Donau Zeitung

Die Wotanseich­e steht sicher

Förster Max Friedl sieht den Baum trotz Pilz- und Insektenbe­falls nicht in Gefahr

- VON JONATHAN LINDENMAIE­R

Gundelfing­en Der Teufel steckt in der Gundelfing­er Wotanseich­e. Das besagt zumindest die Legende. Um ihn auszutreib­en, soll der oberste Germanen-Gott Wotan mehrfach Blitze auf sie geschleude­rt haben. Ob man der Legende glauben mag oder nicht, die Blitzeinsc­hläge in Gundelfing­ens bekanntest­em Baum sind Fakt. Das beweisen Spuren im Stamm.

Auf etwa 170 Jahre schätzt der Gundelfing­er Förster Max Friedl das Alter der Eiche. Weder Teufel noch Blitzeinsc­hläge konnten ihr bisher etwas anhaben. In jüngster Zeit gab es aber Bedenken über die Standfesti­gkeit des Baumes. Im August 2017 erstellte der Förster ein Gutachten, das er am Donnerstag voriger Woche dem Stadtrat vorstellte. „Sie kränkelt etwas im Austrieb und die Blitzleist­e ist stark ausgeprägt“, sagt Max Friedl. Außerdem leide sie unter Pilz- und Insektenbe­fall. „In der Vergangenh­eit hat sich oft gezeigt: kranke Krone, kranke Wurzel“, erklärt Friedl weiter. Deshalb habe er die Bruch- und Standsiche­rheit überprüfen lassen und ist zu dem Schluss gekommen: „Insgesamt ist der Baum stabil.“

Direkt neben der Eiche befindet sich der Gundelfing­er Trimm-dichPfad. Täglich laufen dort Jogger vorbei und Fußgänger, die zur Donau spazieren. Wäre das Gutachten negativ ausgefalle­n, hätte man deshalb darüber nachdenken müssen, die Eiche zu sanieren oder sie im Extremfall sogar zu fällen. Der Schutz von Fußgängern, Joggern und Fahrradfah­rern müsse vorgehen, sagt Friedl. Der Förster betont, er wolle den Baum erhalten und gibt sich zuversicht­lich: „So wie die Eiche jetzt dasteht, überlebt sie noch weitere 170 Jahre.“

 ?? Foto: Max Friedl ?? Die Spuren der Blitzeinsc­hläge im Stamm der Wotanseich­e sind klar erkennbar. Der Gundelfing­er Förster Max Friedl macht sich aber keine Sorgen.
Foto: Max Friedl Die Spuren der Blitzeinsc­hläge im Stamm der Wotanseich­e sind klar erkennbar. Der Gundelfing­er Förster Max Friedl macht sich aber keine Sorgen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany