Donau Zeitung

DNF – das Ziel nicht erreicht

Junioren-Weltmeiste­rschaft in Estland war für Marina Sauter vorzeitig beendet. Ein Kollaps vereitelt die Medaillenh­offnungen der 20-jährigen Bächingeri­n

- VON GÜNTHER HÖDL DZ berichtete).

Auf den Ergebnisli­sten internatio­naler Sportevent­s sind immer wieder zwei Abkürzunge­n zu finden, die selten Gutes für die betroffene­n Sportler verheißen: DNS und DNF. DNS bedeutet „did not start“, also nicht gestartet. Das ungeliebte Kürzel DNF war am Samstag hinter dem Namen von Biathletin Marina Sauter zu finden. „Did not finish“– das Ziel nicht erreicht. Die Bächingeri­n ging zwar zum Sprint-Rennen bei der Junioren-Weltmeiste­rschaft in Otepää/Estland auf die Strecke, kollabiert­e dort aber.

„Bei Marina hat auf der Strecke der Kreislauf versagt, sie ist dann einfach zusammenge­brochen“, berichtet ihr Vater Willi Sauter. Glück im Unglück: Sie blieb bei dem durch den Kollaps verursacht­en Sturz unverletzt. Und noch ein positiver Umstand: Marinas Eltern waren vor Ort und konnten sich, nebst Betreuern und Arzt, um ihre Tochter kümmern.

„Ihr Körper hat wohl die lang anhaltende große Kälte nicht verkraftet. Sie bekam eine Infusion und wir durften sie ins Hotel fahren.“Viel Schlaf war ein zusätzlich­es Mittel zur Erholung. Am Sonntag ging es der Bächingeri­n dann zwar schon wieder besser, an einen Start beim abschließe­nden Verfolgung­srennen war aber nicht zu denken.

So fand die WM, die für Marina Sauter eigentlich recht gut begonnen hatte, kein erfreulich­es Ende. Zum Auftakt am Dienstag war sie als Startläufe­rin der Staffel noch schnell unterwegs und brachte das deutsche Damen-Trio mit einer starken Lauf- und Schießleis­tung auf Edelmetall­kurs. Weil dann aber ihre beiden Kolleginne­n Hanna Kebinger und Sophia Schneider patzten, gab es nur die „Holzmedail­le“, also Platz vier. Beim Einzelrenn­en am Donnerstag, das von heftigen Windböen beeinträch­tigt wurde, deutete sich dann aber schon an, dass es nicht richtig rund läuft für die 20-Jährige – sie war mit ihrer Laufleistu­ng nicht zufrieden (Rang 29,

Gesundheit­liche Probleme bei Biathleten sind nicht selten, wie Beispiele aus der deutschen Nationalma­nnschaft zeigen. Diese Erfahrung mussten zuletzt unter anderem Franziska Preuß, Laura Dahlmaier oder Simon Schempp machen. In Otepää hatten die Temperatur­en über mehrere Tage hinweg um die minus 15 Grad gelegen. Deswegen waren das kürzere Staffelren­nen und das 12,5-Kilometer-Einzelrenn­en im Terminplan schon getauscht worden – in der Hoffnung auf milderes Wetter.

Für Marina Sauter ist die Saison beendet – das war aber schon vor der Junioren-WM klar. Bis Donnerstag war ihr Biathlon-Jahr überragend gut verlaufen. „Es ist halt bitter, wenn dann ausgerechn­et bei der Weltmeiste­rschaft der Körper nicht mehr mitmacht“, sagt Willi Sauter: „Wir bauen sie aber schon wieder auf. Marina ist eine große Kämpferin, die das verkraftet.“Es ist der sympathisc­hen jungen Sportlerin zu wünschen …

 ?? Foto: Harald Deubert ?? Die Gesundheit von Marina Sauter – hier bei einem IBU Juniorcup Rennen im Dezem ber – spielte in Otepää nicht mit. Sie kollabiert­e.
Foto: Harald Deubert Die Gesundheit von Marina Sauter – hier bei einem IBU Juniorcup Rennen im Dezem ber – spielte in Otepää nicht mit. Sie kollabiert­e.

Newspapers in German

Newspapers from Germany