Wenn Ärzte versagen
TV-Film mit Jan Josef Liefers nach dem Vorbild des Falls Gustl Mollath
Arte, 20.15 Uhr Aus einem glücklichen Paar werden nach und nach zwei Menschen, die sich beleidigen und verdächtigen. Darum geht es in dem Film „Gefangen – Der Fall K.“, der heute um 20.15 Uhr auf
zu sehen ist.
„Mein Name ist Sebastian Kronach und ich bin in eine absolut unglaubliche Geschichte geraten“, sagt Wastl Kronach (Jan Josef Liefers), der in einer Münchner Psychiatrie einsitzt, zu Beginn. Eine Rückblende führt in die 70er Jahre, als der Automechaniker ein gefragter Restaurator von Oldtimern war.
Seine Frau Elke (Julia Koschitz) ist eine Top-Vermögensberaterin. Ein großer Teil ihrer Arbeit besteht darin, Schwarzgeld einiger Kunden in Schweizer Tochterunternehmen ihrer Bank zu verlagern und damit vor der deutschen Steuer zu verstecken. Dass sie dabei auch mit kriminellen Waffenhändlern zu tun hat, behagt ihm überhaupt nicht und er verlangt von ihr, dass sie mit solchen Geschäften aufhört.
Doch sie findet Gefallen an ihrem Leben und hält ihn für einen Verlierer. Sie entfremden und streiten sich. Dann wird Wastl beschuldigt, Elke geschlagen und gewürgt zu haben. Es kommt zur Trennung und zu einem Gerichtsverfahren, bei dem er aufgrund dubioser Gutachten als gemeingefährlich eingestuft und in eine psychiatrische Klinik eingewiesen wird.
Regisseur Hans Steinbichler hat sich am wahren Fall Gustl Mollath orientiert, der sieben Jahre lang in der Psychiatrie einsitzen musste. Der Film zeigt nicht nur die private Seite der Zerrüttung einer Ehe, sondern insbesondere das Versagen von Ärzten, Gutachtern, Psychologen und Richtern.