Die Wotanseiche steht sicher
Förster Max Friedl sieht den Baum trotz Pilz- und Insektenbefalls nicht in Gefahr
Gundelfingen Der Teufel steckt in der Gundelfinger Wotanseiche. Das besagt zumindest die Legende. Um ihn auszutreiben, soll der oberste Germanen-Gott Wotan mehrfach Blitze auf sie geschleudert haben. Ob man der Legende glauben mag oder nicht, die Blitzeinschläge in Gundelfingens bekanntestem Baum sind Fakt. Das beweisen Spuren im Stamm.
Auf etwa 170 Jahre schätzt der Gundelfinger Förster Max Friedl das Alter der Eiche. Weder Teufel noch Blitzeinschläge konnten ihr bisher etwas anhaben. In jüngster Zeit gab es aber Bedenken über die Standfestigkeit des Baumes. Im August 2017 erstellte der Förster ein Gutachten, das er am Donnerstag voriger Woche dem Stadtrat vorstellte. „Sie kränkelt etwas im Austrieb und die Blitzleiste ist stark ausgeprägt“, sagt Max Friedl. Außerdem leide sie unter Pilz- und Insektenbefall. „In der Vergangenheit hat sich oft gezeigt: kranke Krone, kranke Wurzel“, erklärt Friedl weiter. Deshalb habe er die Bruch- und Standsicherheit überprüfen lassen und ist zu dem Schluss gekommen: „Insgesamt ist der Baum stabil.“
Direkt neben der Eiche befindet sich der Gundelfinger Trimm-dichPfad. Täglich laufen dort Jogger vorbei und Fußgänger, die zur Donau spazieren. Wäre das Gutachten negativ ausgefallen, hätte man deshalb darüber nachdenken müssen, die Eiche zu sanieren oder sie im Extremfall sogar zu fällen. Der Schutz von Fußgängern, Joggern und Fahrradfahrern müsse vorgehen, sagt Friedl. Der Förster betont, er wolle den Baum erhalten und gibt sich zuversichtlich: „So wie die Eiche jetzt dasteht, überlebt sie noch weitere 170 Jahre.“