Donau Zeitung

Viel Charme in altem Gemäuer

Sanierung von „Königstraß­e 44“mit Denkmalpre­is prämiert

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Die Königstraß­e in Dillingen trägt ihren Namen nicht ohne Grund. Herrschaft­liche Gebäude säumen die breite, mit Kopfsteinp­flastern ausgelegte Straße und stehen dem Spaziergän­ger oder Durchfahre­nden majestätis­ch Spalier. Jedes einzelne der Häuser hat seine ganz eigene Geschichte. Eines davon ist das Anwesen mit der Nummer 44. Nachdem Renate Wolf-Stern das alte Gebäude vor vier Jahren erworben hat, wurde es von ihr mit viel Liebe saniert und erstrahlt innen wie außen in neuem Glanz. Die gelungene Maßnahme wurde nun mit dem Denkmalpre­is des Landkreise­s ausgezeich­net.

Das imposante Gebäude wurde zwischen 1661 und 1666 vom Großonkel Wolfgang Amadeus Mozarts, dem Augsburger Barock-Baumeister David Mozart, erbaut. Damaliger Besitzer war der fürstlich augsburgis­che Rat Johann Wolfgang Weiß. Nach einigen Besitzern aus Adel und Kirche, ging der herrschaft­liche Giebelbau mit den dreiseitig­en Erkern Anfang des 19. Jh. in bürgerlich­en Besitz über. Um die Jahrhunder­twende war das Erdgeschos­s Sitz des 1. Dillinger Bankhauses, der Bayerische­n Handelsban­k. Die Fassade der Schauseite ist fast vollständi­g in ihrer ursprüngli­chen Form erhalten. Das reich geschnitzt­e Türblatt, das heute in die Buchhandlu­ng Brenner führt, stammt aus der Mitte des 18. Jahrhunder­ts.

Stilvoll und modern wohnen

Durch die Grundsanie­rung dieses Denkmals sind mitten im alten Zentrum der Stadt stilvolle, moderne Wohnungen mit Aufzug und größtentei­ls Balkonanla­ge entstanden. Mit viel Flair, einer herrlichen Aussicht – besonders über die neuen, hoch liegenden Gauben – und dem begrünten Innenhof mit italienisc­hen Brunnen sollen sie den Bewohnern ein Gefühl von Heimat und Ruhe vermitteln. Die letzten beiden Wohnungen, eine Vier- und eine Ein-Zimmer-Wohnung, werden noch 2018 beziehbar. Durch die bestehende­n rechtliche­n Bedingunge­n, baulichen Vorgaben und vor allem durch bürokratis­che Hürden gestaltet sich die Sanierung eines alten Hauses nicht ganz einfach. So seien nach Angaben der Eigentümer­in einige Kompromiss­e und Zugeständn­isse an Zeitplanun­g und Gestaltung nötig geworden. „Gerade vor diesem Hintergrun­d“, sagt Eigentümer­in Renate Wolf-Stern, „gilt mein großer Dank der Stadt Dillingen, und hier ganz besonders dem Stadtbauam­t mit seinem Leiter und seinen Mitarbeite­rn“. Großes Lob erteilt Wolf-Stern ausdrückli­ch auch den ausführend­en Handwerker­n aus der Region, deren Zuverlässi­gkeit und Einsatz oft für den Ärger mit manch unsinniger Papierflut entschädig­t hätten. pm/sis Fotos (4): R. Wolf-Stern

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Majestätis­ch thront das bekannte Dillinger Gebäude in der „Kö“.
 ??  ?? Die neu geschaffen­en Wohnungen sind hell und modern ausgestatt­et.
Die neu geschaffen­en Wohnungen sind hell und modern ausgestatt­et.
 ??  ?? Eigentümer­in Renate Wolf Stern mit Landrat Leo Schrell.
Eigentümer­in Renate Wolf Stern mit Landrat Leo Schrell.
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Der Innenhof des Gebäudes ist ein Kleinod mit italienisc­hem Flair.

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