Jetzt gibt es eine Online Wohnraumbörse
Unterbringung von anerkannten Asylbewerbern bleibt Kernaufgabe bei der Integration
Landkreis Die Unterbringung von anerkannten Asylbewerbern auf dem freien Wohnungsmarkt stellt, wie Landrat Leo Schrell betont, nach wie vor eine Kernaufgabe bei der Integration dar, die aber aufgrund der Sprachbarriere und der Eigenheiten des Wohnungsmarktes von den Flüchtlingen nicht alleine geschultert werden kann. Es war daher, so Schrell, eine richtige Entscheidung, diese Aufgabe von Beginn an durch eine hauptamtliche Wohnungslotsin erledigen zu lassen. In diesem Zusammenhang müsse auch das erhebliche finanzielle Engagement der Dillinger Rotarier positiv erwähnt werden, die im Rahmen eines Pilotprojektes für insgesamt zwei Jahre die Hälfte der anfallenden Personalkosten übernom- men hatten, heißt es in der Pressemitteilung des Landratsamts.
Die Arbeitsbilanz von Katja Finger, die seit Februar 2015 als Wohnungslotsin tätig ist und seit August 2016 von Stefanie Kühn sowie Herbert Beittinger unterstützt wird, belegt, wie Schrell betont, dass ein Erfolgsmodell geschaffen wurde. Denn insgesamt wurde in den zurückliegenden drei Jahren 604 Personen Wohnraum vermittelt. Darunter waren 470 Personen, die Familien zuzurechnen waren und die in Wohnungen/Häuser vermittelt wurden, sowie 134 Alleinstehende, die Mietverträge für Einzelwohnungen oder Wohngemeinschaften abschließen konnten. Die zahlenmäßig größte Gruppe der Vermittelten stammte aus Syrien (470), gefolgt von Eritrea (67) und Afghanistan (54).
Um die für die Wohnraumvermittlung erforderlichen Arbeitsschritte auch für die potenziellen Vermieter noch rationeller und effizienter zu gestalten, hat der Landkreis mit Fördermitteln des Freistaates Bayern seit dem 1. Januar eine „Online Wohnraumbörse“freigeschaltet (www.landkreis-dillingen.de Gesundheit & Soziales Rubrik: Asyl / Integration) und dort Folgendes hinterlegt: Informationen zu den Rahmenbedingungen des Jobcenters für die Vermietung; Formular zur Übermittlung des Mietangebots direkt an die Wohnungslotsin; Info-Flyer.
Der Landrat erhofft sich von diesem zusätzlichen Angebot, dass die Erfolgsgeschichte der Dillinger „Wohnungslotsin“weiter fortgeführt werden kann. Dass die online verfügbaren Vermittlungsunterlagen bereits greifen, werde dadurch belegt, dass im Jahr 2018 schon 53 Personen mit Wohnraum versorgt werden konnten. Wie Schrell betont, seien weitere Wohnungsvermittlungen unabdingbar, um die Herausforderungen der Integration, die auf diesem Gebiet immens seien und einen langen Atem erfordern, meistern zu können.
Allein die Anzahl der im Landkreis weiterhin Wohnungssuchenden unter den Asylbewerbern, die mit derzeit rund 450 noch immer sehr hoch sei und weiter ansteige, belege die Dimension der Aufgabe in diesem Bereich.