Friedlich feiern
Helau, Blunz-Blauz, Ole – der Fasching in der Region ist auf dem Höhepunkt. Neun Faschingsgesellschaften legen sich im Dillinger Land ins Zeug, um Mitmenschen mit ihrem Humor anzustecken. Ein Magnet sind dabei die Umzüge in Höchstädt, Donaualtheim, Lauingen, Holzheim und Gundelfingen. Und natürlich der Dillinger Nachtumzug, den gestern Abend mehr als 10 000 Menschen gesehen haben. Der designierte bayerische Ministerpräsident Markus Söder hat dafür zu Recht die Faschingsfreunde Steinheim mit dem Heimatpreis Schwaben ausgezeichnet. Denn es ist faszinierend, dass dieser kleine Verein mit etwa 150 Helfern solch einen großen Gaudiwurm stemmen kann. Es ist – wie in den anderen LandkreisKommunen auch – eine bemerkenswerte Gemeinschaftsleistung, zu der die Kräfte der Feuerwehren, des Roten Kreuzes, des Technischen Hilfswerks und der Polizei beitragen.
Dabei hoffen alle Veranstalter, dass diese Großveranstaltungen friedlich über die Bühne gehen. Bei Tausenden von Gästen, die bis tief in die Nacht Party feiern, ist es wohl leider nicht zu vermeiden, dass der ein oder andere über die Stränge schlägt. Das können auch die Sicherheitskonzepte, an denen in den vergangenen Jahren akribisch gefeilt wurde, nicht vollständig verhindern. Angesichts der Massen, die vergnügt Fasching feiern, ist die Anzahl der Randalierer meist ja auch verschwindend gering. Reglementierungen, so nötig sie sind, haben mitunter selbst nicht beabsichtigte Auswirkungen. So ist die Zahl der Besucher des Lauinger Hexentanzes in den vergangenen Jahren vermutlich auch wegen der Absperrungen und Kontrollen gesunken.
Der Wunsch ist bei allen Beteiligten groß, dass friedlich Fasching gefeiert wird. Den Alltag vergessen und ausgelassen ein paar fröhliche Stunden verbringen, das ist der Sinn der Narretei. Ausgerechnet zum Faschingsfinale steuert die Grippewelle im Landkreis Dillingen auf ihren Höhepunkt zu. So ernüchternd es ist, gilt folgende Bitte um Rücksicht: Narren, die krank sind, sollten zu Hause bleiben. Sie treiben sonst nicht nur Schindluder mit der eigenen Gesundheit, sondern stecken auch andere an.