Der Weg zur Region von morgen
Die Ideen der Bürger sind gefragter denn je
Städte und Regionen stehen vor ganz unterschiedlichen Herausforderungen. Sei es im Bereich demografische Veränderungen, Strukturwandel, Wohnraumversorgung, Digitalisierung oder Klimawandel. Stadtentwicklungskonzepte (STEK) sind hierbei zentrale Steuerungsinstrumente der Stadtentwicklungspolitik, die in vielen Städten und Kommunen angewandt werden. Leitbilder, Ziele und Ideen werden darin zu einem Gesamtkonzept verknüpft, das von Politik, Verwaltung und Bürgerschaft sowie der Wirtschaft gemeinsam gelebt werden soll.
Insbesondere in Augsburg wird dies aktuell mittels eines intensiven verfolgt. Das STEK, das federführend vom Stadtplanungsamt der Stadt Augsburg erarbeitet wird, ist umfassend: Es berücksichtigt die Interessen der Bewohner, Erwerbstätigen, Handelund Gewerbetreibenden, Kulturund Sozialschaffenden, aber auch von Gästen. Ebenso werden die Belange von Familien, Senioren sowie Kindern und Jugendlichen bedacht. Die acht Handlungsfelder des Augsburger STEK umfassen wichtige Themen wie Stadtstruktur und Quartiere, Landschaft und Umwelt oder Wirtschaft und Wissenschaft. Die Themen Grünflächen, Sport, Wohnen, Soziales, Bildung, Kultur, Mobilität und Tourismus sind gleichermaßen abgedeckt. Auch das Verhältnis zwischen der Stadt Augsburg und seinem Umland sowie zwischen dem Ballungsraum Augsburg zu benachbarten Regionen wird behandelt.
Bis zum fertigen STEK werden drei Phasen durchlaufen: die Entwicklungs-, die Konkretisierungsund die Realisierungsphase – wobei die zweite jetzt begonnen hat. Im Oktober 2017 fand im Augsburger Rathaus ein öffentliches Stadtforum vor über 200 anwesenden Bürgerinnen und Bürgern statt. Bürgermeisterin Eva Weber, Baureferent Gerd Merkle sowie externe Planer aus Berlin und Darmstadt erläuterten die Aufgaben, Ziele, Bausteine und den aktuellen Zwischenstand des STEK. Anschließend konnten rund 500 bereits erarbeitete Projekte und Maßnahmen diskutiert und eigene Vorschläge vorgebracht werden. Die Veranstaltung war zugleich der offizielle Beginn für den anschließenden vierwöchigen Online-Dialog.
Regionale Zusammenarbeit
Auf der Plattform stadtentwicklungaugsburg.de, die auch weiterhin aktuelle Infos zum STEK beinhaltet, konnten sich die Bürger auch von zu Hause aus aktiv am Planungsprozess beteiligen. Die rund 500 bereits erarbeiteten Projekte wurden diskutiert und bewertet, neue Maßnahmen wurden eingebracht. Eine Vielzahl an interessierten Bürgern hat daran mitgewirkt, wie an den 920 KomBeteiligungsverfahrens mentaren und 360 neuen Beiträgen abzulesen ist.
Ein breites Wissen von unterschiedlichen Akteuren konnte auch mittels begleitender Arbeitskreise, Stadtteilkonferenzen und Diskussionen mit Interessensgruppen eingespeist werden. Am aktivsten bewertet wurden die Handlungsfelder Mobilität, Wohnen, Landschaft und Umwelt sowie Grünflächen und Sport. Auf großes Interesse stießen die Themen umweltfreundliche Mobilität, bezahlbares Wohnen, Freizeitund Sportnutzung sowie Fragen der regionalen und interkommunalen Zusammenarbeit. Intensiv diskutiert wurden die Förderung des Radverkehrs, neue Mobilitätsarten wie die E-Mobilität oder der Einsatz von Carsharing.
Wichtig für die Bürger ist auch eine nachhaltige und flächensparende Bauflächenentwicklung, die Stärkung von Stadtteilquartieren, die Umgestaltung der Innenstadt sowie die Entwicklung beziehungsweise Erhaltung bedeutsamer Kulturstandorte. Die Lärm- und Schadstoffbelastung sowie die Verkehrssicherheit durch Geschwindigkeitsreduzierungen in bestimmten Ortslagen waren weitere intensiv diskutierte Themenfelder.
Eine SWOT-Analyse hat zudem gezeigt, dass in Augsburg die Stärken und Chancen gegenüber wahrgenommenen Herausforderungen überwiegen. Handlungsstrategien weisen den Weg, wie gesteckte Ziele erreicht werden können. So sollen beispielsweise die internationale, regionale und kommunale Zusammenarbeit und der soziale Ausgleich gestärkt werden.
Auch in der nächsten – der Realisierungsphase – ist wieder ein umfassendes Beteiligungsverfahren vorgesehen. Mit Pilotprojekten, wie der Entwicklung des Gewerbequartiers Lechhausen Nord oder eines neuen Quartiers im Augsburger Süden (Haunstetten Südwest) kommt das STEK direkt in die Umsetzung.
Die Informationen zum STEK wurden vom Stadtplanungsamt der Stadt Augsburg freundlicherweise zur Verfügung gestellt.