Internationale Akrobatik bei der Laudonia
Muskelmänner aus der Ukraine, eine sehr bewegliche Albanerin und Lauingens Tanzhelden feiern gemeinsam
Lauingen Mit lautstarker Klängen und einer wuchtigen Basstrommel marschiert die Fanfare Brass Band um Punkt 16.30 Uhr in die Stadthalle ein. Laudonia-Präsidentin Lisa Kreuzer eröffnet den Abend: „Auf eine tolle Prunksitzung 2018. Ein dreifaches blunz blauz – hei hei!“Prinzessin Antonia I und Prinz Maximilian II – das kleine Prinzenpaar – wünschen viel Spaß und gute Unterhaltung.
„Ahoi, es geht einmal um die ganze Welt“, lautet das Motto. Dann wird es international. Das kleine Tanzmariechen Laura Kitzinger fetzt zu irischen Klängen über die Bühne, gefolgt von den kleinen Tänzern, die das Publikum mit russischen Flair sowie einer Prise Südsee und Hawaii verzaubern.
Danach geht’s ab in die Heimat, das bedeutet in diesem Fall: bayrisches Kabarett. Der Erdinger Martin Wiggerl berichtet – mit 44 Jahren Lebenserfahrung – über Rentnerwaschanlagen und Tante Anni, die fröhlich Klosterfrau Melissengeist im Kindergarten ausgibt.
Nun stürmen die Teenies mit einem Remake von „Ich war noch niemals in New York“die Bühne. Das Gefühl der goldenen 20er steht gleich darauf im Kontrast zu einem fetzigen Green-Day-Punkrocksong – der Auftritt zu „American Idiot“kommt beim Publikum gut an. Nicht nur der Tanz, auch der Beifall sind grandios. Das Vorstandsteam der Laudonia klatscht natürlich auch begeistert. „Auf unseren Nachwuchs können wir stolz sein“, sagt Präsidentin Lisa Kreuzer.
Michael Dietmayr, Liedermacher aus München, singt dann Lieder, die von seinem Leben mit pubertierenden Kindern sowie „Chillstations“und „Spakkos“erzählen. Es geht nahtlos weiter mit einem gekonnten Gastauftritt der „Holzbiere“vom SV Knielingen aus Karlsruhe. Die Garde tanzt auf hohem Niveau – nicht umsonst haben die Tänzer den 1. Platz der Baden-Pfalz-Meisterschaften 2018 erkämpft.
Als nächster Höhepunkt kommt eine bezaubernde Frau auf die Bühne. Manuelle heißt sie, und sie ist eine Meisterin der Kontorsion – das ist die Kunst der Verbiegung. Die Albanerin, ganz in Leopardenmuster gekleidet, ist eine Schlagenfrau, die Verrenkungen zum Besten gibt, bei denen sich der eine oder andere im Publikum fragt: Hat sie überhaupt Knochen ...? Sichtlich bleibt manchem Zuschauer bei dieser au- Vorführung der Atem weg.
„Achtung, Applaus für die Members of Dance“, heißt es dann. Für die nächsten 30 Minuten schienen die Gesetze der Schwerkraft keine Gültigkeit zu haben. Die Tänzerinnen der Showtanzgruppe aus Erding fliegen über die Bühne, werden von hier nach dort katapultiert. Die Künstler haben sichtlich Spaß daran – und auch die Anstrengung ist erkennbar. Nach ihrer Show sind sie Das Große Prinzenpaar, Vanessa II und Prinz Stefan III, ergänzt das Programm mit einem stilvollen, romantischen Tanz. Prinz Stefan reicht zum Abschluss seiner Vanessa eine rote Rose.
Und auch nach dem Tanz der Tollitäten ziehen die Laudonen noch einmal alle Register: Die Showtanzgruppe betritt die Bühne, „Nacht der Engel“lautet ihr Motto. Die Bühne wird im Sekundentakt umgebaut, mit lebhaften und verßergewöhnlichen träumten Motiven. Im blauen Licht ist eine ganz besondere Stimmung zu spüren.
Das kommt an im Publikum, das wie immer nicht nur aus Lauingern besteht. Francis Philipp-Hoser aus Schretzheim staunt über Manuelle, erklärt: „Den Gastauftritt der SV Holzbiere fand ich klasse“, und fügt dann hinzu: „Und die Laudonia ist sowieso immer Top.“
Ein absoluter Höhepunkt kommt dann noch. Und dieser ist imporschweißgebadet. tiert, das Duo Kvas stammt aus der Ukraine. Vladimir Kostenko und Anton Savchenko zeigen eine Mischung aus Kraftakrobatik und Körperbeherrschung, gepaart mit dem richtigen Zusammenspiel von Musik und Gefühl.
„Ein fulminantes Finale sowie eine gelungene Prunksitzung“, sagt Laudonia-Präsidentin Kreuzer gegen 21 Uhr, als die Veranstaltung endet. Und mit dieser Meinung ist sie sicherlich nicht alleine.