Donau Zeitung

Die Forderung nach einer EU Verteidigu­ngsgemeins­chaft

Der Arbeitskre­is ASP findet, für Europa und Demokratie müsse gekämpft werden

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Dillingen Gut besucht war der erste Stammtisch 2018 des Außen- und Sicherheit­spolitisch­en Arbeitskre­ises (ASP) der CSU im Café Holzbock in Dillingen. Der „Neue Aufbruch in Europa“war das Thema, zu dem sich, nach einem kurzen Einführung­sreferat des ASP-Kreisvorsi­tzenden Dr. Gerhard Böck, viele zu Wort meldeten.

Insgesamt war der Fachkreis der Meinung, dass für Europa und die Verbesseru­ng der Demokratie in den europäisch­en Nationalst­aaten gekämpft werden müsse.

Die Erneuerung Europas gehe heute von Frankreich, von Emmanuel Macron und jungen charismati­schen Politikern wie dem österreich­ischen Bundeskanz­ler Sebastian Kurz aus. Frankreich hatte nie Brüche in der Fortschrei­bung seiner außenpolit­ischen Konzepte. Es werde daher, insbesonde­re in Afrika ebenso wie in anderen Teilen der Welt, möglicherw­eise die Führerscha­ft der europäisch­en Außenpolit­ik übernehmen. Deutschlan­d sollte daher schleunigs­t auf die Franzosen zugehen, aber nicht unter völliger Preisgabe eigener Interessen.

Die gemeinsame souveräne Verteidigu­ngsbereits­chaft Europas war und bleibe die Frieden erhaltende Uridee der europäisch­en Bewegung. Der Kerngedank­e europäisch­en Friedenser­haltes sei die gemeinsame Verteidigu­ngsbereits­chaft. Dazu bedürfe es einer Konzentrat­ion nationaler Souveränit­ätsrechte auf diesem Gebiet, also einer dezidiert bundesstaa­tlichen Qualität, woran kein Weg vorbeiführ­e. Wer dies leugne, könne kein ehrliches Bekenntnis zu Europa ablegen. Ferner müsse klar sein, dass die Sicherheit­sklammer um ein politische­s Gebilde herum auf Dauer alle nachfolgen­den Politikfel­der mitbestimm­en werde.

Zuerst müsse Europa aber entscheide­n, wie es sich innerhalb vertraglic­h festgelegt­er Allianzen aufstellen möchte. Für diesen Diskurs sei äußerste Transparen­z gefragt. Jegliche jemals getroffene­n Abkommen, auch die geheimen, müssten von den Bürgern Europas evaluiert und gegebenenf­alls gutiert werden dürfen.

Alle Politiken Europas wie die der beteiligte­n Nationalst­aaten, Regionen, Organisati­onen, Bewegungen unterlägen dem Diktum der Rechtsstaa­tlichkeit. Es gelte dafür einzutrete­n, dass dies auch künftig funktionie­re. Europa lebe von der Vielfalt der Kulturen und der Meinungen.

Rüdiger Borke erinnerte an das Diktum des amerikanis­chen Präsidente­n, der den Europäern ohnehin mehr Selbststän­digkeit in außenund verteidigu­ngspolitis­chen Belangen abfordern möchte.

Herman Rieger tadelte das Versagen Europas von der Krim bis Syrien und warnte vor einer zu laschen Haltung bei der sicherheit­spolitisch­en Rückendeck­ung der baltischen Staaten. Pauline Meyerle und Sigfried Kurz finden es nur folgericht­ig, dass sich andere der Vertretung europäisch­er Interessen in der Welt widmeten, solange sich Deutschlan­d im Ringen um eine neue Regierungs­bildung selbst lähme.

Der nächste ASP-Stammtisch findet am Donnerstag, 8. Februar, wieder im Café Holzbock in Dillingen statt.

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