Gundelfingen bekommt neue Stromleitungen
Anlagen sollen leistungsfähiger werden. Das tut sich beim Gerätehaus
Gundelfingen Die Zeiten, in denen der Strom nur aus großen Kraftwerken kommt, sind vorbei. Längst können sich Privathaushalte etwa mithilfe einer Solaranlage auf dem Dach selbst versorgen – und darüber hinaus überschüssigen Strom ins Netz einspeisen. Auch Wind und Biomasse wird zunehmend zur Energiegewinnung genutzt. Das große Schlagwort lautet „Energiewende“.
Auch in der Region sind die erneuerbaren Energien auf dem Vormarsch. Das bringt Herausforderungen mit sich. Etwa, was die Stromnetze angeht. „Der Ausbau von regenerativen Erzeugungsanlagen bringt die Stromnetze an den Rand ihrer Leistungsfähigkeit“, heißt es von der Netze BW. Das Unternehmen der EnBW plant deshalb, zwei Hochspannungsleitungen in den Landkreisen Dillingen, Günzburg und Neu-Ulm zu verstärken. Davon ist auch die Region um Gundelfingen betroffen. Eine der beiden Leitungen führt von Günzburg Richtung Gundelfingen zum Laufwasserkraftwerk Offingen.
In der jüngsten Stadtratssitzung in der Gärtnerstadt stellten zwei Vertreter des Unternehmens die Pläne vor. Demnach sollen sowohl Masten als auch Leiterseile gegen neue ausgetauscht werden. Ziel ist, mehr Übertragungsleistung zu ermöglichen und die Netzstabilität zu gewährleisten – auch dann, wenn immer mehr dezentrale Stromquellen am Netz sind. An der Spannung wird sich dabei nichts ändern. Sie wird auch in Zukunft bei 110 Kilovolt liegen.
Das Projekt steht erst am Anfang. Mit einem Baubeginn ist frühestens 2020 zu rechnen. Derzeit gehe es dem Energieunternehmen vor allem darum, die Öffentlichkeit einzubinden. „Grundstückseigentümer, die von der Maßnahme betroffen sind, werden von uns informiert“, kündigte Holger Raeß von der Netze BW an. Wer sich darüber hinaus informieren möchte, kann eine Bürgersprechstunde wahrnehmen. Diese findet statt am Montag, 19. März, von 16 bis 20 Uhr im Günzburger Rathaus.
Der Gundelfinger Stadtrat brachte außerdem die Pläne für den Neubau des Feuerwehrgerätehauses voran. In der Sitzung ging es darum, ein Architekturbüro für das Vorhaben zu beauftragen. Grundlage war die Bewertung einer Jury, die sich aus fünf Beteiligten der Stadt sowie dem Hochbauamtsleiter der Stadt Bobingen zusammensetzte – dort sammelte man zuletzt Erfahrungen mit einem ähnlichen Bauvorhaben. Mitte Januar stellten drei Architekturbüros ihre Ideen dem Gremium vor. Dieses vergab Punkte in vier Kategorien: Lösungsvorschläge, Projektumsetzung, Präsentation und Honorar.
Am besten schnitt dabei das Konzept des Büros Gössel und Kluge aus Stuttgart ab. Die Jury erwarte bei diesem Bieter eine „herausragende Umsetzung der Planungsaufgabe“, heißt es in der Bewertung. Es gebe eine klare Planung und Funktionseinteilung. Außerdem sei auch mit einer vollständigen Umfahrung eine Erweiterung ohne Probleme möglich. Auch das Büro als solches hinterlasse einen ausgezeichneten Eindruck. Es sei ein großes Interesse und Engagement sowie ein sehr hoher Sachverstand zu erkennen. Das Projekt würde bei diesem Büro im Mittelpunkt stehen.
Der Stadtrat schloss sich der Empfehlung der Jury an und vergab den Auftrag an die Stuttgarter Architekten. Bürgermeisterin Miriam Gruß machte deutlich: Dies bedeutet nicht, dass das vorgetragene Konzept des Büros bereits als gesetzt gilt. Bei der Vorstellungsrunde sei es vor allem darum gegangen, welches Büro die Stadt auf dem Weg zum neuen Feuerwehrgerätehaus am besten begleiten kann. Die beauftragten Architekten sollen nun in Zusammenarbeit mit der Stadt und der Feuerwehr in weitere Planungen einsteigen.
Grundstückseigentümer werden informiert