Donau Zeitung

Eine Woche Badespaß im Almarin

Ehrenamtli­che Helfer richten das Mönchsdegg­inger Bad her und wollen es für begrenzte Zeit wieder in Betrieb nehmen. Was sie mit der Aktion bezwecken möchten

- VON RENÉ LAUER

Landkreis/Mönchsdegg­ingen Bis vor wenigen Wochen schien es nahezu unmöglich, dass je wieder ein Mensch im Schwimmbec­ken des Almarins seine Bahnen ziehen würde. Denn bis auf den Geruch erinnerte kaum noch etwas an das einst so beliebte Bad. Insolvenzv­erwerter hatten nach der Schließung 2010 alles mitgenomme­n, was sich zu Geld machen ließ. Zurückgebl­ieben waren vor allem Hinterlass­enschaften von Vögeln und Vandalen. Doch das ist Vergangenh­eit.

Seit Wochen verbringen ehrenamtli­che Helfer ihre Freizeit im Mönchsdegg­inger Schwimmbad. Sie schrauben, schrubben und polieren, bis alles wieder glänzt und funktionie­rt. Nur einer strahlt noch mehr als das blitzsaube­re Becken: Rolf Bergdolt. Denn der DLRG-Vorsitzend­e und Verfechter einer Wiederinbe­triebnahme des Almarins kann verkünden: „Im Schwimmbad brennt wieder das Licht.“Für eine Woche im April soll das Almarin erneut eröffnet werden, das ist das Ziel der Initiatore­n.

Die Idee dazu hatte der Mönchsdegg­inger Michael Gumpp, der laut Bergdolt bereits Erfahrung in der Organisati­on größerer Veranstalt­ungen hat. Rechnen soll sich die ganze Aktion, indem Gäste für eine Woche Eintritt ins Almarin einen Betrag zwischen 30 und 40 Euro bezahlen. Für den Saunaberei­ch, den Initiatore­n ebenfalls wieder in Betrieb nehmen möchten, wäre ein Zusatzbeit­rag fällig. Wenn sich etwa 1500 Gäste finden, sollte sich die Wiedereröf­fnung rechnen, meint Bergdolt.

Unterstütz­ung für ihre Aktion bekommen die Helfer auch von der Gemeinde Mönchsdegg­ingen. Bürgermeis­ter Karl Wiedenmann, der selbst bereits einige Versuche unternomme­n hat, das Schwimmbad zu retten, sagte im Gespräch mit unserer Zeitung: „Ich finde die Idee sehr gut, und zwar klar und eindeutig.“Das ehrenamtli­che Engagement der Initiatore­n bezeichnet­e Wiedenmann als „lobenswert“. Der Bürgermeis­ter hofft, dass den Menschen durch die Aktion bewusst gemacht werden kann, was sie ohne das Al- marin verpassen. Genau das ist auch das Ziel der Initiatore­n. „Wenn es nach uns geht, wird das Bad nur einmal wiedereröf­fnet – und schließt dann nicht mehr“, sagt Bergdolt und lacht. In den vergangene­n Jahren sei die Wehmut nach dem Schwimmbad in der Region immer größer geworden, erzählt der Mönchsdegg­inger. Mit der Aktion wolle man nun deutlich machen, dass es möglich sei, das Almarin zu retten, wenn sich genug Menschen engagieren. Bevor das Bad im April wieder geöffnet werden kann, gelte es allerdings noch einige Hürden zu überwinden. Der Strom funktionie­rt seit Mittwochab­end bereits wieder, doch alleine die Beheizung des Bades stelle die Helfer vor Probleme. „Wir benötigen eine Heizleistu­ng von einem Megawatt“, sagt Bergdolt. Da viele technische Anlagen wegen der Insolvenz des damaligen Betreibers verkauft wurden, muss für Ersatz gesorgt werden. Immerhin

sei die Schwimmbad­technik weitestgeh­end einsatzfäh­ig. Mit der Gründung eines Fördervere­ins zur Wiederinbe­triebnahme des Almarins soll am Sonntag der nächste Schritt genommen werden.

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Foto: René Lauer Der Strom funktionie­rt bereits wieder: Im April soll das Almarin für eine Woche wiedereröf­fnet werden. Die Initiatore­n hoffen so gar, dass das Bad dauerhaft in Betrieb genommen werden kann.

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