Im Sturm steckt der Wurm
Fußball-Bezirksligist FC Lauingen tief drin im Abstiegsstrudel
Wenn es stimmt, was die Meteorologen vorhersagen, setzt am kommenden Sonntag Tauwetter ein, sodass am Wochenende 10./11. März in der Fußball-Bezirksliga Nord die ersten Nachholspiele doch ausgetragen werden könnten. Betroffen davon wären auch der FC Lauingen und die SSV Glött. Die beiden Bezirksligisten aus dem Landkreis Dillingen nehmen wir im DZ/WZ-Frühjahrscheck etwas genauer unter die Lupe, hinterher richten wir den Fokus auf die insgesamt neun Kreisligisten aus den Gruppen Nord und West. Heute ist der FC Lauingen dran.
● Hin & weg
Anders als im vergangenen Sommer hat sich in der kalten Jahreszeit das Personalkarussell beim FC Lauingen nur im Schneckentempo gedreht. Verlassen hat den Verein Andreas Glogger, der jetzt für Eintracht Staufen spielt. „Er war eine große Stütze für uns“, bedauert Spielertrainer Markus Nsouli den Abgang des 30-Jährigen. Ob Neuzugang Maximilian Haupeltshofer die Lücke für Glogger im Mittelfeld schließen kann, muss abgewartet werden. Der 22-Jährige, der vom Kreisligisten TSV Burgau kam, müsse laut Trainer Nsouli noch lernen. Dauerhafte Einsätze gleich zu Beginn in der ersten Mannschaft seien nicht unbedingt zu erwarten.
● Soll & Haben
Natürlich ist FCL-Urgestein Markus Nsouli nicht zufrieden, wenn er auf die Tabelle blickt. Mit 13 Punkten aus 18 Spielen rangiert sein Team auf Platz 15, wäre neben Schlusslicht FC Horgau zweiter direkter Absteiger. Mit gerade einmal 16 erzielten Treffern weisen die Gelb-Schwarzen den schwächsten Angriff der Liga auf. „Die Faktenlage ist so, doch wir können das alles noch ändern“, weiß Nsouli, wo momentan der Schuh drückt. Wichtig ist für ihn, dass seine Jungs an Einsatz und Willen nichts vermissen lassen und trotz der prekären Situation weiter voll mitziehen.
● Team & Chef
Als sich die Gelb-Schwarzen nach zwei Auftaktniederlagen in Meitingen und gegen Donaumünster schnell von ihrem neuen Trainer René Böhm trennten, musste ein sofortiger Nachfolger her. Die Wahl fiel auf Markus Nsouli, der seit seiner Zeit im Erwachsenenbereich ununterbrochen das Trikot des FC Lauingen trägt und wie kein anderer den Verein und das gesamte Umfeld bestens kennt. Einen offiziellen CoTrainer gibt es nicht, doch mit den beiden Spielern Simon Weber und Daniel Müller tauscht sich der Coach immer wieder gerne aus. Mit Rat und Tat stehen dem 32-Jährigen auch die beiden Teammanager Peter Miller und Joachim Hauf zur Seite. Das Team selbst hat sich nach dem großen Umbruch vom vergangenen Sommer noch nicht so stabil gezeigt wie gewünscht. „Das war auch nicht zu erwarten“, schätzt Nsouli die Situation realistisch ein. Vor allem der Last-Minute-Abgang von Lars Jaud zur SSV Dillingen traf den FCL unvorbereitet, doch lamentieren möchte Nsouli nicht: „Es ist, wie es ist.“Für die kommende Saison haben Verein und der in Dillingen wohnenden Coach eine weitere Zusammenarbeit bereits vereinbart.
● Glücks und Sorgenkinder Sorgenkinder gibt es zum Glück keine beim FCL: „Ich habe alle Mann an Bord“, freut sich Markus Nsouli. Auch wieder den zuletzt eineinhalb Jahre verletzten Simon Weber, der vor einem Comeback steht. Gemeinsam mit den beiden noch für die A-Jugend spielberechtigten Akteuren Lucas Müller, 19, und Janik Schreitmiller, 18, zählt Weber zu den derzeitigen drei Glückskindern beim FC Lauingen.
● Test & Taktik
Wenn überhaupt, konnten Testspiele nur auf Kunstrasen ausgetragen werden. Ein letztes steht am kommenden Sonntag, 17 Uhr, in Wertingen gegen den FSV Reimlingen auf dem Programm. Angesichts der „katastrophalen Trainingsbedingungen“(Nsouli) konnte im taktischen Bereich zuletzt nicht so richtig gearbeitet werden. Als großen Nachteil sieht dies der FCL-Coach freilich nicht. „Wir müssen taktisch ohnehin flexibel sein“, lautet die Maxime des Übungsleiters. Weiter zukunftsorientiert möchte er aufgrund des großen Umbruchs, der im Sommer eingeläutet wurde, mit der Mannschaft die nächsten Wochen und Monate arbeiten. Auch mit dem Wissen, dass nahezu alle Spieler dem Verein die Treue halten möchten – egal, in welcher Liga.
● Start & Ziel
Im Nachholspiel am 11. März gegen Spitzenreiter TSV Gersthofen gehen die Lauinger als krasser Außenseiter ins Match. In insgesamt zwölf Spielen haben die Donaustädter die Möglichkeit, die notwendigen Punkte zum Klassenerhalt zu holen. Dazu sind wohl sechs, wenn nicht sogar sieben Siege notwendig. „Wir werden alles versuchen“, verspricht Markus Nsouli.
● Prognose Es wird eng für die Mohrenstädter. Auch wenn die Mannschaft, Trainer und das Umfeld sehr gefestigt erscheinen, sind manche Spieler einfach noch zu grün, um Woche für Woche die Bestleistung abrufen zu können. Bestenfalls ist wieder die Relegation drin. Sollte diese erreicht werden, ist alles möglich.