Was die Höchstädter wissen wollen
Projekt Zukunft, Marktsonntag oder Schulstandort: Die Fragen der Besucher
Höchstädt Die Finanzen des Sportvereins. Ein Thema, das viele Höchstädter Bürger bewegt – auch den ehemaligen CSU-Stadtrat Alois Vaas. Er stellt die Frage an die Kandidaten: „Sind Sie bereit, so viel Geld in die SSV zu investieren?“. Matthias Letzing erteilt dem eine klare Absage. Der CSU-Kandidat erinnert daran, dass es in Höchstädt rund 90 Vereine gibt, die alle Wünsche und Bedürfnisse haben und: „Die Begehrlichkeiten sind immer groß, aber wir haben eben nur eine gewisse Summe zur Verfügung.“
Gerrit Maneth (FW) dagegen verweist darauf, dass womöglich nicht alle Fördermöglichkeiten ausgeschöpft seien. „Ich bin gerne bereit, Gespräche um weitere Fördermöglichkeiten zu führen.“Ein Thema, das zwei Bürger beschäftigt, sind die Märkte, die immer mehr an Attraktivität verlieren, wie Sabine Jahrisch es nennt. Benjamin Zucker, der direkt am Marktplatz wohnt, und das „Trauerspiel“hautnah mitbekomme, vergleicht das Festhalten an den Märkten mit dem Versuch, ein „totes Pferd zu reiten“. „Warum versucht man nicht endlich einen kompletten Ersatz für dieses Trauerspiel zu finden?“, fragt er. Sowohl Maneth als auch Letzing stimmen Zucker zu. „Wir müssen ein neues Konzept finden. Dafür müssen wir uns auch anschauen, was andere Städte unternehmen“, sagt Maneth und ergänzt, dass die Wirtschaftsvereinigung dabei nicht alleine gelassen werden dürfe. Letzing schlägt vor, dass mehr begleitende Veranstaltungen wie beispielsweise eine OldtimerSchau gemacht werden könnten. Und: „Man darf aber auch nicht an etwas festhalten, was nicht zu halten ist. Deswegen müssen wir Planer und Eventmanager an den Tisch holen, um ein neues Konzept zu entwerfen.“Ein wichtiges Thema für Konrad Lindner ist der Schulstandort Höchstädt. Er fragt, welche Ideen die Kandidaten haben, diesen zu gestalten. Letzing betont, dass die anstehende Sanierung der Grundund Mittelschule sehr wichtig sei. Außerdem müsse mehr hervorgehoben werden, dass die Schüler nach der Mittelschule, insbesondere nach Absolvierung des M-Zugs, gute Chancen auf einen Ausbildungsplatz hätten. Dem schließt sich Gerrit Maneth an und ergänzt: „Wir müssen den Jugendlichen eine Perspektive geben und jedem Unterstützung anbieten. Deswegen will ich aktiv in der Jugendbetreuung sein.“Auch Letzing betont, dass alle Schüler die Möglichkeit haben müssten, bestmöglich unterstützt zu werden. Bei so viel Harmonie zwischen den Kandidaten war Simone Knaus‘ Frage naheliegend: „Sie sind sich in den Wahlkampfthemen ja recht ähnlich. Wo sind denn Ihre Unterschiede?“Letzing antwortet, dass er seine Vorteile in seiner beruflichen Tätigkeit sehe. Schließlich habe er als Geschäftsführer des BBV täglich Kontakt zu Behörden und politischen Vertretern – diese könne er als Bürgermeister vom ersten Tag an nutzen. Einen entscheidenden Unterschied macht Gerrit Maneth aus: „Matthias ist der bessere Redner. Ich werde aber hart daran arbeiten, dass ich darin besser werde“. Bei den Sachthemen sei man, gesteht er, ziemlich gleichauf. Wolfgang Lämmermaier, aus dem „gallischen Dorf“Deisenhofen, wie er sagt, hat einen Tipp: „Viele Missverständnisse entstehen nur dadurch, dass nicht richtig informiert wird. Wir haben jetzt eine tolle Internetseite, die sollte man nutzen, um die Bürger gut zu informieren. So könnten wir uns viel Ärger ersparen.“