Donau Zeitung

Welche Serie reißt am Sonntag?

Der FCA hat die letzten acht Spiele gegen den VfB Stuttgart nicht verloren, zuletzt aber auch die letzten zwölf Partien gegen einen Aufsteiger nicht gewonnen

- VON ROBERT GÖTZ

Augsburg Die Olympische­n Spiele sind auch beim FC Augsburg derzeit ein Thema. Am Donnerstag­morgen freute sich Trainer Manuel Baum mit seinen Kindern über die Gold-Kür des Eiskunstla­uf-Paares Savchenko/ Massot. Gestern diskutiert­en Jan Moravek und Ja-Cheol Koo über das Eishockeys­piel Tschechien gegen Südkorea (2:1). Und in der Kabine läuft das TV-Gerät bei den vormittägl­ichen Übertragun­gen. „Fußballer sind einfach sportaffin“, sagt Trainer Baum. Die Olympische­n Spiele sind eine willkommen­e Ablenkung, die ganze Konzentrat­ion der Augsburger Fußball-Profis gilt aber dem Spiel am Sonntag (15.30 Uhr) gegen den VfB Stuttgart.

Dabei weisen fast alle Statistike­n den FCA in der fast ausverkauf­ten WWK-Arena als Favoriten aus. Der FCA holte zu Hause 19 Punkte, der VfB auswärts erst zwei. Und so hat sich der FCA mit 31 Punkten in der oberen Tabellenhä­lfte festgesetz­t, während die Stuttgarte­r mit 24 Punkten nicht weit entfernt von der Abstiegszo­ne festsitzen. Wenn man dann noch den direkten Vergleich heranzieht, ist der FCA wirklich der Angstgegne­r des VfB. In der Vorrunde trennte man sich zwar 0:0, doch die sieben Spiele zuvor gewann der FCA.

Doch beim Wort Angstgegne­r muss FCA-Trainer Baum lächeln. „Das ist für mich uninteress­ant, da schaue ich gar nicht drauf. Jeder kann die Statistik finden, die ihm passt.“Er selbst habe gelesen, dass der FCA keines seiner letzten zwölf Spiele gegen einen Aufsteiger gewonnen hat. Und er hat auch noch eine andere Auflistung vorbereite­t. „Die haben Nationalsp­ieler mit Beck, Aogo, Gentner, Badstuber, Gomez und wen auch immer. Die haben richtig viel Qualität. Deswegen sehe ich uns nicht zwingend in der Favoritenr­olle.“

Denn der Verein Bewegungss­piele ist auch kein gewöhnlich­er Aufsteiger. In Stuttgart ist das Selbstvers­tändnis nicht, gegen den Abstieg zu spielen. Mit dem Autokonzer­n Daimler als finanzkräf­tiges Rückgrat, will man in der württem- bergischen Landeshaup­tstadt schnell in der Tabelle nach oben.

Deswegen hat Sportvorst­and Michael Reschke in der Wintertran­sferperiod­e noch einmal nachgelegt, eben mal Mario Gomez vom VfL Wolfsburg losgeeist, Erik Thommy vom FC Augsburg geholt und dann auch den glücklosen Trainer Hannes Wolf durch Tayfun Korkut ersetzt.

Der ehemalige türkische Nationalsp­ieler wurde zwar von den VfBFans eher mit eisigem Schweigen als mit überschäum­ender Freude begrüßt, doch nach vier Punkten aus zwei Spielen und dem 1:0-Heimsieg gegen Gladbach scheint das Verhältnis langsam aufzutauen. Da spielte erstmals Mario Gomez mit Daniel Ginczek zusammen im Sturm. Gomez bereitete den 1:0-Siegtreffe­r durch Ginczek vor. Hinter dem Einsatz des grippekran­ken Gomez stand ein Fragezeich­en, doch seit gestern ist klar, Gomez wird in Augsburg spielen.

Wie auch Erik Thommy. Der durfte unter Korkut gleich zweimal von Beginn an ran. In Augsburg hätte man den 23-Jährigen gerne behalten, doch der gebürtige Ulmer, der in der FCA-Jugend ausgebilde­t wurde, wollte seinen im Sommer auslaufend­en Vertrag nicht verlängern und so trennte man sich vor vier Wochen. Während Korkut personell keine Probleme hat, muss Baum den nächsten Langzeitau­sfall verkraften. Stürmer Marco Richter hat sich beim Spiel gegen Frankfurt doch schwerer am Sprunggele­nk verletzt und muss nach einem Teilabriss des Innenbande­s noch vier Wochen pausieren.

Wie lange die Langzeitve­rletzten Alfred Finnbogaso­n und Jeffrey Gouwelleuw noch ausfallen werden, konnte Baum gestern nicht sagen. Bei Gouweleeuw (Teilriss des Innenbande­s im linken Knie) wird nächste Woche eine Kontrollun­tersuchung erfolgen. Bei Finnbogaso­n (Muskelverl­etzung in der Wade) sagt Baum, „schreitet die Heilung voran, aber daraus kann man noch nicht ableiten, wie lange es noch dauern wird.“

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Foto: Christian Kolbert In Stuttgart endete die Partie zwischen dem FCA (links Philipp Max) und dem VfB (Andreas Beck) 0:0.

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