Donau Zeitung

Zukunft offen

Savchenko/Massot wollen über ihre neuen Pläne erst nach der WM reden

- VON THOMAS WEISS

Pyeongchan­g Aljona Savchenko drückte schon wieder auf die Tränendrüs­e. „Es ist doch schön, wenn wir die Menschen noch berühren können“, sagte die Olympiasie­gerin im Paarlauf auf die Frage, ob sie denn mitbekomme­n habe, wie viele Tränen in den sozialen Netzwerken vergossen wurden nach ihrem Olympiasie­g mit Bruno Massot. Die 34-Jährige fügte hinzu: „Die Leute weinen ja vor Freude mit uns.“Wir beantworte­n ein paar wichtige Fragen zum historisch­en Gold:

Was hat die Kür zur Weltrekord-Kür gemacht?

Savchenko/Massot gewannen den Titel nicht wegen der künstleris­chen Darbietung (die frühere B-Note), sondern wegen des mit Abstand höchsten Schwierigk­eitsgrades. Was sie technisch boten, war ohne Fehl und Tadel. Dabei mussten sie nicht einmal den dreifachen Wurfaxel aus ihrer Trickkiste holen, um 159,31 von 160 möglichen Punkten zu bekommen. „Ja, es war die beste Kür meines Lebens“, schwärmte Savchenko noch einen Tag danach.

Welche Rolle spielte die Jury?

Eine sehr große. Trainer Alexander König hat seit dem Grand-PrixFinale im Dezember hinter den Kulissen ein großes Wohlwollen festgestel­lt. „Preisricht­er und Offizielle haben ein großes Herz für die zwei“, sie hätten sich schon in Japan von der Kür emotional fangen lassen. „Seitdem hat der Satz die Runde gemacht, die beiden können es schaffen.“Die Unbefangen­heit der Jury zog König nicht in Zweifel: „Unser Konzept hat überzeugt.“

Wie deutsch fühlen sich die beiden? Nach der Siegerehru­ng drehten beide mit schwarz-rot-goldenen Fahne um die Schultern eine Ehrenrunde. Ein klares Bekenntnis – vor allem von Massot – zu seiner neuen Heimat. Erst vor wenigen Monaten bekam er nach zwei missglückt­en Sprachtest­s die Einbürgeru­ngsurkunde. Gestern machte Massot seiner Heimatgeme­inde Oberstdorf, in der beide mit Ehemann bzw. Verlobten wohnen, eine Liebeserkl­ärung: „Ich liebe den Ort, die Menschen und die Kultur.“Die gebürtige Ukrainerin Savchenko ist seit 2003 Deutsche.

Wie geht’s weiter? Ursprüngli­ch sollte Schluss sein nach Olympia. Doch die Fans dürfen hoffen. „Bruno und ich haben im Spaß gesagt, es wäre schön, so etwas zu wiederhole­n. Aber wir lassen uns überrasche­n.“Zukunftspl­äne würde man frühestens nach der Weltmeiste­rschaft Ende März in Mailand schmieden.

 ?? Foto: dpa ?? Bewegt und bewe gend: Aljona Sav chenko und Bruno Massot.
Foto: dpa Bewegt und bewe gend: Aljona Sav chenko und Bruno Massot.

Newspapers in German

Newspapers from Germany