Apotheken stehen unter Druck
Der Apotheken-Markt ist im Wandel. Das wird immer deutlicher. Erst diese Woche gab es neue Zahlen dazu, wie viele Menschen ihre Arzneimittel im Internet bestellen. Diese Zahlen haben gezeigt: Vor allem bei Medikamenten, die nicht verschreibungspflichtig sind, wächst der Versandhandel. Und weil von diesem Geschäft nur wenige große Versandapotheken profitieren, wird es für die Apotheken vor Ort schwerer, ein Geschäft zu machen. Dass sie nun neue Modelle wie Rezeptautomaten austesten, ist nur logisch.
Denn solche Automaten bieten natürlich ein Service-Plus. Können Kunden dann – wie es jetzt beim baden-württembergischen Beispiel schon der Fall ist – an dem Automaten nicht nur das rezeptpflichtige Medikament bekommen, sondern noch andere Dinge bestellen, verspricht der Automat auch ein Geschäft für die Apotheker. Das Problem ist nur: Der OnlineHandel ist nicht der einzige Feind der Apotheke im Ort. Die Mobilität ist ein anderer. Denn viele Menschen gehen nicht dort, wo sie wohnen in die Apotheke, sondern dort, wo ihr Arzt ist. Das heißt: Je weniger Hausärzte es in ländlichen Regionen gibt, desto geringer ist die Apothekendichte.
Um profitabel zu sein, braucht eine Apotheke etwa 4000 Kunden, die sie versorgt. Das heißt: Nur da, wo es Arztpraxen gibt, wird die Apotheke Bestand haben – mit oder ohne Automat.