Was ist mit der Trinkwasserversorgung?
Zu unseren Berichten über die Podiums diskussion in Höchstädt:
Wer beim „Ringkampfabend“war, hat viel über die Ziele der beiden Bürgermeisterkandidaten erfahren. Das wichtigste Thema, die kommunale Trinkwasserversorgung als gesetzliche Daseinsvorsorge, kam aber eindeutig zu kurz. Angesprochen wurden nur die Aufgabe des Wasserschutzgebietes für die B16-Nordtrasse und der Wille zur raschen Umsetzung. Die Folgen sind jedoch weitreichender, als nur ein paar Kubikmeter Wasser mehr aus etwa Steinheim durch die Rieswasser geliefert zu bekommen. Immerhin werden alle Brunnengalerien, auch Blindheim/Schwenningen, diese zusätzlichen Fördermengen ersetzen müssen. Dafür muss erst betrachtet werden, ob diese Mengen überhaupt zur Verfügung stehen. Das Trockenfallen der Gewässer – etwa Nebelbach – und ein Absinken der Grundwasserstände insbesondere in Trockenphasen sind in Zusammenhang mit den Fördermengen zu setzen und in einem Grundwassermodell auf der ganzen Hochterrasse zu betrachten. Erst danach, in Kenntnis aller Fakten/Daten, kann man eine Aufgabe seiner kommunalen Wasserversorgung ins Auge fassen. Es kam auch zur Sprache, dass sich der „freie“Handlungsspielraum des Stadtsäckels nur bei etwa 120 000 Euro jährlich bewegt. Angesichts der zu bewältigenden Aufgaben erscheint das sehr gering, wenn schon ein Feuerwehrauto oder eine Vereinsförderung diesen Betrag nahezu verbraucht, ganz zu schweigen von der Schulsanierung. Da ist der zukünftige Bürgermeister nicht zu beneiden. Wecken da die 1,5 Millionen Euro vom Bund Begehrlichkeiten? Darüber hinaus darf nicht außer Acht gelassen werden, dass bald über EU-Wettbewerbsklauseln und Freihandelsabkommen solche KdÖR wie die Rieswasser zur Privatisierung gezwungen werden sollen, während ein kommunaler Betrieb unter Umständen zu retten wäre.
Gibt man das aus der Hand, bleibt nur die Hoffnung, dass die „große“Politik hier eine Lanze für die Menschen brechen wird, so sie denn will. Denn solche Privatisierungen sind bisher stets nachteilig für die Bürger gewesen.
Michael Audibert, Blindheim