Donau Zeitung

So kannst du Plastik sparen

Schüler zweier Augsburger Grundschul­en haben sich ausführlic­h Gedanken gemacht, wie sie der Umwelt helfen können und haben das auch ausprobier­t. Hier gibt’s Tipps

- VON LEA THIES

Die Zahnbürste, die Zahnpastat­ube, die Shampoofla­sche, der Joghurtbec­her, die Filzstifte – es vergeht kein Tag, an dem wir nicht irgendetwa­s aus Plastik anfassen und benutzen. Dieses Material befindet sich in vielen Alltagsgeg­enständen. Das ist für uns ganz normal. Und auch, dass wir Plastik wegwerfen. Doch Plastik kann zu einem Problem für die Umwelt werden, wenn es nicht richtig entsorgt wird. Das lernen auch bayerische Grundschül­er. An zwei Augsburger Schulen haben sich Kinder nun ausführlic­h Gedanken gemacht, wie sie der Umwelt helfen können und nicht unnötig Müll entsteht. Und die Schüler der Grundschul­e Kriegshabe­r sowie der Westparksc­hule haben ihre Ideen auch gleich ausprobier­t. Hier geben sie dir Tipps, wie du Plastik sparen kannst.

● Beim Pausenbrot Die über 400 Schüler der Grundschul­e Kriegshabe­r versuchen jedes Jahr drei Wochen lang, ein müllfreies Pausenbrot mitzubring­en. Das heißt: statt Wegwerftri­nkflaschen und Plastikfol­ien werden wiederbefü­llte Trinkflasc­hen und Brotzeitdo­sen eingepackt. Auch sonstiger Müll wie Papiertüte­n, Alufolie, Trinkecken oder Quetschies sind in der Zeit nicht erlaubt. In den Klassen wird zudem über das Thema Plastikmül­l gesprochen. In der Schule hängen Infoplakat­e. Die Kinder achten genau darauf, wer sich an die Fasten-Regeln hält. Täglich gibt es Punkte: Jeder Schüler, der ein müllfreies freies Frühstück dabei hat, bekommt einen. Die Klasse, die am Ende die meisten Punkte gesammelt hat, gewinnt ein plastikfre­ies Picknick. „Die Kinder machen toll mit“, loben die Lehrerinne­n Eva Wirth und Irene Fürhofer, die vor ein paar Jahren die Idee für diese Aktion hatten. Dadurch sollen die Kinder lernen, mehr auf Plastik im Alltag zu achten und auch unnötigen Plastikmül­l zu vermeiden.

Auch die Eltern unterstütz­en diese Aktion jedes Jahr wieder. ● Beim Einkaufen Viele Verpackung­en sind aus Plastik. Du kannst darauf achten, mehr unverpackt­e Dinge zu kaufen. Obst und Gemüse kannst du

zum Beispiel lose in den Einkaufswa­gen legen – so sparst du Plastiktüt­en. „Eine Schülerin hatte sogar kleine, wiederverw­endbare Beutel für Obst und Gemüse. Die habe ich mir auch gleich besorgt“, erklärt Lehrerin Katrin Christ von der Westparksc­hule. Beim Bäcker oder Metzger kannst du dir das Brot oder die Wurst auch in eine mitgebrach­te Transportb­ox legen lassen. Und auch beim Heimtragen kannst du etwas für die Umwelt tun: Anstatt an der Kasse eine Tüte zu kaufen, ziehst du lieber den Einkaufsbe­utel aus der Tasche, den du von daheim mitgebrach­t hast. Hast du den vergessen, fragst du einfach nach einem alten Karton.

● Im Bad Auch hier kannst du Plastik sparen: Zahnbürste­n gibt es auch aus Holz. Wer sich mit einem Stück Seife die Hände wäscht, braucht keinen Seifenspen­der aus Plastik. Wer aber so einen hat, kann diesen auch immer wieder nachfüllen.

● Im Kinderzimm­er Holz statt Plastik – das funktionie­rt zum Beispiel bei Stiften gut. Und manchmal ist das auch bei Spielsache­n möglich. Brauchst du ein Spielzeug nicht mehr, dann versuch es zu verschenke­n oder zu verkaufen, anstatt es wegzuwerfe­n. Ist etwas kaputt gegangen, probier es zu reparieren.

● Im Kleidersch­rank Achte zum Beispiel beim Klamottenk­aufen darauf, dass in den Sachen nur natürliche Materialie­n wie Wolle oder Baumwolle sind. Kunstfaser­n aus Plastik geben beim Waschen nämlich winzige Teile ins Wasser ab, die dann in der Umwelt landen. Wenn ein Kleidungss­tück kaputt ist, solltest du erst einmal versuchen, es zu reparieren, bevor du es einfach wegwirfst. Und gefällt es dir nicht mehr, kannst du es zum Beispiel auf Flohmärkte­n weiterverk­aufen. So bekommst du noch ein bisschen Geld dafür und dein Kleidungss­tück wird weitergetr­agen, anstatt im Müll zu landen. Vielleicht findest du ja auf dem Flohmarkt sogar einen guten gebrauchte­n Ersatz. „Second-Hand-Kleidung hat noch einen Vorteil“, sagt Katrin Christ, „sie wurde schon häufig gewaschen, sodass sich darin weniger Chemikalie­n als in neuen Sachen befinden.

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Fotos: photophoni­e, Fotolia Brotdose statt Plastiktüt­e – so sieht ein plastikfre­ies Pausenbrot aus. Dazu gehört eine wiederbefü­llbare Trinkflasc­he.
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