James Bond verfolgt ihn heute noch
Götz Otto ist Schirmherr des „Snowdance Independent Filmfestivals“in Landsberg. Als Hollywood-Schurke wurde er berühmt – als Nächstes wartet das krasse Gegenteil auf ihn
1997 haben Sie sich als blondierter Bösewicht mit James Bond angelegt. Seither sind mehr als 20 Jahre vergangen, und doch sind Sie für viele Menschen immer noch der Bond-Bösewicht. Wie gerne würden Sie diesen Beinamen ablegen?
Götz Otto: Den werde ich erst dann los, wenn ich eines Tages in einer ganz großen Hollywood-Produktion eine so große Rolle spiele, die alles andere überdeckt. James Bond selbst vielleicht, oder Darth Vader in Star Wars. Aber so lange ich diese Rolle nicht bekomme, werde ich vermutlich für viele noch eine Weile der Bond-Bösewicht bleiben. Früher hat mich das gestört, mittlerweile finde ich es nicht mehr ganz so dramatisch.
Sie haben in Ihrer Karriere schon viele Rollen gespielt, in unterschiedlichsten Filmen: von erfolgreichen Kinohits über preisgekrönte Independent-Produktionen bis hin zu eher seichten Fernsehfilmen. Was ist für Sie ein guter Film?
Otto: Wenn man im Kino sitzt und so gefangen von der Geschichte ist, die da oben passiert, dass man sich überhaupt nicht von irgendwelchen Sekundärgedanken ablenken lässt. Wenn der Film danach noch bei einem bleibt, wenn er einen beschäftigt, man länger über ihn nachdenkt, auch kontrovers – dann ist es ein richtig guter Film.
Was ist Ihr Lieblingsfilm?
Otto: In den 70er Jahren gab es sehr viele interessante Filme, die mich noch lange beschäftigt haben, zum Beispiel „I wie Ikarus“mit Yves Montand oder „Der Schrecken der Medusa“mit Lino Ventura und Richard Burton. Großartige Filme, geradezu visionär, wie sie gemacht wurden. Ich bin auch ein großer Fan von Episodenfilmen wie beispielsweise „Magnolia“mit Julianne Moore und Tom Cruise. Den einen, ultimativen Lieblingsfilm habe ich nicht. Es wäre aber auch langweilig, sich immer wieder den gleichen Film anzuschauen. oder Schauspieler von Filmen, die zwar Preise gewinnen, aber nicht in der Breite erfolgreich sind, kann man nur schwer eine Familie ernähren. Mit dem
geht das schon deutlich besser.
Wie schwer fällt es einem Schauspieler mit Hollywood-Erfahrung, wie Sie es sind, an gute Rollen zu kommen? Otto: Die Hauptkomponente in unserem Job ist Glück, das gilt auch für mich. Als Schauspieler kann ich proaktiv relativ wenig dafür machen, um eine gute Rolle zu bekommen. Ich kann die Produzenten nur von mir überzeugen, wenn ich gute Filme mache. Aber da sind wir bei der Katze und dem Schwanz: Wenn ich kein gutes Angebot habe, kann ich nicht gut spielen. Wenn ich nicht spiele, kriege ich kein Angebot und so weiter. Ich habe zuletzt viele Filme im Ausland gedreht, vor allem in Frankreich – in Deutschland sind die aber nie angekommen. Umgekehrt schaffen es die meisten deutschen Filme nicht über die Grenze.
Otto: In Frankreich interessiert sich kaum jemand für deutsche Filme, weil sie die eigene Kinokultur für besser halten – was in diesem Fall auch stimmt. In Amerika dagegen schauen die Leute nur Filme im Original, Untertitel gelten da schon als Arthouse. Das Hauptproblem ist die Sprache. Aus diesem Grund wird derzeit ja auch angefangen, aus Deutschland heraus englisch zu produzieren. Das finde ich schade. Ich bin sehr gerne in meiner eigenen Sprache unterwegs.
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