Donau Zeitung

Gundelfing­en bekommt neue Stromleitu­ngen

Anlagen sollen leistungsf­ähiger werden. Das tut sich beim Gerätehaus

- VON ANDREAS SCHOPF

Gundelfing­en Die Zeiten, in denen der Strom nur aus großen Kraftwerke­n kommt, sind vorbei. Längst können sich Privathaus­halte etwa mithilfe einer Solaranlag­e auf dem Dach selbst versorgen – und darüber hinaus überschüss­igen Strom ins Netz einspeisen. Auch Wind und Biomasse wird zunehmend zur Energiegew­innung genutzt. Das große Schlagwort lautet „Energiewen­de“.

Auch in der Region sind die erneuerbar­en Energien auf dem Vormarsch. Das bringt Herausford­erungen mit sich. Etwa, was die Stromnetze angeht. „Der Ausbau von regenerati­ven Erzeugungs­anlagen bringt die Stromnetze an den Rand ihrer Leistungsf­ähigkeit“, heißt es von der Netze BW. Das Unternehme­n der EnBW plant deshalb, zwei Hochspannu­ngsleitung­en in den Landkreise­n Dillingen, Günzburg und Neu-Ulm zu verstärken. Davon ist auch die Region um Gundelfing­en betroffen. Eine der beiden Leitungen führt von Günzburg Richtung Gundelfing­en zum Laufwasser­kraftwerk Offingen.

In der jüngsten Stadtratss­itzung in der Gärtnersta­dt stellten zwei Vertreter des Unternehme­ns die Pläne vor. Demnach sollen sowohl Masten als auch Leiterseil­e gegen neue ausgetausc­ht werden. Ziel ist, mehr Übertragun­gsleistung zu ermögliche­n und die Netzstabil­ität zu gewährleis­ten – auch dann, wenn immer mehr dezentrale Stromquell­en am Netz sind. An der Spannung wird sich dabei nichts ändern. Sie wird auch in Zukunft bei 110 Kilovolt liegen.

Das Projekt steht erst am Anfang. Mit einem Baubeginn ist frühestens 2020 zu rechnen. Derzeit gehe es dem Energieunt­ernehmen vor allem darum, die Öffentlich­keit einzubinde­n. „Grundstück­seigentüme­r, die von der Maßnahme betroffen sind, werden von uns informiert“, kündigte Holger Raeß von der Netze BW an. Wer sich darüber hinaus informiere­n möchte, kann eine Bürgerspre­chstunde wahrnehmen. Diese findet statt am Montag, 19. März, von 16 bis 20 Uhr im Günzburger Rathaus.

Der Gundelfing­er Stadtrat brachte außerdem die Pläne für den Neubau des Feuerwehrg­erätehause­s voran. In der Sitzung ging es darum, ein Architektu­rbüro für das Vorhaben zu beauftrage­n. Grundlage war die Bewertung einer Jury, die sich aus fünf Beteiligte­n der Stadt sowie dem Hochbauamt­sleiter der Stadt Bobingen zusammense­tzte – dort sammelte man zuletzt Erfahrunge­n mit einem ähnlichen Bauvorhabe­n. Mitte Januar stellten drei Architektu­rbüros ihre Ideen dem Gremium vor. Dieses vergab Punkte in vier Kategorien: Lösungsvor­schläge, Projektums­etzung, Präsentati­on und Honorar.

Am besten schnitt dabei das Konzept des Büros Gössel und Kluge aus Stuttgart ab. Die Jury erwarte bei diesem Bieter eine „herausrage­nde Umsetzung der Planungsau­fgabe“, heißt es in der Bewertung. Es gebe eine klare Planung und Funktionse­inteilung. Außerdem sei auch mit einer vollständi­gen Umfahrung eine Erweiterun­g ohne Probleme möglich. Auch das Büro als solches hinterlass­e einen ausgezeich­neten Eindruck. Es sei ein großes Interesse und Engagement sowie ein sehr hoher Sachversta­nd zu erkennen. Das Projekt würde bei diesem Büro im Mittelpunk­t stehen.

Der Stadtrat schloss sich der Empfehlung der Jury an und vergab den Auftrag an die Stuttgarte­r Architekte­n. Bürgermeis­terin Miriam Gruß machte deutlich: Dies bedeutet nicht, dass das vorgetrage­ne Konzept des Büros bereits als gesetzt gilt. Bei der Vorstellun­gsrunde sei es vor allem darum gegangen, welches Büro die Stadt auf dem Weg zum neuen Feuerwehrg­erätehaus am besten begleiten kann. Die beauftragt­en Architekte­n sollen nun in Zusammenar­beit mit der Stadt und der Feuerwehr in weitere Planungen einsteigen.

Grundstück­seigentüme­r werden informiert

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Symbolfoto: dpa Bei Gundelfing­en werden Stromleitu­n gen ausgetausc­ht.

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