Als die Menschen immer mehr telefonierten
Darüber berichtete die Donau-Zeitung im Februar vor 100, 50, 20 und zehn Jahren
Das Blättern in alten Bänden unserer Zeitung birgt immer wieder Überraschungen. Ausführlicher als früher im Kalenderblatt auf der Service-Seite berichten wir in der Serie „Blick zurück“einmal im Monat darüber, was vor 100, 50, 25 und zehn Jahren los war. Heute geht es um den Februar von anno dazumal.
Region Dillingen seltenen Feste, „das schon rein menschlich betrachtet warm zu jedem spricht“, auch das äußere Stadtbild dem Charakter des Tages entsprechen sollte.
Größere Investitionen plante vor 50 Jahren die Deutsche Bundespost in Dillingen. So sollte die dringend notwendige Erweiterung des Postamts an der Ortsdurchfahrt der Bundesstraße 16 durchgeführt werden. Um den dafür notwendigen Platz zu bekommen, musste jedoch die Fernsprechknotenvermittlungsstelle Dillingen im Fernmeldeamtsgebäude an der Ecke Große AlleeBahnhofstraße rund zehn Meter nach Norden bis zu Grundstücksgrenze verlängert werden. Die Maßnahme sollte darüber hinaus dazu dienen, den zu erwartenden, schnell wachsenden Fernsprechverkehrs-Anstieg aufzufangen.
Des Weiteren sollte auf dem neuen Industriegelände an der Donauwörther Straße eine Post-Kraftfahrtbetriebsstelle mit Fernmeldebautrupp-Unterkunft geschaffen werden. Neben der regionalen Berichterstattung erfuhren die Leser der auch das Neueste über den Verlauf der Tet-Offensive des Vietcong gegen 47 Städte und zahlrechen Stützpunkte der Amerikaner in Südvietnam. Dabei stand zwischen dem 19. und 25. Februar das USHauptquartier in Saigon unter starkem Beschuss. Gleichzeitig demonstrierten, angeführt von Studentenführer Rudi Dutschke, mehr als 8000 Menschen in Berlin gegen den Krieg der Amerikaner in Vietnam.
Vor 20 Jahren gaben sich am 19. Februar, es war der Gumpige Donnerstag, die Prinzenpaare der Faschingsgesellschaften aus dem Landkreis Dillingen ein Stelldichein in der Münchner Staatskanzlei. Die närrischen Regenten wurden von Ministerpräsident Edmund Stoiber, der sich anerkennend über die intensiven Faschingsaktivitäten im Landkreis Dillingen äußerte, persönlich empfangen. Vermittelt worden war der Besuch vom Höchstädter Landtagsabgeordneten Georg Winter, der dem bayerischen Regierungschef die einzelnen Prinzenpaare und Vertreter der Faschingsgesellschaften vorstellte.
Vor zehn Jahren berichtete die über die Auflösung der Polizeidirektion Dillingen. Ab dem 1. Juni, so informierte unsere Zeitung, wird es in der Kreisstadt nur noch eine Polizeiinspektion und eine Kriminalpolizei-Inspektion geben. Für den Bürger werde sich jedoch nur eines ändern: Wählt er ab 19. März die Notruf-Nummer 110, dann klingelt das Telefon nicht mehr in Dillingen, sondern in Augsburg.