Die kleine Winter Olympiade im Landkreis
Ski und Rodel gut, hieß es rund um Syrgenstein, Unterbissingen und Lutzingen. Bogenschütze Stefan Bartels mit ruhiger Hand und zielsicherem Auge. Ein Blick zurück in den Februar vor 15 Jahren
Keine gute Figur hat die deutsche Handball-Nationalmannschaft der Männer in diesem Jahr abgegeben. Bei der Europameisterschaft in Kroatien erfolgte das Aus in der Zwischenrunde. Vor 15 Jahren sah das alles viel besser aus. Da zog das Team um Nationaltrainer Heiner Brand bei der Weltmeisterschaft in Portugal ins Finale ein. Dort gab es in Lissabon allerdings eine 31:34-Niederlage gegen Kroatien. Eine richtige Klatsche setzte es für die Fußballer des 1. FC Köln im Pokal-Viertelfinale beim FC Bayern München. Der Rekordmeister gewann mit 8:0 durch Tore von Giovane Elber (3), Bastian Schweinsteiger (2), Owen Hargreaves, Ze Roberto und Willy Sagnol. Bei der SkiWM in St. Moritz schnitten die deutschen Teilnehmer so schwach ab wie seit 20 Jahren nicht mehr. Es reichte in allen Wettbewerben nur zu drei Platzierungen in den besten Zehn. Das beste Resultat erzielte eine damals 18-Jährige: Maria Riesch als Fünfte in der Kombination der Damen.
Während dieses Wochenende in Pyeonchang die Olympischen Winterspiele zu Ende gehen, hieß es vor 15 Jahren im Landkreis „Ski und Rodel gut“. In heimischen Gefilden konnten zahlreiche Hobbysportler ihre eigene kleine Winter-Olympiade feiern. Auf dem „Müllerberg“in Syrgenstein war ebenso einiges geboten wie auf dem Rannenberg bei Unterbissingen oder auf dem Goldberg bei Lutzingen.
Ziemlich spät wurden vor 15 Jahren die Landkreismeisterschaften im Hallenfußball ausgetragen. Dafür gab es einige Kritik. Den Titel sicherten sich die Kicker der SSV Höchstädt. Eine ruhige Hand und ein zielsicheres Auge hatte der Gundelfinger Bogenschütze Stefan Bartels bei den bayerischen Meisterschaften. Er setzte mit dem „Blankbogen“viele Pfeile ins Zentrum und kehrte als Meister der Schützenklasse aus München-Hochbrück an die Donau zurück. Dies und einiges mehr lesen Sie in unserer Serie „Lokale Sportgeschichte(n)“. Heute blicken wir in den Februar 2003 zurück.
● Ruhige Hand und zielsicheres Au ge Nach Erfolgen auf Gau- und Bezirksebene setzte sich Stefan Bartels vom SV Gundelfingen im Winter vor 15 Jahren auch auf bayerischer Ebene souverän durch. Der Bogenschütze aus der Gärtnerstadt triumphierte bei den Titelkämpfen in München-Hochbrück in der Disziplin „Blankbogen“und erzielte starke 527 von 600 möglichen Ringen. Der Bogensport fand damals immer mehr Anhänger. Besonders boomte der traditionelle Bereich für mittelalterliche Langbögen oder sogar handgefertigte Holzbögen nach steinzeitlichem Vorbild. „Das ist nach der Hightech-Runde im Winter für mich die richtige Abwechslung“, sagte Stefan Bartels nach seinem Titelgewinn auf bayerischer Ebene. Der Gundelfinger fertigte damals einige traditionelle Bögen selbst, lehnte es aber nicht ab, auch mit modernem Gerät Wettkämpfe zu bestreiten.
● 6. Dan für Joachim Veh Bei einer DAN-Prüfung in Jettingen brillierte der Taekwondo-Abteilungsleiter des TV Lauingen, Joachim Veh. Mit herausragenden Leistungen und anspruchsvollen Techniken wusste er das Prüfungsgremium zu überzeugen und erreichte damit den
6. DAN. Unter anderem musste Veh bei der schwierigen Prüfung im Handstand ein Brett mit der Faust zertrümmern.
● Ski und Rodel gut Am ersten Februar-Wochenende hieß es am „Müllerberg“in Syrgenstein „Ski und Rodel gut“. Die winterlichen Verhältnisse im Landkreis erlaubten der Skiabteilung des SV Altenberg, ihren Lift in Betrieb zu nehmen. Ob Ski, Snowboard, Ski-Bob oder auch der gute alte Rodel – alles war auf dem verschneiten Hang zu beobachten. Die Männer der Skiabteilung spurten zudem die sogenannte Syrgensteiner Loipe auf einer Länge von zehn Kilometern. Zahlreiche Sportler aus der Region nutzten das lukrative Angebot. Auch auf dem „Rannenberg“bei Unterbissingen war einiges geboten, und auf dem Lutzinger Goldberg trug die Skiabteilung der SSV Höchstädt ein GauSchlittenrennen mit Après-Ski-Party aus.
● Badminton Titel für TV Dillingen Bei den schwäbischen BadmintonMeisterschaften in Immenstadt sprangen für die Teilnehmer des TV Dillingen ein Titel sowie drei zweite und drei dritte Plätze heraus. Das beste Ergebnis erzielte in der Altersklasse Ü 45 Richard Göppel mit seinem Partner Dieter Linder. Das Duo gewann die Goldmedaille. Im Einzel rechte es für Göppel zu Silber. Ebenfalls Platz zwei erreichte Heidi Hofweber mit ihrer Partnerin vom TSV Diedorf. Vizemeister wurden außerdem Peter Graf und Werner Rabak im Doppel der Altersklasse Ü40.
● Zweimal Bronze für LG Donau Brenz Die Leichtathleten bestritten wie immer zu dieser Jahreszeit ihre Wettbewerbe in der Halle. Schöne Erfolge erzielten bei den süddeut- schen Meisterschaften im hessischen Hanau die Starter der LG DonauBrenz. Die 3 x 1000-Meter-Staffel mit Paulina Macias, Wolfgang Kraus und Martin Müller kam mit einer Zeit von 7:49,65 Minuten auf das Podest. Dieses erklomm auch Andrea Walper über 200 Meter. Im Finale kam sie auf eine Zeit von 24,90 Sekunden.
● Thomas Dörfler Gaumeister 2003 Auf den Schießanlagen in Brenz, Schretzheim und Wittislingen sind Ende Februar die Gaumeisterschaften mit dem Luftgewehr-Dreistellungskampf im Schützengau Donau-Brenz-Egau zu Ende gegangen. Insgesamt beteiligten sich 236 Sportler an den Titelkämpfen. Allein 75 Schützen gingen mit dem Luftgewehr an den Start. Gaumeister vor 15 Jahren wurde Thomas Dörfler aus Unterbechingen mit herausragenden 387 Ringen vor Friedrich Bauer aus Schwenningen (384 Ringe) und Jörg Linder aus Dunstelkingen (382 Ringe). Der Mannschaftstitel ging an das Team aus Unterbechingen.
● Höchstädter Fußballer holen Hal lentitel Viel Kritik gab es für die Verantwortlichen der Dillinger Landkreismeisterschaften im Hallenfußball. Dass die Endrunde erst am letzten Februar-Wochenende ausgetragen wurde, das passte vielen Vereinen nicht. Die Zuschauerresonanz in Dillingen ließ dementsprechend auch zu wünschen übrig. Nur 300 Fans kamen in die Sebastian-Kneipp-Halle. Diejenigen, die gekommen waren, sahen ein packendes Finale zwischen der SSV Höchstädt und der SSV Glött. Die Höchstädter triumphierten nach einem 0:3-Rückstand noch mit 6:3 und ließen sich von ihren Anhängern feiern. Den höchsten Sieg feierte der Titelträger im Halbfinale mit 10:1 gegen den FC Lauingen, im Gruppenspiel wurde der TSV Wertingen, der vorzeitig ausschied, mit 8:2 bezwungen.