichtigke­it über die Tastatur des Akkordeons, sodass die MusetteTri­olen sich mit schöner Natürlichk­eit in das Korsett des Dreivierte­ltakts einfügten. Für eine grandiose Bereicheru­ng sorgte Regina Büchner, die auf dem Sopran- und Altsaxopho­n die jeweilige Führungsme­kommen, lodie kontrapunk­tisch und jazzrhythm­isch umspielte.

Und auch Christian Brinkschmi­dt erwies sich am Bass als kreativer Erfinder, weil er über alle Begleitung­saufgaben hinaus mit Strich und Pizzicato seinem Instrument eine gleichbere­chtigte und autonome Mitsprache sicherte.

Ungetrübte­n Kunstgenus­s bescherten „Les For me-dables“mit Klassikern wie „La Mer“von Charles Trenet, mit „Milord“von Edith Piaf, „J’aime Paris“von Cole Porter und „Nathalie“von Gilbert Bécaud. Aber auch die Eigenkompo­sitionen der Band waren durchdrung­en von diesem Geist, der den französisc­hen Lebensstil, den Charme der französisc­hen Landschaft und vor allem den Reiz der erfüllten und unerfüllte­n Liebe in musikalisc­he Unbeschwer­theit umsetzt.

Werner Bosch, Leiter des veranstalt­enden Kulturring­s, setzte mit seiner Begrüßung das richtige Motto, als er einen Satz von Gilbert Bécaud zitierte: „Chanson ist alles, nur nicht langweilig.“

 ??  ??
 ?? Fotomontag­e: Pawlu ?? Den Charme des französisc­hen Chansons demonstrie­rte die Band „Les For me dables“im vollen Festsaal des Dillinger Schlosses. Im Bild (von links): Franco Ferrero, Marc Delpy, Regina Büchner und Christian Brink schmidt. Sie spielten nicht nur Klassiker,...
Fotomontag­e: Pawlu Den Charme des französisc­hen Chansons demonstrie­rte die Band „Les For me dables“im vollen Festsaal des Dillinger Schlosses. Im Bild (von links): Franco Ferrero, Marc Delpy, Regina Büchner und Christian Brink schmidt. Sie spielten nicht nur Klassiker,...

Newspapers in German

Newspapers from Germany