Ab heute tragen Dillinger Polizisten Blau statt Grün
Bayern ist das letzte Bundesland, das auf neue Uniformen umsteigt. Wie die Kommentare der Beamten vor Ort ausfallen
Landkreis Modenschau bei der Polizeiinspektion Dillingen: In einem großen Paket aus Niedersachsen wurden die neuen Uniformen geliefert. Die Beamten testeten ihre neuen Hemden, Hosen und Jacken in einem Schaulaufen über die Flure. Die Bemerkungen der Kollegen seien „mal mehr mal weniger ironisch“gewesen, sagt die Sprecherin der Polizeiinspektion, Katharina von Rönn.
Seit über 30 Jahren trug die Polizei im Landkreis die bekannte Uniform aus bambus-farbenen Hemd und brauner Hose. Die werden gerade in ganz Bayern aussortiert und durch ein dunkelblaues Modell ersetzt. Bayern ist das letzte Bundesland, das auf diese Farbkombination umsteigt. In Dillingen gehen die Polizisten ab heute im neuen Outfit auf Streife.
Nicht nur die Farbe, auch der Schnitt der Uniformen ändert sich. Dazu haben 450 Polizisten in ganz Bayern verschiedene Modelle zur Auswahl bekommen und abgestimmt. „Die Kollegen haben sich angeschaut, wie die Uniformen passen und sie auf Funktionalität im Einsatz geprüft“, sagt Katharina von Rönn. Entschieden haben sie sich dann für ein Modell nach österreichischem Vorbild.
„Am Anfang war die Uniform noch ungewohnt für manche Kollegen“, sagt die Polizeihauptmeisterin. Vor allem die Erkennbarkeit auf der Straße fehle noch. Die meisten Bürger reagierten noch nicht auf die neue Farbkombination. „Das wird sich aber bestimmt bald ändern“, sagt von Rönn. Modisch überzeugten die neuen Uniformen aber. Sie seien „etwas moderner“als die grün-beigen Vorgänger.
Die alten Modelle wurden zwar ausgetauscht, wegwerfen wolle man sie aber nicht. Im Gegenteil, sie werden „ge-upcyclet“: Die Arbeiter der Behindertenwerkstatt „Barmherzige Brüder“nähen aus den alten Uniformen Taschen, Decken oder Rucksäcke. Die könne man sich dann online bestellen. „Und auf der ein oder anderen Tasche finden Sie vielleicht sogar noch das eingenähte Namensschild eines Dillinger Kollegen“, sagt Polizeihauptmeisterin Katharina von Rönn.