Donau Zeitung

So ein gemeiner Dieb

- VON HEIKE SCHREIBER redaktion@donau zeitung.de

Was für eine Unverschäm­theit: In Kindergärt­en einzubrech­en, gehört sich einfach überhaupt nicht. Dass sich aber ausgerechn­et im geliebten Kindergart­en der kleinen Tochter ein Dieb ans Werk gemacht hat, ist doppelt gemein. Im Dunkeln, vermutlich zu nachtschla­fender Zeit, hat der Dieb ein Fenster aufgehebel­t, danach die Tür zum Büro gewaltsam eingetrete­n und das gesamte Bargeld geklaut. Die vielen Münzen, die extra für den Kinoabend mit Popcorn und Limo zusammenge­spart worden waren, sind alle weg.

Als die Kinder das am nächsten Morgen mitbekamen, wurden die Gesichter lang und länger. Alle waren total geknickt. „Der hat unser Kinogeld geklaut, dann bekommen wir ja gar kein Popcorn“, stellte die vierjährig­e Tochter entsetzt fest. Immerhin hat der Dieb die Popcorn-Maschine dagelassen. Erst als zwei Polizisten vorbeikame­n, hellte sich die Laune bei den meisten wieder auf. Die Polizei – dein Freund und Helfer. Kein Wunder, wenn die Kleine später erzählt: „Der eine Polizist hat Fotos gemacht und der zweite hat das Fenster repariert!“Ob das nicht jemand anderes war? „Nein! Die Bürotür, die hat ein Reparierer gerichtet!“, wird die Mama zurechtgew­iesen.

Die Polizisten, erzählt sie weiter, hätten auch nach Spuren gesucht. „Spuren muss man bei Dieben immer suchen“, tut sie ganz wichtig. Schließlic­h müsse die Polizei ja den Dieb fangen. Und wenn sie ihn hat? „Dann muss die Polizei böse zu dem sein“, fordert die Tochter. „Der muss ins Gefängnis, der hat unser ganzes Geld geklaut!“Und Popcorn gibt’s da sicher nicht!

Dafür dürfen die Kinder auf solches hoffen: Ein anonymer Spender hat einen Umschlag mit einem 50-Euro-Schein im Briefkaste­n hinterlass­en. Es gibt sie doch noch, die Gut-Menschen!

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