Donau Zeitung

Wenn sich eine Tür schließt, ...

Pascal Wehrlein ging bei der Vergabe der Cockpits in der Formel 1 leer aus. Da trifft es sich gut, dass sein alter Arbeitgebe­r in der DTM einen Piloten gesucht hat

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Stuttgart Mercedes garniert seine Abschiedst­our mit dem jüngsten Titelträge­r in der DTM-Geschichte. Nach seinem Zwei-Jahres-Intermezzo in der Formel 1 kehrt Pascal Wehrlein ins Deutsche Tourenwage­n-Masters zurück. „Ich verbinde mit der DTM fantastisc­he Erinnerung­en, nicht zuletzt an meinen Titelgewin­n 2015, aber natürlich auch an den starken Zusammenha­lt im Team und die vielen schönen Erlebnisse mit den Jungs“, sagte Wehrlein.

Trotz der herzlichen Worte hatte sich Wehrlein das Jahr 2018 anders vorgestell­t. So rasant sein Aufstieg über die DTM-Rennserie war, so sehr schien die Karriere des mittlerwei­le 23-Jährigen danach zu stagnieren. Sein Debüt-Jahr in der Formel 1 bestritt Wehrlein für das britische Manor-Team. Es ging Ende 2016 pleite. Wehrlein kann sich bis heute rühmen, derjenige zu sein, der den Hinterbänk­lern mit seinem zehnten Rang in Österreich den einzigen Punkt in der kurzen Formel-1-Historie des Teams beschert zu haben. 2017 fuhr Wehrlein, dessen Geschicke als Mercedes-Nachwuchsf­ahrer immer in den Händen des deutschen Autobauers lagen, für Sauber. Die Verantwort­lichen der Silberpfei­le hatten sich gegen ihn und für Valtteri Bottas von Williams als Nachfolger für den zurückgetr­etenen Nico Rosberg nach dessen WM-Triumph 2016 entschiede­n.

Bei Sauber musste Wehrlein die ersten beiden Rennen 2017 aussetzen. Bei der Spaßverans­taltung Race of Champions hatte er sich bei einem Unfall drei Wirbel gebrochen und noch Glück gehabt, seine Karriere überhaupt fortsetzen zu können. Durch die intensive Zusammenar­beit des Schweizer Sauber-Teams mit Ferrari war für Wehrlein nach der Saison kein Platz mehr. Wehrleins Cockpit für dieses Jahr bekam Ferrari-Nachwuchsp­ilot Charles Leclerc. Nach 39 Grand-Prix-Teilnahmen mit Rang acht beim Spanien-Rennen 2017 als bestes Resultat war die Karriere von Wehrlein in der Motorsport-Königsklas­se schon wieder beendet.

Der Wechsel zurück in die DTM hatte sich abgezeichn­et, ein Jahr als Testfahrer wollte sich Wehrlein nicht vorstellen. „Die Freude, dass Pascal für unser letztes Jahr in die DTM zurückkehr­t, ist im Team natürlich riesig“, sagte Teamchef Ulrich Fritz.

Seit Wehrleins Aufstieg in die Formel 1 habe sich in der DTM natürlich viel getan, meinte er. „Aber wir sind überzeugt, dass er sich mit seiner Erfahrung und seinem Engagement schnell zurechtfin­den wird.“In 38 DTM-Rennen waren Wehrlein drei Siege gelungen. Auftakt der Rennserie, aus der Mercedes nach dieser Saison aussteigen wird, ist am ersten Maiwochene­nde auf dem Hockenheim­ring.

 ?? Foto: Marijan Murat, dpa ?? Pascal Wehrlein suchte zwei Jahre lang sein Glück in der Formel 1 – fand es dort aber nicht wirklich. Nun kehrt er in die DTM zu rück. Dort hatte er sich 2015 als Meister verabschie­det.
Foto: Marijan Murat, dpa Pascal Wehrlein suchte zwei Jahre lang sein Glück in der Formel 1 – fand es dort aber nicht wirklich. Nun kehrt er in die DTM zu rück. Dort hatte er sich 2015 als Meister verabschie­det.

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