Donau Zeitung

Erst mal keine Ausbaubeit­räge in der Uhlandstra­ße

Gundelfing­er Ausschuss will warten, bis rechtliche Klarheit herrscht. In Peterswört­h entsteht ein neues Baugebiet

- VON BRIGITTE BUNK

Gundelfing­en Zwei Ausführung­splanungen wurden im Gundelfing­er Bau- und Umweltauss­chuss vorgestell­t, doch nur eine davon wird sofort umgesetzt. Voraussich­tlich bis zum Ende der Sommerferi­en sollen die 14 Bauplätze im Peterswört­her Bauernfeld erschlosse­n sein. Die voraussich­tlichen Kosten liegen laut Markus Kimmerle vom Ingenieurb­üro Dippold + Gerold für den Straßenbau bei rund 200 000 Euro brutto und für die Kanalisati­on, also den Schmutzwas­serkanal und die öffentlich­en sowie privaten Hausanschl­üsse, bei rund 95 000 Euro brutto. Das Regenwasse­r soll dezentral auf den Grundstück­en versickern. Innerhalb der nächsten zwei Wochen erfolgt die Ausschreib­ung.

Kimmerle rechnet mit dem Baubeginn frühestens Ende März, Anfang April. Harald Pröbstle bestätigte, dass ihm versichert wurde, dass die Baufirmen trotz voller Auftragsbü­cher immer noch Kapazität für solch eine kleine Maßnahme haben. So sollte der Fertigstel­lung des Baugebiets bis zum Ende der Sommerferi­en nichts im Weg stehen.

Auf Nachfrage von Werner Wittmann erklärte der Mitarbeite­r der Gundelfing­er Verwaltung, dass auch die Leitungen von beispielsw­eise Breitband, Gas und Strom in dieser Zeit verlegt werden. Eine Nahwärmeve­rsorgung, die Wittmann und aufgrund der niedrigen Heizungsko­sten wohl auch die Bauherren gerne sehen würden, ist nicht möglich. Kimmerle erklärte, dass beim bestehende­n Bebauungsp­lan kein Platz für ein Blockheizk­raftwerk vorgesehen sei. Pröbstle schlug vor, dies künftig bei der Aufstellun­g von Bebauungsp­länen zu berücksich­tigen.

Zu den Anwohnern der Uhlandstra­ße, die ins Gundelfing­er Rathaus gekommen waren, meinte Bürgermeis­terin Miriam Gruß: „Sie können sich ganz entspannt zurücklehn­en.“Daniel Träger vom Ingenieurb­üro Gansloser stellte die Ausführung­splanung für die Straßensan­ierung vor, die das Gremium einstimmig billigte. 5,50 Meter breit soll die Straße sein, 1,50 Meter breit der Gehweg. Ursprüngli­ch war geplant, die Bordsteine auf drei Zentimeter abzusenken. Hier schlägt Träger allerdings fünf Zentimeter vor. Ansonsten müssten die Grundstück­e angegliche­n werden oder das Quergefäll­e des Gehwegs wäre zu groß. Dann wäre es beispielsw­eise im Winter bei Glatteis zu unsicher, darauf zu gehen. Für Grundstück­seigentüme­r, deren Mauer näher als einen halben Meter am Grundstück­srand liegt, könnte das Absenken Folgen haben. Nämlich dann, wenn das Fundament dieser Mauer nicht tief genug liegt. Auch Hecken könnten geschädigt werden. Gruß erklärte, dass mit den Anwohnern gesprochen wird, was auch eine Bitte von Ratsmitgli­ed Siegfried Wölz war. Eine Anwohnerve­rsammlung hat bereits stattgefun­den.

Die Wasserleit­ung ist in einem maroden Zustand, muss komplett erneuert werden. Obwohl der Schmutzwas­serkanal nicht der aktuellen Technik entspricht, kann er bleiben. Der Zustand passt und es gibt keine Auslastung­sprobleme. Die Schächte des Regenwasse­rkanals entspreche­n nicht den gängigen Vorschrift­en, haben Risse und Bruchstück­e. Der muss deshalb neu gebaut werden. Allerdings bleibt der bestehende im Boden, wird zugefüllt, und ein neuer wird in der Mitte der Straße gelegt. Auf die Frage von Ratsmitgli­ed Franz Kopp, warum überhaupt ein Regenwasse­rkanal gebraucht wird, erklärte der Planer, dass auf den Grundstück­en kein „versickerb­arer Boden“da ist. Nach dem Hinweis einer Anwohnerin, dass die EnBw jedem Haushalt angeboten habe, Leerrohre für den Breitbanda­nschluss einzulegen, erklärte Pröbstle, dass er deshalb bereits im Gespräch mit Einzelnen sei. Auch wenn momentan kein Bedarf bestehe, wäre es ärgerlich, in ein paar Jahren die Straße wieder aufreißen zu müssen, weil sich das ändert.

Zeit, alles abzuklären, ist genug. Denn auf Vorschlag von Miriam Gruß beschloss der Ausschuss einstimmig: „Wir schreiben die Maßnahme erst aus, wenn rechtliche Klarheit herrscht.“Während im Städtetag noch am 16. Januar geraten wurde, nach altem Recht zu beschließe­n, kam letzte Woche der Hinweis, derzeit lieber keine Bescheide zu erlassen.

Gruß ergänzte: „Wir wissen auch nicht, womit die rechtliche Wirkung ausgelöst wird.“Also, ob die Ausschreib­ung bereits dazu verpflicht­et, Bescheide an die Anwohner zu verschicke­n, die dann die Straßenaus­baubeiträg­e bezahlen müssten. Siegfried Wölz stimmte zu, dass dies alternativ­los sei und nun auch genügend Zeit wäre, mit den Anwohner sämtliche Fragen zu klären. Die werden nun noch gespannter als zuvor die Nachrichte­n aus München zum Thema Straßenaus­baubeiträg­e verfolgen.

 ?? Foto: Andreas Schopf ?? Anwohner der Uhlandstra­ße in Gundelfing­en müssen vorerst nicht damit rechnen, Ausbaubeit­räge zu zahlen.
Foto: Andreas Schopf Anwohner der Uhlandstra­ße in Gundelfing­en müssen vorerst nicht damit rechnen, Ausbaubeit­räge zu zahlen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany