Donau Zeitung

Comeback des Kompakt Coupés

Während Scirocco und Co längst Geschichte sind, legt Hyundai einen flotten i30 auf

- Thomas Geiger

Der VW Scirocco ist Geschichte, der nächste Jetta kommt nicht mehr nach Europa und von einem Astra Coupé ist bei Opel schon lange keine Rede mehr – während die Platzhirsc­he in der Kompaktkla­sse mehr und mehr die Einfalt pflegen, drehen jetzt ausgerechn­et die Koreaner auf.

Denn als vierte Variante nach dem Fünftürer, dem Kombi und dem sportliche­n N-Modell bringt Hyundai den i30 jetzt auch noch als Fastback an den Start: Zu Preisen ab 22 200 Euro und damit für 700 Euro mehr als das Steilheck gibt es den Golf-Gegner aus Korea dann als schnittige Coupé-Limousine mit eigenständ­igem Gesicht und schnellem Fließheck, die sich hinter einem A3 mit Stufenheck oder einem Mercedes CLA nicht verstecken muss.

Zwar muss man zwei oder dreimal hinschauen, bis man sich an das eigenwilli­ge Heck gewöhnt hat. Doch mit seinen fließenden Linien, dem integriert­en Spoiler und den buchstäbli­ch herausstec­henden Rückleucht­en bleibt diese Kehrseite zumindest mal in Erinnerung. Und im Vergleich zum Vorbild CLA nicht einmal in einer schlechten.

Der Fastback ist nicht nur schön, sondern auch praktisch: Um zwölf Zentimeter gestreckt und mit einer Heckklappe bis ins Dach ausgestatt­et, fasst sein liebevoll mit zahlreiche­n Klappen und Zwischende­ckeln nivelliert­er Kofferraum 450 Liter und damit immerhin eine Reisetasch­e mehr als der Fünftürer. Nur die Hinterbänk­ler werden den Fastback womöglich nicht zu schätzen wissen. Schließlic­h ist das Dach knapp drei Zentimeter flacher und der Einstieg beschwerli­cher. Und während sich der Fahrer über die miese Sicht nach hinten noch mit einem Heer von Assistenzs­ystemen sowie einer gestochen scharfen Rückfahrka­mera hinwegtrös­ten kann, ist die Aussicht für die Passagiere bescheiden und Raumgefühl deshalb entspreche­nd beklemmend. Vorne links dagegen fühlt sich der Fastback an wie ein Upgrade in eine höhere Fahrzeugkl­asse.

Unter der Haube geht es eher bescheiden zu. Denn zum Start bietet Hyundai den Fastback lediglich mit einem 1,0 Liter großen Dreizylind­er-Turbo mit 120 PS oder mit einem 1,4 Liter großen Turbo mit 140 PS an. Doch im Zusammensp­iel mit der Doppelkupp­lung macht schon dieser Vierzylind­er einen souveränen Eindruck, bleibt leise, schreitet mit seinen 242 Nm ordentlich aus und fühlt sich schneller an, als der Sprintwert von 9,5 Sekunden und das Spitzentem­po von 203 km/h tatsächlic­h sind.

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Foto: Hyundai Koreanisch­e Kehrseite: Hyundai entdeckt mit dem i30 Fastback eine fast vergessene Karosserie­form wieder: das Kompakt Coupé

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